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171. Gewohnheitsgläubige

Es wird den Menschen aufgefallen sein, daß ich so oft als unheilbringend unumschränkte Herrschaft des Verstandes und die große Geistesträgheit nenne, aber es ist nötig; denn die beiden Vorgänge sind untrennbar verbunden und als Ausgangspunkte vieler Übel zu bezeichnen, sogar als eigentliche lichtfeindliche Ursache zum Rückgange und Sturze der Entwickelten.

Lichtfeindlich, weil es abhält vom Erkennen aller Lichtgeschehen und Lichthilfen, weil der erdgebundene Verstand, wenn er zum Herrschen kommt, als erstes wechselwirkend die Verbindung zu der Möglichkeit des Lichterkennens abschneidet und damit den in grobstofflicher Hülle der Entwickelung harrenden Geist mit dieser Hülle, die ihm dienen sollte, bindet.

Der Vorgang ist in seiner sachlich ganz schöpfungsgesetzmäßigen Auswirkung so grauenhafter Art, wie es der Mensch wohl kaum sich richtig vorzustellen fähig ist; denn sonst würde er durch die Angst in sich zusammenbrechen müssen.

Es ist gerade deshalb ganz besonders furchtbar, weil sich alles dabei dem Verderben zu entwickeln muß und gar nicht anders kann, seitdem der Erdenmenschengeist in frevlerischem Eigenwollen gegen Gottes Allheiligen Willen seiner eigenen Entwickelung die falsche Richtung gab, die alles Unheil formt unter dem Drucke der selbsttätigen Gesetze dieser Schöpfung, deren Wirken zu erkennen sich der Mensch die Möglichkeit genommen hat.

Er stellte eine Weiche im vollkommen laufenden Getriebe des herrlichen Gotteswerkes leichtsinnig gewaltsam um, derart, daß in dem Weiterrollen seines Schicksalszuges die Entgleisung folgen muß als unausbleibliches Geschehen.

Und das Geschehen wiederum, welches in erster Linie die Erdenmenschheit trifft, gefährdet dabei gleichzeitig in höchstem Ausmaße auch deren an dieser Verfehlung unbeteiligte Umgebung mit, die sowieso schon stets darunter leiden mußte und von der Entwickelung zurückgehalten wurde.

Bedenkt in aller Ruhe einmal selbst, was es bedeuten muß, wenn jenes Werkzeug, der Verstand, welchen der Schöpfer jedem Erdenmenschengeiste gnadenvoll zu der notwendigen Entwickelung in der Grobstofflichkeit als Hilfe mitgegeben hat, im Gegensatz zu seiner Aufgabe den Geist noch abdrosselt von jeglicher Verbindungsmöglichkeit mit den hebenden Kraftströmen des Lichtes, als Folge Eurer Tat, anstatt sich unterordnend ihm zu dienen und Lichtwollen zu verbreiten in der stofflichen Umgebung, diese dadurch immer mehr veredelnd zu dem Erdenparadiese zu gestalten, das erstehen sollte.

Diese in dem freien Wollen aus Begier und Dünkelhaftigkeit herbeigezwungene Verfehlung ist so unerhört, daß eine solche Schuld des trägen Erdenmenschengeistes jedem der Erwachenden nun viel zu groß erscheint, um noch einmal Vergebung zu erlangen in der Liebe des Allmächtigen.

Nur Verdammnis durch Entziehung aller Gnaden aus dem Lichte und Zersetzung müßte das verdiente Los der Erdenmenschengeister sein, die einen ganzen Schöpfungsteil der unausbleiblichen Vernichtung stetig mit dem dünkelhaften Starrsinn zugetrieben haben, wenn diese Liebe des Allmächtigen nicht gleichzeitig auch mit vollkommener Gerechtigkeit verbunden wäre, da sie Gottesliebe ist, die Menschengeistern ewig unverständlich bleiben wird.

Und Gottgerechtigkeit vermag es nicht, etwas ganz dem Verderben preiszugeben, solange Fünkchen darin glühen, die es nicht verdienen.

Um dieser ganz geringen Zahl der nach dem Licht sich sehnenden Geistfünkchen willen wurde diesem dem Zersetzen nahen Schöpfungsteile noch einmal das Wort des Herrn gebracht, damit sich alle retten können, die das rechte Wollen dazu in sich tragen und sich dafür wirklich regen mit aller Kraft, die ihnen noch verblieben ist.

Doch dieses Wollen muß anders beschaffen sein, als viele der zahlreichen Gottgläubigen auf der Erde es sich denken!

Die Herrschaft des Verstandes schließt den Geist ganz ab von jeder Möglichkeit seiner notwendigen Entwickelung. Das ist an sich nicht böswillig von dem Verstand, sondern nur eine ganz naturgemäße Auswirkung.

Er handelt damit lediglich nach seiner Art, weil er nicht anders kann, als seine Art allein zur Blüte und zu vollster Stärke zu entwickeln, wenn er einseitig großgezogen und an falsche Stelle gesetzt wird, indem man ihm das ganze Erdensein rückhaltlos unterwirft!

Und diese seine Art ist erdgebunden, sie wird niemals anders sein, weil er als das Produkt des Erdenkörpers auch in dessen Grenzen bleiben muß, also rein irdisch grobstofflich; denn Grobstofflichkeit kann nicht Geistiges erzeugen.

Der Fehler liegt allein am Menschen selbst und darin, daß er dem Verstand die Herrschaft übergab und sich auch selbst dadurch ihm nach und nach versklavte, also an die Erde band. Damit ging ihm der eigentliche Zweck des Erdenseins, die Möglichkeit des geistigen Erkennens und geistigen Reifens vollständig verloren.

Er begreift es einfach nicht mehr, weil ihm die Kanäle dazu abgedrosselt sind. Der Geist liegt in dem Erdenkörper wie in einem Sack, der oben zugebunden ist durch den Verstand. So kann der Geist auch nichts mehr sehen, nichts mehr hören, es ist damit jeder Weg zu ihm hinein genau so abgeschnitten wie sein Weg hinaus.

Daß es so dicht verschlossen werden konnte durch den irdischen Verstand, liegt daran, daß die Zubindung schon vor der körperlichen Reife vor sich geht, also bevor die Zeit für die Heranwachsenden kommt, in welcher der Geist durch den Körper wirkungsvoll nach außen dringen soll, um eine führende Verbindung mit der umliegenden Stofflichkeit zur Stählung seines Wollens aufzunehmen.

Zu dieser Zeit ist der Verstand aber bereits einseitig viel zu stark entwickelt worden durch die falsche Schulung, und er hält die grobstoffliche Hülle um den Geist schon fest verschlossen, so daß dieser gar nicht zu der Entwickelung oder zur Geltung kommen kann!

Verderbenbringende Einseitigkeit der Schulung, der geistiger Ausgleich fehlte! Dem Geiste wurde nur ein starres Dogma aufgedrängt, das ihm nichts geben kann, ihn nicht erwärmt zu eigener und freier Überzeugung alles dessen, was mit Gott zusammenhängt, weil das Gelehrte selbst Lebendiges entbehrt und mit dem Licht nicht in Verbindung steht, da in den Lehren überall schon der Verstand des Erdenmenschen und sein Dünkel viel Verheerung angerichtet hat.

Die bisherige Schulung über das Wissen von dem Schöpfer stand auf viel zu schwachen oder, besser gesagt, durch die Menschen schon geschwächten Füßen, als daß es Schritt zu halten hätte fähig bleiben können mit dem immer mehr in einseitiger Pflege schnell erstarkenden Verstande.

Der Unterricht, der für den Geist, also für das Gemüt starker Empfindungstätigkeit berechnet ist, blieb immer starr und damit leblos, konnte deshalb geistig auch niemals wirklich empfangen werden.

Es wurde dadurch alles nur zu dem Erlernen hingedrängt, dem kein Erleben werden konnte, wodurch auch das, was vorwiegend dem Geiste galt, wie alles andere von dem Verstande aufgenommen werden mußte und von diesem festgehalten blieb, ohne herankommen zu können an den Geist! Dadurch mußten die Tropfen des lebenden Wassers, soweit solche doch noch einmal hier und da vorhanden waren, auch versanden.

Die Folge war und mußte sein, daß der Geist nichts erhielt und alles der Verstand! Damit wurde zuletzt der Zustand erreicht, daß der Geist überhaupt nichts mehr aufzunehmen vermochte. Das brachte den Stillstand des ohne Anstoß von außen sowieso immer nach Untätigkeit neigend gewesenen Geistkeimes und seinen unvermeidlichen Rückgang.

In der Untätigkeit und Reibungslosigkeit erschlaffte er mehr und mehr, bis sich heute nun ein jammervolles Bild zeigt auf der Erde: von erdgebundener Verstandesklugheit gesättigte Menschen mit völlig erschlafften und zum großen Teile auch schon wirklich schlafenden Geistern!

Bei vielen davon ist der Schlaf bereits in Todesschlaf übergegangen. Das sind die Toten, die nun zum Gericht erwachen müssen! Diese sind gemeint, wenn schon verkündet wurde: Er wird kommen, zu richten die Lebendigen und die Toten! Es sind damit die geistig Lebendigen und geistig Toten zu verstehen; denn andere gibt es nicht, da der Erdenkörper nicht als lebendig oder tot gerechnet werden kann. Er ist nie selbst lebendig gewesen, sondern nur für eine Zeit belebt worden.

Ihr Menschen kennt ja die Gefahr gar nicht, in der Ihr Euch befindet, und wenn Ihr sie nun werdet erkennen müssen, ist es für viele schon zu spät; denn sie haben nicht mehr die Kraft, sich aufzurütteln aus dieser Erschlaffung, die so entsetzliches Unheil angerichtet hat.

Deshalb muß ich bei allen Übeln der Menschheit immer wieder zurückkommen auf deren eigentliche Ursachen: die Herrschaft des Verstandes und die damit verbundene Geistesträgheit, die als unmittelbare Folge eingetreten ist.

Auch die größte Zahl der heutigen Gottgläubigen zählt in erster Linie zu den Geistesträgen, die gleich den Lauen sind, welche ausgespieen werden sollen bei dem Gericht!

Wenn Ihr mit ein wenig Wollen einmal den Zustand richtig prüfen würdet und dann entsprechende Folgerungen daraus ziehen wolltet, so müßtet Ihr klar sehen und Euch darüber das rechte Urteil bilden können ohne jeden Zweifel. Nur folgerichtig denken müßt Ihr dabei, weiter nichts.

Sehet Euch um, wie die Menschen heute die für sie notwendige Erweiterung des Schöpfungswissens aufnehmen! Daraus allein könnt Ihr schon genug Schlüsse über deren wahren Zustand ziehen.

Wenn heute von der Notwendigkeit für den Fortschritt des geistigen Wissens berichtet wird, weil die Zeit dazu nun für die Menschen da ist, so hört Ihr alles Mögliche als Gründe der Zurückweisung der neuen Offenbarung aus dem Lichte!

Ich will davon nicht alle nennen; denn ihrer sind in weitverzweigten Abarten zu viele und würden gar kein Ende nehmen, aber in dem eigentlichen Sinne sind sie alle gleich, weil sie nur einen Ursprung haben: Geistesträgheit!

Nehmen wir davon nur einmal eines; denn so mancher anscheinend ganz gutwollende Kirchengläubige unter den Christen spricht:

»Das Wort der Botschaft an sich ist in vielen Dingen richtig, aber es sagt mir nichts Neues!«

Wer also spricht, der hat das Bisherige, was er schon erlernt zu haben glaubt in seiner Schule oder Kirche, trotz seiner gegenteiligen Einbildung nicht erfaßt, noch kennt er es; denn sonst müßte er wissen, daß sehr viel vollkommen Neues in der Botschaft steht, was aber selbstverständlich der Botschaft, die Jesus brachte, nicht entgegensteht, weil beides aus derselben Quelle stammt, aus der lebendigen Wahrheit!

Neues ist nicht immer gleichbedeutend mit Verneinung des Bisherigen, sondern es kann auch in dem Alten schwingen und im Aufbau weiterführen, so, wie es bei der eigentlichen Botschaft Jesu mit der meinen sich vereint!

Gerade aber deshalb, weil nun meine Botschaft mit den wahren Worten Jesu ganz im Einklang steht, haben so viele Menschen bei dem Lesen die Empfindung, daß nichts Neues darin sei! Aber nur deshalb, weil die Botschaft von Jesus und die meine in Wirklichkeit eins sind!

Aus diesem Grunde schwingt auch alles einheitlich, bis auf das, was Menschen in ihrem Klugseinwollen zu den Worten, die Jesus brachte, hinzugeschrieben haben, was meistens falsch ist. Mit diesem Hinzugeschriebenen oder anders Wiedergegebenen können meine Worte natürlich nicht übereinstimmen. Aber mit den Worten von Jesus selbst unbedingt!

Und diese Empfindung des gleichen Schwingens aus demselben Ursprung, das der Geist, dem Verstande unbewußt bleibend, erkennt, läßt die Menschen ohne Überlegung denken, daß nichts Neues darinnen gegeben wäre.

So ist der eine Teil der Menschen. Andere aber nehmen das Neue auch als früher schon gegeben und selbstverständlich hin, weil sie das Alte, was sie zu haben glaubten, nicht richtig kennen und deshalb gar nicht wissen, was das Neue ist, das in meiner Botschaft für sie steht.

Es ist jedoch kein Vortrag in meiner Botschaft, der nicht tatsächlich etwas für die Menschengeister vollkommen Neues, diesen bisher noch nicht Bekanntes bringen würde!

Viele Menschen kennen also weder das, was sie zu haben sich einbilden, noch das, was ich ihnen bringe! Sie sind auch viel zu träge, um überhaupt etwas daraus tatsächlich in sich aufzunehmen.

Für alle die jedoch, deren Geist wenigstens fähig ist, die einheitliche Schwingung beider Botschaften wahrzunehmen, sollte doch gerade dieser Umstand ein Beweis sein, daß beide Botschaften aus einer Quelle stammen.

Aber dessen werden sich die Trägen nicht bewußt. Sie schwatzen einfach darauf los und geben sich damit die Blöße, daß ein jeder sie sofort als Geistesträge klar erkennen muß.

Andere Gläubige wieder sträuben sich, ihr Wissen zu erweitern in der Annahme oder der Angst, sie könnten damit etwas Falsches tun! Es ist aber auch dieses nur in wenig Fällen Angst, sondern lediglich Dünkel, der in Dummheit verwurzelt ist und nur auf solchem Boden überhaupt zu gedeihen vermag; denn Dünkel ist an sich schon Dummheit, es ist beides nicht zu trennen.

Aber die Dummheit ist hierbei in geistiger Beziehung gemeint, nicht irdisch, da gerade solche Menschen, die als irdisch verstandesmäßig für ganz besonders stark und klug gehalten werden, in den meisten Fällen geistig schlaff sind und als Menschen in der Schöpfung vor Gott keinen Wert besitzen; denn für ihr eigentliches Sein haben sie versagt und sind nicht in der Lage, mit ihrem Verstandeswissen irgendwelche Werte für die Ewigkeit zu schaffen oder den Verstand dafür zu nützen.

Lassen wir hier aber einmal alles andere zur Seite, nehmen wir nur Gläubige unter den Christen an, deren ja sowieso nicht viel als wirklich gläubig anzusehen sind; denn die größte Zahl davon sind innerlich leere Namenschristen, weiter nichts.

Diese sagen in gewissem Sinne ebenso wie die zuerst Genannten, oder sie erklären mit einem gewissen theatralischen Ausdruck, der ehrfürchtige Scheu sein soll, wie sie sich wenigstens selbst vorzutäuschen suchen:

»Wir haben unseren Jesus, unseren Heiland, von dem lassen wir nicht und mehr brauchen wir auch nicht!«

So ungefähr ist der Sinn aller ihrer Worte, wenn auch die Worte selbst je nach der sprechenden Person verschiedenartig lauten.

Diese echten Wiedergaben der von Jesus schon so scharf und oft gerügten Pharisäer sind in Wirklichkeit nichts anderes als Geistesträge, hierbei aber arge Selbstgefällige dazu. Schon die manchmal so widerliche Art der Sprechweise kennzeichnet sie nur allzu deutlich.

Wenn Ihr Euch in die Menschen solcher Art vertieft, so werdet Ihr erkennen, daß sie nicht etwa wahre Überzeugung in sich tragen, sondern nur einfache, leere Gewohnheit seit der Jugend! In ihrer Trägheit wollen sie nicht mehr gestört sein; denn es könnte ihnen geistig Unruhe bereiten, wenn sie sich eingehend damit befassen würden.

Dem suchen sie sorgfältig auszuweichen, ohne sich bewußt zu werden, daß sie damit gegen das wichtige Gottgesetz der geistigen Bewegung sündigen, das ihnen die Erhaltung ihrer Seele wie des Körpers bietet, in dessen Wirken bei Befolgung ganz allein der Aufstieg und das Reifenkönnen zur Vollendung ruht!

Gerade das, was sie für Größe halten und mit Stolz zur Schau zu tragen suchen, um sich selbst damit den Halt noch vorzutäuschen, den sie gar nicht in sich tragen, das wird ihnen zum Verhängnis und Verderben!

Würden sie sich dem Gesetz gehorchend nur einmal ein wenig geistig regen, so müßten sie sehr schnell erkennen, daß ihr bisheriger Glaube gar kein solcher war, sondern etwas Gelerntes, das zu willkommener Gewohnheit wurde, weil es außer einigen Äußerlichkeiten nichts von ihnen verlangte und dadurch als angenehm und recht bei ihnen galt.

Der Unruhe aber dürften sie nicht ausweichen, sondern müßten ihr danken; denn sie ist das beste Zeichen für das Erwachen ihres Geistes, dem selbstverständlich zuerst Unruhe vorauszugehen hat, bevor die Sicherheit wirklicher, freier Überzeugung auferstehen kann, die nur in ernstem und eifrigem Prüfen und dem damit eng verbundenen tatsächlichen Erleben in dem Geiste ihre Kraft entfaltet.

Wo Unruhe ersteht, dort ist damit der unumstößliche Beweis gegeben, daß der Geist geschlafen hat und zum Erwachen kommen will, wo aber Ablehnung erfolgt mit stolzem Hinweis auf persönliches Besitzanrecht auf Jesus, dort zeigt dies nur, daß dieser Menschengeist bereits der Agonie verfallen ist, welche zum Todesschlafe führt.

Es beweist ferner, daß gerade diese Geister auch zu Jesu Erdenzeit ihn und sein Wort mit gleicher leerer Überhebung in Anklammerung an bisher schon Gelerntes streng zurückgewiesen haben würden, wenn es ihnen als die neue Offenbarung in der damaligen notwendigen Wende zur Wahl und eigener Entscheidung angeboten worden wäre!

Sie hätten aus demselben nur bequemen Grunde an dem Alten festgehalten, das den Boden für das Fortschreiten abgeben muß, wenn kein Stillstand erfolgen soll.

Es sind Ablehner alles Neuen, weil sie sich nicht fähig oder stark genug fühlen, ernsthaft und vorurteilsfrei das Einschneidende zu prüfen, oder weil sie überhaupt bereits zu träge dazu sind und lieber an bisheriger Gewohnheit festzuhalten suchen.

Mit Sicherheit ist anzunehmen, daß sie ganz entschieden Jesus abgelehnt haben würden, wenn ihnen dies nicht schon von Kindheit an zwangsweise gelehrt worden wäre!

Nicht anders ist es auch mit denen, welche alles Neue mit dem Hinweis auf die Prophezeiung über das Auftauchen falscher Propheten abzulehnen suchen! Auch darin liegt nichts anderes als wiederum nur Geistesträgheit; denn es ist in dieser Prophezeiung, auf die sie sich berufen, doch gleichzeitig auch deutlich genug gesagt, daß der Richtige, der Verheißene, gerade zu dieser Zeit des Auftauchens der falschen Propheten kommen wird!

Wie gedenken sie diesen denn dann zu erkennen, wenn sie zu ihrer Bequemlichkeit einfach leichtfertig alles mit einem solchen Hinweis abfertigen! Es hat sich noch kein Mensch diese grundlegende Frage vorgelegt!

Aber sie selbst müssen den Ausweis finden in dem Wort, das die Menschen auch bis auf sehr wenige bei Jesus nicht beachten wollten, sondern noch andere Beweise erwarteten.

Sein Wort der Wahrheit, das der eigentliche Ausweis war, hatte für sie damals noch keinen Wert. Eigene Geistesträgheit jedes einzelnen, wohin Ihr blickt, und so wie damals ist es heute wieder, nur weit schlimmer noch; denn jetzt ist jeder Geistfunke fast vollständig verschüttet.

Die Gläubigen von heute haben alles nur als Lehre aufgenommen, nichts davon in sich verarbeitet oder zu eigen gemacht! Sie sind geistig zu schlaff, um zu empfinden, daß ihr Glaube weiter nichts als die Gewohnheit von Kindheit her ist, die sie in vollkommener Unwissenheit über sich selbst jetzt ihre Überzeugung nennen.

Ihr Verhalten den Nebenmenschen gegenüber zeigt es oft sehr deutlich, daß sie keine wirklichen Christen sind, sondern nur inhaltsleere, geistesträge Nennchristen!

Mit meinen Worten führe ich zu Gott und auch zu Jesus! Doch in lebendigerer Art, als es bisher bekannt gewesen ist, und nicht, wie es sich die Menschen zurechtgestutzt haben in ihrem Hange nach der geistigen Bequemlichkeit.

Ich weise darauf hin, daß Gott lebendige und sich ihrer eigenen Verantwortung bewußtseiende Geister in der Schöpfung haben will, so, wie es in den Schöpfungsurgesetzen liegt! Daß ein jeder selbst und voll alles verantworten muß, was er denkt, spricht und tut, und daß dies nicht mit dem damaligen Morde an dem Gottessohne von der Menschheit getilgt werden konnte.

Jesus wurde ja gemordet, weil er mit seinen gleichen Forderungen auch lästig empfunden wurde und gefährlich schien den Priestern, welche anders lehrten, viel bequemer, um damit nur irdisch immer mehr Zulauf zu haben, was gleichzeitig Anstieg ihrer Erdenmacht durch den steigenden Erdeneinfluß mit sich bringen und erhalten sollte.

Das wollten sie nicht aufgeben! Die Menschen die Bequemlichkeit nicht, und die Priester nicht den Einfluß, ihre Macht. Die Priester wollten gar nicht Lehrer sein und Helfer, sondern nur Beherrschende!

Als wahre Helfer hätten sie die Menschen erziehen müssen zu innerer Selbständigkeit, Geisteswürde und geistiger Größe, damit sich diese Menschen aus freier Überzeugung in den Willen Gottes einstellen und in Freude darnach handeln.

Die Priester taten das Gegenteil und banden den Geist, damit er ihnen für ihre Erdenzwecke gefügig blieb.

Gott aber verlangt von den Menschen geistige Vervollkommnung in seinen Schöpfungsgesetzen! Andauernden Fortschritt in der Erweiterung des Wissens von der Schöpfung, damit sie richtig darin stehen und wirken und nicht zu einem Hemmnis werden in den schwingenden Bewegungskreisen!

Wer aber jetzt nicht weiter will und auf dem zu beharren sucht, was er bereits zu wissen glaubt und deshalb neue Offenbarungen aus Gott ablehnt oder sich diesen feindlich gegenüberstellt, der wird zurückbleiben und ausgeschleudert werden in dem Weltgericht, weil dieses jede Hemmung niederreißt, um endlich in der Schöpfung wieder Klarheit erstehen zu lassen, die die fortschreitende Entwickelung in Zukunft fördert, welche im Willen Gottes für seine Schöpfung ruht.

Jesus war eine neue Offenbarung und brachte weitere in seinem Wort. Für damals war das alles neu und ein ebenso notwendiger Fortschritt wie heute, bei dem aber nicht ewig stehengeblieben werden sollte.

Jesus soll nicht aufgegeben werden als Gottessohn durch meine Botschaft, sondern er soll erst recht als solcher nun erkannt werden, nicht aber als der Knecht und Sklave einer verdorbenen Menschheit, um deren Schuldenlast zu tragen oder abzulösen, damit sie es bequemer habe!

Und gerade die, welche Jesus als den Gottessohn wirklich aufgenommen haben, können gar nicht anders, als meine Botschaft und die damit verbundenen neuen Offenbarungen aus Gottes Gnade mit freudigem Danke zu begrüßen! Es wird ihnen auch nicht schwerfallen, alles richtig zu erfassen, was ich sage, und es sich zu eigen zu machen.

Wer dies nicht tut oder nicht kann, der hat auch die Botschaft und das eigentliche Sein des Gottessohnes Jesus nicht erkannt, sondern sich selbst nur etwas Fremdes, Falsches erbaut, aus eigenem Ermessen und Dünkel heraus und ... nicht zuletzt ... in Trägheit seines bequemen Geistes, der die von Gott bedingte Bewegung scheut!

Der Sinn und Zweck der Botschaft aus dem Licht durch mich in der Erfüllung Gottes Allheiligen Willens ist die notwendige Erweiterung des Wissens für die Menschheit.

Da gelten keine Ausreden der Geistesträgen, keine Phrasen eitlen Pharisäertumes, und auch die tückischen Verleumdungen und Angriffe werden vor der Gerechtigkeit des dreieinigen Gottes weichen müssen und wie Spreu vergehen; denn es ist nichts größer und gewaltiger als Gott, der Herr, und was aus seinem Willen kommt!

Der Erdenmenschengeist muß nun lebendig werden und erstarken in dem Willen Gottes, dem zu dienen er in dieser Schöpfung weilen darf. Die Zeit ist da! Es werden keine versklavten Geister mehr von Gott geduldet! Und Menscheneigenwille wird zerbrochen, wenn er sich nicht einzufügen willig ist in Gottes Urgesetze, die er in die Schöpfung legte.

Dazu gehört aber auch das Gesetz andauernder Bewegung, das den ungehemmten Fortschritt in Entwickelung bedingt. Damit verbunden bleibt Erweiterung des Wissens! Schöpfungswissen, Geisteswissen ist der eigentliche Inhalt alles Lebens!

Deshalb wurden Euch neue Offenbarungen zuteil. Lehnt Ihr sie ab in Trägheit Eures Geistes und wollt Ihr diesen ruhig weiterschlafen lassen wie bisher, so wird er aufwachen in dem Gericht, um dann in der Zersetzung zu verfallen.

Und wehe allen denen, die den Geist der Menschen noch gebunden halten wollen! Diese werden zehnfach Schaden leiden und im letzten Augenblick entsetzensvoll zu spät erkennen müssen, was sie auf sich bürdeten, um dann unter der Last zusammenbrechend in die grauenvolle Tiefe zu versinken!

Der Tag ist da! Das Dunkel muß vergehen! Herrliches Gotteslicht bricht alles Falsche nun entzwei und brennt das Träge aus in dieser Schöpfung, damit sie nur in Licht und Freude ihre Bahnen ziehen kann, zum Segen aller Kreatur, als ein jubelndes Dankgebet für alle Gnaden ihres Schöpfers, zur Ehre Gottes, des Alleinigen, Allmächtigen!

 

Gralsbotschaft von Abd-ru-shin, Edition 1941

172. Siehe, was Dir nützet!

Warum, Ihr Menschen, wollt Ihr geistig immer etwas anderes als das, was Euch tatsächlich nötig ist und nützt! Wie eine schwere Seuche wirkt die sonderbare Eigenart verheerend unter allen Suchenden.

Es würde wenig Zweck haben, wenn ich Euch darum fragen wollte; denn Ihr könnt Euch keine Rechenschaft darüber geben, selbst wenn Ihr Euch bemühtet, Tag und Nacht darüber nachzudenken.

Beobachtet Euch nur einmal in aller Ruhe, seht die Fragen, die in Euch lebendig werden, verfolgt Euren Gedankengang, wohin er führt, Ihr werdet bald erkennen, daß es zum größten Teile immer solcherart Gebiete sind, welche Ihr nie erreichen werdet, weil sie über Eurem Ursprung liegen, die Ihr deshalb auch niemals erfassen könnt.

Erfassenkönnen aber ist die Grundbedingung alles dessen, was Euch nützen soll!

Das macht Euch klar in allem Eurem Denken, Eurem Tun, und richtet Euch darnach. Dann wird auch alles für Euch leichter werden. Befaßt Euch also nur mit dem, was Ihr wirklich erfassen könnt, was also in dem Rahmen Eures Menschenseins verankert ist.

Das Gebiet Eures Bewußtseinkönnens als ein Menschengeist ist nach den lichten Höhen zu zwar scharf begrenzt, aber deshalb nicht etwa klein. Es gibt Euch Raum für alle Ewigkeit und damit auch entsprechend große Wirkungsfelder.

Ohne Grenzen für Euch ist allein die Möglichkeit Eurer Entwickelung, die sich in der ansteigenden Vervollkommnung Euerer Tätigkeit innerhalb dieser Wirkungsfelder zeigt. Beachtet also sehr genau, was ich Euch hiermit künde:

Der Anstieg Euerer Vervollkommnung im Geisteswirken ist ganz unbegrenzt, es gibt dafür kein Ende. Immer stärker könnt Ihr darin werden, und mit diesem Stärkerwerden wird sich auch das Wirkungsfeld selbsttätig stets erweitern, wodurch Ihr Frieden findet, Freude, Glück und Seligkeit.

Auch von der Seligkeit haben sich alle Menschen bisher eine falsche Vorstellung gemacht. Sie liegt allein in der strahlenden Freudigkeit des segensreichen Schaffens, nicht etwa in dem trägen Nichtstun und Genießen, oder, wie das Falsche klug verdeckt wird mit dem Ausdruck eines »süßen Nichtstuns«.

Aus diesem Grunde nenne ich das Menschenparadies auch oft das »lichte Reich freudigen Schaffens«!

Nicht anders kann der Menschengeist die Seligkeit erhalten als im frohen Schaffen für das Licht! Darin allein wird ihm zuletzt die Krone des ewigen Lebens zugeteilt, welche dem Menschengeiste die Gewähr gibt, ewig im Kreislaufe der Schöpfung mitwirken zu dürfen, ohne Gefahr, als unbrauchbarer Baustein der Zersetzung zu verfallen.

Die Menschen können also trotz der ihnen gnadenvoll gewährten Möglichkeit einer andauernden Vervollkommnung des Geistes nie den Rahmen ihres Daseinsfeldes in der Schöpfung überschreiten, nie die darin scharf gesetzten Grenzen menschlichen Bewußtseindürfens niederreißen. In dem einfachen Nichtkönnen liegt für sie das ganz natürliche Nichtdürfen, was sich stets von selbst betätigt, gerade dadurch aber auch unüberwindlich wirkt.

Vervollkommnung liegt in den immer leuchtender werdenden Strahlungen des Geistes, was sich entsprechend in erhöhter Wirkungsstärke zeigt.

Das ansteigende Geistesleuchten wiederum ersteht in Läuterung und Reinigung der Seele, wenn sie im Wollen zu dem Guten aufwärts strebt. Eins entwickelt sich hierbei in strenger Folgerichtigkeit stets aus dem anderen.

Befaßt Ihr Euch ausschließlich ernsthaft mit dem Guten, so folgt das andere alles von selbst. Es ist also gar nicht so schwer. Ihr aber greift in Eurem Wollen immer wieder nur darüber weit hinaus und macht Euch so das Einfachste von vornherein nicht nur sehr schwer, sondern sehr oft sogar unmöglich.

Bedenkt, daß in der steigenden Vollendung auch das stärkste Strahlen Eures Geistes dessen Art niemals verändern kann, sondern nur dessen Zustand!

Deshalb sind Überschreitungen des Rahmens menschlicher Bewußtseinsgrenze niemals möglich, weil die Grenzen durch die Art bestimmt sind und nicht allein durch den Zustand. Der Zustand aber baut innerhalb dieses großen Artrahmens noch ganz besonders kleine Teilgrenzen für sich, die mit Veränderung des Zustandes auch überschritten werden können.

Es sind Riesenweiten, die in diesem Rahmen liegen, Welten, die für Euch auch geistig unabsehbar sind, in denen Ihr für alle Ewigkeit verweilen könnt und wirken ohne Ende.

Befaßt Ihr Euch eingehend und auch gründlich damit, dann werdet Ihr glücklich sein! In meiner Botschaft gab ich Euch genau zu wissen, womit Ihr zusammenhängt und was mit Euch verbunden ist, wie Ihr durch Euer Denken und durch Euer Tun darinnen wirkt, was Ihr damit erreichen müßt.

Anstatt sich aber nun diesem Gebotenen mit allem Ernste hinzugeben in dem rechten Sinne und damit den Posten endlich auszufüllen, den der Einzelmensch in dieser Schöpfung einzunehmen hat, gehet all Euer Denken, Euer Fragen und auch Wünschen immer wieder weit darüber weg in Regionen, die der Menschengeist niemals bewußt erreichen kann.

Dadurch ist es ihm nicht möglich, etwas davon wirklich zu erfassen. Das ganze Weben, Strahlen, Streben, kurz, das ganze Sein in diesen Regionen wird dem Menschen ewig unverständlich bleiben, weit entfernt. Deshalb kann es ihm keinen Nutzen bringen, wenn er sich damit zergrübelt. Er vergeudet nur die Zeit und auch die Kraft, die ihm geboten wird zu seiner eigenen notwendigen Entwickelung, und muß zuletzt als unbrauchbar vergehen.

Regt Euch doch endlich erst einmal mit aller Kraft in dem Gebiete, das der Schöpfer Euch gegeben hat, damit Ihr es zu reinster Schönheit führt, aus ihm dem Paradiese ähnlich einen Garten Gottes schafft, der einem formgewordenen Dankesgebete gleicht, aus dem es jubelnd aufsteigt zu des Gottesthrones Stufen, um den Schöpfer aller Dinge für die reichen Gnaden demutsvoll zu preisen durch die Tat! —

Menschen, wie klein seid Ihr und doch wie maßlos anspruchsvoll und eingebildet. Wenn Ihr Euch nur ein wenig regen wolltet in der rechten Art, so, daß Ihr mit den Schöpfungsurgesetzen ungetrübt harmonisch schwingt, nicht immer wie bisher nur hemmend wirkt in Eurer Unkenntnis, dann würde reichster Segen sprießen überall, wo Ihr die Hand anlegt, gleichviel, was Ihr zu unternehmen Euch bemüht.

Es könnte gar nicht anders sein, und mit der gleichen unentwegten Sicherheit, mit der Ihr schon seit langem nun dem Niedergange zugleitet, würdet Ihr Euch aufwärts gehoben sehen von der gleichen Kraft, die zu Geistesreichtum und irdischer Sorglosigkeit führt.

Doch kennen müßt Ihr zuerst Eure Heimat in der Schöpfung und darin auch alles, was Euch hilft und fördert. Ihr müßt wissen, wie Ihr selbst darin zu wandeln und zu wirken habt, bevor das Aufblühen beginnen kann.

Versucht zuerst, Euch einmal irdisch richtig einzustellen in die Schwingungen der göttlichen Gesetze, die Ihr nie umgehen könnt, ohne Euch selbst und Euerer Umgebung sehr zu schaden, und lehnt auch Euere Gesetze daran an, laßt sie daraus erstehen, dann habt Ihr schnell den Frieden und das Glück, das Euch den Aufbau fördert, den Ihr so ersehnt; denn ohne dies ist alles Mühen ganz umsonst, und selbst das größte Können des geübtesten Verstandes ist vergebens und bringt Mißerfolg.

An Euch liegt es, an Euch allein, an jedem einzelnen, und nicht, wie Ihr so gern Euch vorzutäuschen sucht, stets an den anderen. Versucht es nur zuerst mit Euch, aber das wollt Ihr nicht! Denn Ihr dünkt Euch darüber zu erhaben, oder es erscheint Euch der Beginn damit zu klein und nebensächlich.

In Wirklichkeit jedoch ist es nur Trägheit Eures Geistes, die Euch davon abzuhalten fähig ist, und der Ihr allesamt Euch schon versklavtet seit Jahrtausenden. Euer Verstand, der Eure Geistesfähigkeiten band, kann Euch jetzt nicht mehr helfen, wenn es gilt, sich nunmehr reiner Gotteskraft zu beugen oder zu vergehen.

Ihr müßt den Geist schon rege machen, in Euch auferwecken, um den Willen Gottes zu erkennen und zu hören, was er von Euch fordert; denn ihm allein ist der Mensch untertan seit Urbeginn, und keinem anderen, ihm muß er Rechenschaft nun geben über alles, was er in dem Schöpfungsteile wirkte, der zur Heimat ihm geliehen ward.

Und Euer unseliger Hang, nur immer nach dem Höheren zu greifen, nach dem Fremden sich zu sehnen, anstatt Euch an Euerer Umgebung zu erfreuen, wird als eins der ärgsten Eurer Übel zeugend wider Euch sich richten. Das Übel ist entsprungen aus der Trägheit Eures Geistes, der mit dem Verstand nicht zu verwechseln ist; denn Verstand ist nicht Geist!

Ihr habt es ja auch irdisch immer so gehalten. Anstatt mit aller Kraft und Freude Euere Umgebung schöner zu gestalten, sie vollkommener zu machen und zu voller Blüte anzuregen, wollt Ihr oft heraus aus ihr, weil es Euch so bequemer dünkt und schnelleren Erfolg verspricht. Ihr wollt Euch von ihr lösen, um erwünschte Besserung zu finden, da Ihr in allem Fremden gleichzeitig auch Besserung, Verschönerung erwartet!

Versucht, das Euch Gegebene erst einmal richtig zu verwerten! Ihr werdet dabei Wunder über Wunder finden.

Um etwas aber richtig zu verwerten, muß man es auch vorher gründlich kennen. Und daran fehlt es bei Euch ganz und gar. Ihr waret stets zu träge, um den Willen Eures Gottes zu erkennen, der Euch aus der Schöpfung klar und deutlich sichtbar wird.

Ich muß immer wieder an die alte Wunde rühren, die Ihr Menschen an Euch tragt, von der ich oft schon alle Hüllen riß, welche Ihr aber immer wieder sorgsam umzulegen sucht. Die Wunde, die den Ursprung alles Übels bildet, unter dem Ihr nunmehr leiden müßt, bis Ihr Euch davon freimacht oder vollständig zusammenbrechen werdet, sie ist und bleibt die freiwillige Trägheit Eures Geistes!

Viele unter diesen Erdenmenschen werden nicht mehr fähig sein, sich aus der ertötenden Umklammerung des Übels zu befreien; denn zu lange haben sie gesäumt, sich dazu aufzuraffen.

Es ist natürlich, daß die Klugheit des Verstandes allen Geistesschlummer zu verdecken sucht, weil mit Erwachen Eures Geistes auch die Herrschaft des Verstandes schnell beendet ist.

Nur Geistesträgheit achtet des Gegebenen zu wenig; sie nimmt sich nicht die Mühe, seine Schönheit zu entdecken und es andauernd vollkommener zu machen, sondern wähnt, in der Veränderung nur Besserung zu finden, sucht in allem, was ihr fremd erscheint, das Glück.

Der Mensch denkt nicht dabei, daß die Veränderung zuerst Entwurzelung bedingt, und dann diesen Entwurzelten auf fremden Boden stellt, mit dem er noch nichts anzufangen weiß und deshalb sehr leicht große Fehler macht, die ungeahnte, schlimme Folgen bringen. Wer auf Veränderungen seine Hoffnung setzt, mit dem Gegebenen nichts Rechtes anzufangen weiß, dem fehlt das ernste Wollen wie das Können, er steht von vornherein auf dem schwankenden Boden eines Glücksritters!

Erkennt Euch selbst erst einmal richtig und verwendet das, was Gott Euch zur Benutzung bietet, nützt es in einer Art, daß es auch aufzublühen fähig ist, so wird und muß die Erde und die ganze Schöpfungsebene, welche dem Menschengeiste zur Betätigung belassen ist, zum Paradiese werden, wo nur Freude, Frieden wohnt; denn das Schöpfungsgesetz arbeitet mit der gleichen Sicherheit dann für Euch, wie es jetzt Eurem Tun entgegenwirken muß, und es ist unverrückbar, stärker als der Menschen Wille; denn es ruht in des Urlichtes Strahl!

Die Stunde ist nicht ferne mehr, in der die Menschen schon erkennen müssen, daß es gar nicht schwer sein wird, anders zu leben als bisher, in Frieden mit den Nebenmenschen auszukommen! Der Mensch wird sehend, weil ihm alle Möglichkeit zu seinem bisherigen falschen Tun und Denken von Gott nun genommen wird.

Dann muß er schamvoll anerkennen, wie lächerlich er in dem Hasten seines für das eigentliche Leben unwichtigen Treibens sich gebärdet hat, und wie gefährlich er dem ganzen Schöpfungsteile war, der ihm in Gnaden zur Benutzung und zu seiner Freude anvertraut gewesen ist.

Er wird den Nebenmenschen in der Zukunft nur zur Freude leben, wie auch diese ihm, und nicht neidvoll Verlangen tragen immer nur nach dem, was er noch nicht besitzt. Die Fähigkeit erwacht, die Schönheit seiner eigenen Umgebung zur herrlichsten Blüte zu entfalten, sie zu gestalten ganz nach seiner Art, sobald er diese in das große segensreiche Schwingen der einfachen Schöpfungsurgesetze stellt, die ich ihn mit der Botschaft lehren konnte durch die Liebe Gottes, welche diesmal strafend hilft, um die zu retten, die noch guten Wollens sind und demutsvoll im Geiste!

Wenn Ihr aufbauen wollt, so kläret zuerst Euren Geist und macht ihn stark und rein. Klärt ihn, das heißt: laßt ihn zur Reife kommen! Die Schöpfung steht schon in der Zeit der Ernte, der Mensch als Kreatur mit ihr.

Er aber blieb darin zurück durch sein hartnäckig falsches Wollen, stellte sich selbst abseits alles lichtgewollten Schwingens und muß in dem nun schon verstärkten freudigeren Schöpfungskreisen davon ausgeschleudert werden, weil er sich mit seiner Unreife darin nicht halten kann.

Der Volksmund spricht ganz richtig von dem abgeklärten Geist! Ein reifer oder abgeklärter Mensch ist sehr leicht zu erkennen; denn er steht im Licht und meidet alles Dunkel. Er wird auch Frieden um sich auslösen durch seine Art.

Da gibt es kein Aufzischen mehr, sondern ruhige Sachlichkeit im großen Schwung freudigen Schaffens, oder kühle Strenge, die mit Freundlichkeit die Schwächen derer aufklärend beleuchtet, die noch nicht erstarkt sein können in dem Geiste, sondern noch der Gärung unterworfen sind, die Läuterung und Abklärung herbeizuführen hat, oder ... Verderben.

Aufzischen kann nur Dunkel, niemals Licht, das immer kühle Reinheit zeigt und friedvolle Besonnenheit in der bewußten Kraft des hohen Wissens.

Wo in dem Menschen also noch der Zorn aufzischen kann, dort sind noch Schwächen auszubrennen, ein solcher Geist kann auch noch Angriffen des Dunkels unterliegen oder ihm als Werkzeug dienen. Er ist nicht »abgeklärt«, noch nicht genug gereinigt.

So geht es Euch mit allen Schwächen, die Ihr an Euch traget und anscheinend gar nicht oder doch nur unter großen Schwierigkeiten lösen könnt.

In Wirklichkeit würde es nicht schwer sein, sobald Ihr Euch dazu verstehen könnt, endlich mit dem vernünftig umzugehen, was Euch Gott gegeben hat, das richtig anzuwenden, was Ihr schon in Händen haltet, und Euch einfügt in das Schwingen der Gesetze, deren Kenntnis Ihr durch meine Botschaft schon gewinnen konntet. Es ist dann kinderleicht in wahrstem Sinne.

Laßt ab davon, Euch vorwiegend mit Fragen zu beschäftigen, die über das Euch angewiesene Gebiet hinausgehen, und lernt erst gründlich alles das erkennen, was in Euch selbst und um Euch ist, dann kommt der Aufstieg ganz von selbst; denn Ihr werdet selbsttätig gehoben von den Auswirkungen Eures Tuns.

Seid einfach in dem Denken und dem Tun; denn in der Einfachheit liegt Größe und auch Stärke! Ihr gehet dadurch nicht zurück, sondern voran und füget einen festen Bau zu einem neuen Sein, in dem sich jeder Mensch zurechtfindet, weil er nicht mehr verworren und verwickelt ist, sondern in jeder Weise übersehbar, hell und klar, mit einem Wort: gesund, natürlich!

Entwickelt Euch als innerlich gerade, wahre Menschen, und Ihr habt damit sofort die innige Verbundenheit mit der gesamten Schöpfung, die Euch fördern wird in allem, was Ihr nötig habt und zu dem Aufstieg braucht. Auf keinem anderen Wege könnt Ihr das erreichen!

Dann strömt Euch alles zu in reicher Fülle, dessen Ihr bedürft und was Euch Freude macht und Frieden bringt, auf keinen Fall bevor, und wenn Ihr Euch auch noch so sehr darum bemühen würdet; denn nun ist die Zeit gekommen, da der Mensch auf Erden sich dem Gottesworte öffnen muß, was gleichbedeutend ist mit dem Sicheinfügen in die bestehenden, schöpfungserhaltenden und fördernden Gesetze des Heiligen Willens Gottes!

 

Gralsbotschaft von Abd-ru-shin, Edition 1941

173. Allweisheit

Ich führe Euch mit meinem Wort zu Gott zurück, von dem Ihr Euch entfremden ließet nach und nach durch alle jene, die ihr Menschenwissenwollen über Gottes Weisheit stellten.

Und die, die noch durchdrungen sind von der Gewißheit der Allweisheit Gottes, die sich demütig beugen wollen jener großen, liebevollen Führung, welche darin liegt durch Auswirkung der unumstößlichen Gesetze dieser Schöpfung, sie denken sich diese Allweisheit Gottes anders, als sie ist!

Sie stellen sich Gottweisheit viel zu menschlich vor und daher viel zu klein, in viel zu enge Grenzen eingepreßt! Mit bestem Wollen machen sie aus der Allweisheit nur ein irdisches Allwissensollen.

Aber all ihr gutes Denken ist dabei zu menschlich; sie begehen immer wieder diesen einen großen Fehler, daß sie unter Gott und göttlich einen Höhepunkt des Menschlichen sich vorzustellen suchen!

Sie kommen aus der Art des Menschlichen gar nicht heraus, sondern sie folgern aufsteigend nur von der eigenen Beschaffenheit gedacht, von dem menschlichen Boden ausgehend, vervollkommnet bis zu dem höchsten, idealsten Punkte einer gleichen Art. Bei ihrer Vorstellung von Gott verlassen sie trotz allem ihren eignen Boden nicht.

Auch wenn sie die Erwartung bis ins für sie ganz Unfaßbare zu steigern suchen, bleibt doch alles immer in dem einen Denkungsschacht und kann daher selbst im Erahnenwollen niemals auch nur einen Schatten des Begriffes wahrer Gottesgröße finden.

Nicht anders ist es beim Begriffe göttlicher Allweisheit! Bei Eurem kühnsten Denken macht Ihr daraus nur ein kleinliches und irdisches Allwissen!

Ihr wähnt, daß göttliche Allweisheit Euer Menschendenken und Empfinden »wissen« soll. Dieser Begriff verlangt oder erwartet also von göttlicher Weisheit unbegrenztes Eingehen und Einstellen auf das persönlichste und kleinste Denken eines jeden einzelnen hier auf der Erde und in allen Welten! Ein Betreuen und Verstehen jedes kleinen Menschengeistes, und noch mehr: ein Sich-darum-Bekümmern!

Solches Wissensollen ist nicht Weisheit! Weisheit ist viel größer, weit darüber stehend.

In der Weisheit liegt Vorsehung!

Vorsehung jedoch ist nicht gleichbedeutend mit Vorausschauen der Führung, wie es die Menschen unter »weiser Vorsehung« so oft verstehen, das heißt, wie sie es denken. Auch hierin irren sie, weil sie in ihrem Menschendenken wiederum von unten aus für jede Größe eine Steigerung sich vorstellen all dessen, was sie selbst als Menschen in sich tragen!

Auch in der besten Einstellung weichen sie nicht von der Gewohnheit ab und denken nicht daran, daß Gott und Göttliches ihnen ganz artfremd ist und alles Denken darüber nur Irrtümer ergeben muß, wenn sie als Grundlage dazu die Menschenart verwenden!

Und darin ruht alles bisher Falsche, jeder Irrtum der Begriffe. Ganz ruhig kann man sagen, daß nicht einer der bisherigen Begriffe in dem Denken, Grübeln, Forschen darüber auch wirklich recht gewesen ist, sie haben sich in ihrer Menschenkleinlichkeit der eigentlichen Wahrheit niemals nahen können!

Vorsehung ist göttliches Wirken, sie liegt verankert in göttlicher Weisheit, der Allweisheit. Und die Allweisheit ist zur Tat geworden in den göttlichen Gesetzen dieser Schöpfung! Darin ruht sie, darin ruht auch die Vorsehung und wirkt sich aus den Menschen gegenüber.

Denkt Euch also nicht, daß die Allweisheit Gottes Euere Gedanken kennen soll und wissen, wie es Euch irdisch ergeht. Das Wirken Gottes ist ganz anders, größer und umfassender. Gott umspannt mit seinem Willen alles, erhält alles, fördert alles aus dem lebendigen Gesetz heraus, das jedem einzelnen das bringt, was er verdient, das heißt, was er sich wob.

Nicht einer kann dabei den Folgen seines Tuns entgehen, sei es nun übel oder gut! Darin zeigt sich Allweisheit Gottes, die verbunden ist mit der Gerechtigkeit und Liebe! In dieser Schöpfung Wirken ist alles für den Menschen weise vorgesehen! Auch daß er sich richten muß!

Was in dem Gottgerichte kommt, ist Auslösung der Urteile, die sich die Menschen selber fällen mußten nach dem Gottgesetz in weiser Vorsehung!

Nun spricht die Menschheit sonderbarerweise schon seit Jahren von der Weltenwende, welche kommen soll, und darin hat sie einmal ausnahmsweise recht. Aber die Wende ist schon da! Die Menschheit stehet mitten in dem weltumfassenden Geschehen, das sie noch erwartet, und merkt es nicht, weil sie nicht will.

Wie immer denkt sie es sich anders, und sie will nicht anerkennen, wie es wirklich ist. Dadurch versäumt sie aber für sich selbst die rechte Zeit eigenen Reifenkönnens und versagt. Versagt wie immer; denn noch niemals hat die Menschheit das erfüllt, was Gott von ihr erwarten kann, erwarten muß, wenn er sie länger noch in dieser Schöpfung lassen will.

In der Menschen Tun liegt eine derartige eigensinnige Beschränkung, die sich bei jeder Lichtbegebenheit immer in gleicher Weise wiederholt, liegt solch kindischer Eigensinn und lächerlicher Dünkel, daß nicht viel Hoffnung auf Errettungsmöglichkeiten bleibt.

Aus diesem Grunde wird die Schöpfung nun gereinigt von allem derartigen Übel. Der Allheilige Wille bringt die Reinigung im Ringschluß jeglicher Geschehen, alles Tuns!

Der Ringschluß wird herbeigezogen durch die Kraft des Lichtes, alles muß sich darin richten, muß sich läutern oder muß zugrunde gehen, sinken in die furchtbare Zersetzung.

Es ist natürlich, schöpfungsgesetzmäßig bedingt, daß alle üblen Eigenschaften jetzt zum Ende auch die stärksten Blüten treiben, ihre widerlichen Früchte bringen müssen, um sich dadurch an- und ineinander totzuleben!

Zum Siedepunkt muß alles kommen in der Kraft des Lichtes! Aus dem Brodeln aber kann diesmal nur die gereifte Menschheit wiederum emporsteigen, die fähig und auch willig ist, die neuen Offenbarungen aus Gott mit Dank und Jubel aufzunehmen und darnach zu leben, damit sie richtig wirkend durch die Schöpfung wandelt. —

Bei jeder Wende bot der Schöpfer den heranreifenden Menschengeistern neue, ihnen bis dahin noch unbekannte Offenbarungen, die zur Erweiterung des Wissens dienen sollten, damit ihr Geist durch weiteres Erkennen sich emporzuschwingen fähig werde in die lichten Höhen, welche sie einst unbewußt als Geistkeime verließen.

Es sind jedoch immer nur wenige gewesen, die aus dem Göttlichen herabkommende Schilderungen dankbar aufzunehmen willig sich erwiesen und dadurch an Wert und Geisteskraft so viel gewinnen konnten, wie es für die Menschen nötig war. Die Mehrzahl aller Menschen lehnte diese hohen Gottesgaben ab in ihrer sich andauernd steigernden Begrenzung geistigen Erfassens.

Die Zeiten solcher Weltenwenden hingen stets zusammen mit dem Zustande der jeweiligen Schöpfungsreife. Die Schöpfungsreife war in der Entwickelung nach dem Heiligen Gottgesetze immer ganz genau erfüllt, aber die Menschen in der Schöpfung stellten sich in ihrer Geistesträgheit so oft den Entwickelungen hemmend in den Weg!

Während der in Weltepochen eingeteilten Aussaat des fortschreitenden Erkennens alles Gotteswirkens in der Schöpfung für die Menschen haben diese sich fast jedesmal verschlossen.

Da sich die Menschen selbst zum Ausgangspunkte alles Seins erhoben, wollten sie nicht glauben, daß etwas bestand, was sie mit Erdensinnen nicht erfassen konnten. Darauf allein beschränkten sie ihr Wissen, und etwas anderes wollten sie deshalb auch nicht gelten lassen, sie, die kleinsten Ausläufer der Schöpfung, die am entferntesten vom wahren Sein und dem wirklichen Leben ihre Gnadenzeit des Reifendürfens im fortschreitenden Erkennen frevlerisch vergeuden.

Nun kommt eine neue, große Wende, die auch neues Wissen mit sich bringt! Von dieser Wende sprechen sie schon selbst, aber sie stellen sich dieselbe wieder nur als die Erfüllung eitler Menschenwünsche vor in einer selbstgedachten Art. Nicht etwa, daß sie Pflichten dabei hätten, nein, sie warten wieder nur darauf, daß ihnen von dem Licht Verbesserung der irdischen Bequemlichkeiten in den Schoß geworfen wird! So soll die Wende sein; denn weiter reicht ihr Denken nicht.

Das neue Wissenmüssen, das mit dieser Wende eng verbunden ist, um geistig aufsteigen zu können und damit auch endlich die Umgebung in den Stofflichkeiten umzuformen, interessiert sie nicht. Was bisher noch nicht war, lehnen sie in der Trägheit ihres Geistes einfach ab.

Die Menschen werden aber nun von Gott zur Aufnahme gezwungen, da sie sonst geistig nicht mehr aufwärts steigen können; denn sie müssen davon wissen! —

Es liegt im Wirken der Allweisheit, daß bei ganz bestimmter Schöpfungsreife den Menschengeistern immer wieder neue Offenbarungen gegeben werden von dem Wirken Gottes.

So wurden auch auf diese Erde einst vor Urzeiten bereits Geschaffene gesendet, nachdem die Geistkeime in ihrer langsamen Entwickelung die dazu ausgewählten Tierkörper zu Menschenkörperformen schon herangebildet hatten, was Hand in Hand ging mit dem Geistig-Sichbewußtwerden im Erdenkörper. Das war unsagbar lange Zeitläufe vor der bekannten Eiszeit dieser Erde!

Da ich von Urgeschaffenen schon kündete, müssen auch Nachgeschaffene oder Geschaffene vorhanden sein, weil ich noch von Entwickelten geredet habe, zu denen erst die Erdenmenschheit zählt.

Diese Geschaffenen, von denen ich bisher noch nicht gesprochen habe, bevölkern Schöpfungsebenen zwischen den Urgeschaffenen der Urschöpfung und den Entwickelten der Nachschöpfung.

In die heranreifenden Stämme der sich aus den Geistkeimen Entwickelnden kam in den Anfangszeiten hier und da auch einmal ein Geschaffener zur Inkarnierung, um führend die Verbindungen zu geben zu der jeweils nächsten Stufe in dem notwendigen Aufwärtsstreben alles Geistigen. Das waren dort die großen Wenden in der Anfangszeit.

Später erstanden die Propheten als Begnadete. So arbeitete die Alliebe von dem Lichte aus, um mit der Zeit der jeweiligen Schöpfungsreife durch immer neue Offenbarungen den Menschengeistern helfend beizustehen, bis zuletzt auch heilige Kunde wurde über Göttliches und dessen Wirken.

So kommt auch bei der jetzt wirkenden großen Weltenwende unbedingte Notwendigkeit der Erweiterung des Wissens.

Entweder muß der Menschengeist sich bis zum Wissen aufwärts schwingen oder er bleibt stehen, was gleichbedeutend für ihn mit einsetzendem Zerfalle ist in Unverwendbarkeit durch tatenlose Überreife eines stillstehenden Menschengeistes, der die in ihm sich aufstauende Lichtkraft nicht mehr richtig zu verwenden weiß. So wird ihm das, was helfen kann und helfen würde, zum Verderben, wie jede Energie, welche falsch angewendet ist.

Gott ist der Herr, Er ganz allein, und wer Ihn nicht in Demut anerkennen will, so, wie Er wirklich ist, nicht wie Ihr Ihn Euch denkt, der kann nicht auferstehen zu dem neuen Sein.

Ich durfte Euch das Bild entrollen von dem Weben in der Schöpfung, der Ihr angehört, damit Ihr sehend werdet und bewußt die Segnungen genießen und für Euer Wohl verwenden könnt, die für Euch in der Schöpfung liegen, damit sie in der Zukunft Euch nur aufwärtsfördernd helfen und nicht schmerzend strafen oder gar verwerfen müssen. Danket dem Herrn dafür, daß er in solcher Liebe Euerer gedenkt, daß ich Euch mit der Botschaft sagen durfte, was Euch hilft, und auch, was Euch gefährlich ist.

Ich zeigte Euch die Wege, die zur lichten Höhe führen. Nun gehet sie!

 

Gralsbotschaft von Abd-ru-shin, Edition 1941

174. Das schwache Geschlecht

Wenn Ihr erkennen wollt, was alles falsch ist in den bisherigen Anschauungen, Sitten und Gebräuchen dieser Erdenmenschen, so kostet es Euch keine Mühe langen Suchens; denn Ihr braucht nichts anderes zu tun, als irgendeinen Ausdruck aufzufangen und ihn gründlich zu betrachten. Er wird falsch sein, weil schon die Grundlage zu allem Denken dieser Erdenmenschen vollständig verbogen ist. Auf falscher Grundlage aber kann nie das rechte Denken sich entwickeln, sondern es muß der Grundlage entsprechend ebenfalls falsch sein.

Nehmen wir heute einmal die allgemein verbreitete Bezeichnung für die Erdenweiblichkeit als das »schwache Geschlecht« heraus. Es wird kaum ein Mensch unter den Hörern sein, der diesen Ausdruck noch nicht gehört hat. Liebevoll wird er verwendet wie auch höhnend, gutmütig und auch ironisch, aber immer wird er ohne Überlegung aufgenommen als bestehend und gedankenlos oder doch ohne Prüfung beibehalten.

In Wirklichkeit jedoch ist die Weiblichkeit genau so stark wie die Männlichkeit der Erde, nur anderer Art.

In meinen Vorträgen erklärte ich schon oft, daß der eigentliche Begriff für Weiblichkeit und Männlichkeit von der Art des Wirkens in der Schöpfung ausgeht, daß also die Art der Betätigung grundlegend dafür ist und erst die Form bestimmt, die den Menschen auf Erden als weiblich oder männlich erkennen läßt.

Der Unterschied zeigt sich sofort, sobald die Menschengeistkeime ihre Ursprungsebene verlassen. Diejenigen, die der aktiven, also der gröberen Betätigung zuneigen, nehmen männliche Formen an, während sich um die, welche passiv, also zarter wirken wollen; weibliche Formen bilden. Es sind zwei verschiedene, aber gleichstarke Wirkungsarten, von einer schwächeren Art kann dabei gar keine Rede sein.

Diese zwei Arten geben auch die Deutung des lebendigen Kreuzes selbst, das in sich vollkommen ist! Der senkrechte Balken des Kreuzes ist das positive, also aktive Leben, der waagerechte, gleichstarke und gleichlange Balken ist das negative, also passive Leben. Beides trägt das lebendige Kreuz in sich!

Das Schöpfungskreuz, aus dem heraus und um das sich die ganze Schöpfung entwickelt, sagt und zeigt dasselbe. Der senkrecht gehende Balken ist das positive, aktive Wirken, und der waagerechte Balken das negative, passive Wirken.

Die Ältesten in der göttlichen Sphäre, welche gleichzeitig die Hüter des Heiligen Grales im göttlichen Teile der Gralsburg sind, zeigen in ihrer Ausstrahlung ebenfalls das gleichschenklige Kreuz. Es ist aber bei diesen nicht das lebende Kreuz selbst, das ihre Ausstrahlung bildet, sondern es läßt erkennen, daß diese Ältesten vollendete Geister sind in ihrer Art, und beides unverkürzt in harmonischem Wirken in sich tragen, das Aktive und das Passive.

In der Schöpfung jedoch ist das Aktive vom Passiven in seinen Wirkungen getrennt. Jeder Geist trägt entweder nur das Aktive oder nur das Passive in sich, wie es auch später mit den Geistsamenkörnern sich wiederholt.

Diese wirken entweder passiv oder aktiv nebeneinander und streben doch andauernd einander zu, da beide Arten nur im gemeinsamen Wirken etwas Vollendetes vollbringen können. Vollendet aber auch erst dann, wenn beide Arten gleichstark wirken und nach einem Ziele streben: dem Lichte zu!

Um das tun zu können, brauchen sie nicht in irdischer Ehe zusammen zu leben, brauchen überhaupt nicht grobstofflich eng zusammen zu sein, sie brauchen sich nicht einmal persönlich zu kennen. Nur das Ziel muß das eine sein: dem Lichte zu!

Ich erwähne dies ausdrücklich, damit aus meinem Vortrag nicht etwa falsche Schlüsse gezogen werden; denn Ehen und überhaupt körperlich-grobstoffliche Annäherungen sind eine Sache ganz für sich, die mit dem Streben nach dem Lichte nicht bedingt zusammenhängen, aber, sind sie rein, es auch nicht hemmen.

Doch dieser Vortrag gilt vorerst dem irrtümlichen Ausdrucke: das schwächere Geschlecht. Ich darf dabei nicht zu weit abbiegen, sondern ich will zeigen, aus welcher Ursache heraus der Ausdruck einst erstehen und wie er sich andauernd halten konnte.

Das ist im Grunde nicht so schwer. Auch Ihr könnt es leicht erkennen, wenn Ihr Euch die Mühe nehmen wollt und alles scharf beleuchtend prüft, was Eure Nebenmenschen sprechen.

Ihr wißt, daß alle Weiblichkeit auf Erden Sehnsucht nach dem Lichte wachzuhalten hat als Hüterin der Flamme der erhaltenden und aufwärtsführenden Lichtsehnsucht.

Für diesen Zweck entwickelt sich in ihr auch zartere Empfindungsfähigkeit, weil sich in ihrem Drang nach zarterer Betätigung nicht so viel Geistig-Wesenhaftes von ihr löst wie bei der Männlichkeit, die sich der gröberen Betätigung zuneigt.

Damit ist jede Frau Empfängerin und Mittlerin von Strahlungen, welche die Männlichkeit nicht mehr aufnehmen kann. Die Weiblichkeit steht darin eine halbe Stufe höher, dem Lichte zugewendeter als jeder Mann. Vorausgesetzt natürlich, daß sie richtig steht und ihre Fähigkeiten nicht vergeudet oder selbst verbaut.

Daß die Frau dadurch über Feinheiten verfügt, die der Mann nicht mehr in sich trägt und auch bei der Art seiner Betätigung nicht in sich tragen kann, da sie ihn sonst von manchen groben Dingen abhalten würden, die doch sein müssen, das empfindet der Mann unbewußt. Er wird sich zwar nicht genau darüber klar, oder doch nur sehr selten, aber er empfindet darin einen Schatz, welcher gehütet werden will. Es drängt ihn dazu, diesen unsichtbaren Schatz in der Grobstofflichkeit zu schützen, weil er sich als der irdisch, also grobstofflich Stärkere fühlt.

Es gibt nur wenig Männer, die das nicht empfinden. Solche sind aber auf jeden Fall verroht und nicht als Männer im wahren Sinne zu rechnen.

Das unausgesprochene, weil nur unbewußt empfundene Bedürfnis zu schützen hat nun den Mann dazu gebracht, mit der Zeit in der Weiblichkeit irrtümlich das schwächere Geschlecht zu sehen, das seines Schutzes bedarf. Es entspringt diese Bezeichnung also nicht etwa einem üblen Wollen oder einer abfälligen Beurteilung, sondern nur einem Nichtwissen des wahren Grundes seiner eigenen Empfindungen.

Mit der in den falschen Denkungsweisen der Erdenmenschen und der immer stärker einsetzenden Begrenzung ihrer Begriffsvermögen für außerhalb der gröbsten Stofflichkeit liegende Dinge einsetzenden fortschreitenden Abstumpfung trat natürlich auch hierin eine immer niedriger werdende Deutung der Bezeichnung ein.

In Wirklichkeit ist der Mann nicht das stärkere Geschlecht, sondern nur das gröbere, also grobstofflichere und dadurch dichtere, die Weiblichkeit aber nicht das schwächere Geschlecht, sondern das zartere, gelockertere, was mit Schwächen nichts zu tun hat.

Der Mann ist infolge seiner größeren Aktivität grobstofflich stärker verdichtet, was aber kein Fehler ist, da er es zur Ausübung seines Wirkens in der Schöpfung nötig hat, um fester auf dem irdischen Boden zu stehen und unmittelbarer in und auf die dichte Grobstofflichkeit wirken zu können. So ist er fester mit der Erde verbunden und ihr mehr zugeneigt.

Der Zug der Frau jedoch geht mehr nach oben in das Feinere, Zartere, Undichtere. Sie ist darin das Menschengeistige ergänzend, haltend, hebend ... natürlich nur, wenn sie auf ihrem Posten steht, den ihr der Schöpfer zugewiesen hat.

Durch Beibehaltung einer ganz bestimmten Art vom höheren Wesenhaften in ihrem Körper ist dieser nicht so stark verdichtet, weil der grobstoffliche Körper von diesem Wesenhaften lockerhaltend durchdrungen bleibt.

Doch das ist wiederum weder ein Mangel noch eine Schwäche, sondern eine Notwendigkeit zur Aufnahme und Vermittelung von Strahlungen, deren Hilfe der Mann in seiner Tätigkeit nicht vermissen kann, und die er doch in seiner groben Art unmittelbar nicht aufzunehmen fähig ist.

Das alles erstreckt sich natürlich auch in einfachster Weise auf die grobstofflichsten Dinge mit. Nehmen wir einmal eine Geburt an. Der Mann würde allein aus diesem Grunde schon gar nicht die Möglichkeit bieten können, daß sich ihm eine Seele zu nahen vermöchte zum Zwecke einer Inkarnierung auf Erden, auch wenn die Organe dazu in seinem Körper vorhanden wären.

Ihm fehlt die Brücke für die Seele, die in dem zarten Wesenhaften gegeben ist, das die Weiblichkeit noch in sich trägt und das sich von der Männlichkeit in deren aktivem Wollen selbsttätig lösen mußte.

Es würde deshalb auch bei den dazu vorhandenen Organen immer nur der Anfang eines Erdenkörpers sich entwickeln können, weiter nichts, weil dann die Mitwirkung der neuen Seele fehlt, die sich nicht nähern kann, wenn die zartere Brücke des Wesenhaften nicht vorhanden ist. Auch bei manchen Frauen kann sich manchmal eine Seele wohl nähern, aber dann nicht halten, wenn diese Brücke schadhaft geworden ist, weil sich die Frau männliche Eigenschaften angeeignet hat, welche die zarte, wesenhafte Beigabe zur Weiblichkeit verdrängten. Die Seelen lösen sich dann wieder, bevor die Erdgeburt erfolgen kann.

Das alles greift viel weiter, als Ihr es Euch denken könnt. Auch die irdische Gesundheit Eurer Kinder ist bedingt, gehemmt oder gefördert durch die Lückenlosigkeit und Reinheit dieser höheren wesenhaften Brücke, die die Mutter bietet.

Nicht die Organe ganz allein sind Grund für Kinderlosigkeit oder dafür, daß viele Geburten nicht so vor sich gehen, wie es bei normalem Verlauf gehen sollte. Die Hauptursache bei den Schwierigkeiten, Krankheiten oder Schwächen liegt sehr oft nur in der Mangelhaftigkeit der Brücken, die die Seelen nötig haben für ein sicheres und kräftiges Beschreiten ihres Erdenweges.

Wie oft hat eine Frau in dummer Spielerei oder verdammenswerter Eitelkeit männliche Eigenschaften angenommen, die den höheren wesenhaften Teil, der ihr als Vorzug mitgegeben war, schwächen oder ganz verdrängen mußten. Die Folgen davon sind so vielerlei in Art und Form ihrer Gestaltungen, daß sich die Menschen oft den Kopf zerbrechen, wie so manches möglich ist.

Noch schlimmer aber als bei diesen grobstofflich noch sofort sichtbar werdenden Geschehen sind die Schäden in den Ebenen der feinen Grobstofflichkeit, die durch solches Versagen der Weiblichkeit herbeigeführt werden und sich dann auch auf Erden, wenn auch erst nach langen Zeiten, zeigen.

Vieles werdet Ihr davon noch hören können, wenn ich einst auf die Gebiete übergehe, und es wird Euch ein Entsetzen kommen vor der leichtfertigen Schuld der Weiblichkeit, die von den Männern noch gefördert und in frevlerischem Tun verstärkt wurde, weil sie ihnen sehr willkommen war!

Jahrzehnte hindurch werdet Ihr darüber noch erröten, weil diese Zeit des Tiefstandes wie eine ekelhafte Last noch lange in Erinnerungen auf Euch ruht.

Es sind dies für die Menschheit zur Zeit noch geheimnisvolle Vorgänge, deren Schleier ich noch lüften werde zu einer Zeit, in der die Menschen dazu herangereift sind, es auffassen zu können; denn auch ich wirke darin unbedingt gesetzmäßig. Die Menschheit kann alles von mir erfahren, aber ich öffne meinen Mund dazu immer nur dann, wenn sie durch innere Reife fähig zur Aufnahme geworden ist. Es wirkt sich dieser Vorgang aus wie das Herbeiführen einer öffnenden oder zündenden Verbindung, ganz selbsttätig. Deshalb wird die Menschheit von mir auch nur soviel erfahren, wie sie zu verarbeiten fähig ist, nicht mehr.

Das braucht ihr jedoch nicht immer bewußt zu sein; denn ich empfinde das innere Erwachen und Regewerden des Geistes, das weit verschieden ist von dem Tagbewußtsein des Verstandes. Und das ist für mich die Auslösung zu meinem Wort.

Deshalb gebe ich auch heute oft anscheinend schon viel mehr, als Ihr wirklich bewußt aufnehmen könnt. Euer Geist aber, zu dem ich spreche, nimmt es auf, ohne daß Ihr irdisch davon wißt. So sieht es aus, als ob ich vieles jetzt für spätere Zeiten schon gebe, während Euer Geist es aber bereits aufgenommen hat.

Nur das tagbewußte Verständnis kommt Euch später, vielleicht erst in Jahrzehnten, so daß Ihr es erst dann auch irdisch anzuwenden wissen werdet mit vollkommenem Verstehen.

Sobald Ihr geistig rüstig mit mir schreitet, kann ich Euch die ganze Schöpfung offenbaren. Es liegt immer nur an Euch, Ihr Menschen! Deshalb bleibet wach und rege in dem Geiste, daß ich Euch nichts vorenthalten muß!

Ich gebe gern und freudig, doch ich bin an das Gesetz gebunden, weil ich selbst nicht anders kann! Ich darf Euch geben nach dem Maße Eueres Empfangenkönnens und nicht mehr! Das haltet im Gedenken. Nützet deshalb die Zeit, solange ich bei Euch bin, damit Ihr nichts versäumt.

Hütet mein Wort und nützet es, es kann Euch alles geben!

 

Gralsbotschaft von Abd-ru-shin, Edition 1941

175. Die zerstörte Brücke

Jammervoll ist es zu sehen, wie der Erdenmensch an seinem Rückgange und damit Untergange emsig wirkt im falschen Glauben, daß er damit aufwärts schreitet.

Der Erdenmensch! Es hängt am Namen dieser Kreatur ein bitterer Geschmack für alles in dem Gotteswillen Webende der Schöpfung, und es wäre für den Menschen scheinbar besser, wenn er nicht mehr ausgesprochen würde, da bei jedem Nennen dieses Namens gleichzeitig ein Unwille und Unbehagen durch die ganze Schöpfung zieht, was sich belastend auf die Erdenmenschheit legt; denn dieser Unwille, das Unbehagen ist lebende Anklage, die sich selbsttätig formt und aller Erdenmenschheit feindlich gegenübertreten muß.

So ist der Erdenmensch in seinem falschen Wirken, welches hemmend, störend, dauernd schädigend in dieser Schöpfung sich bemerkbar machte, heute endlich ein Geächteter geworden durch sich selbst in seinem lächerlichen Allesbesserwissenwollen. Er hat sein Ausgestoßenwerden starrsinnig herbeigezwungen, da er sich unfähig dazu machte, Gottesgnaden noch in Demut einfach zu empfangen.

Er wollte sich zum Schöpfer machen, zum Vollender, wollte sich das Wirken des Allmächtigen ganz seinem Erdenwillen untertänig zwingen.

Es gibt kein Wort, das solche dünkelhafte Anmaßung in ihrer grenzenlosen Dummheit recht bezeichnen könnte. Denkt Euch nur selbst einmal hinein in dieses kaum zu glaubende Gebaren, stellt Euch den Erdenmenschen vor, wie er sich wichtigtuend über das ihm bisher unbekannt gebliebene Getriebe dieses Wunderwerkes einer Gottesschöpfung stellen will, um es zu lenken, statt sich willig einzufügen als ein kleiner Teil davon ... Ihr werdet dann nicht wissen, ob Ihr lachen oder weinen sollt!

Eine Kröte, die vor einem hohen Felsen steht und ihm befehlen will, vor ihrem Schritt zu weichen, wirkt noch nicht so lächerlich wie der heutige Mensch im Größenwahne seinem Schöpfer gegenüber.

Ekelerregend muß die Vorstellung davon wirken auch für einen jeden Menschengeist, der im Gericht nun zum Erwachen kommt. Ein Grauen, Schaudern und Entsetzen wird ihn packen, wenn er plötzlich im Erkennen lichter Wahrheit alles so vor sich erblickt, wie es tatsächlich schon seit langem war, trotzdem er es bisher noch nicht in dieser Art bemerken konnte. Schamvoll flüchten möchte er dann bis ans Ende aller Welten.

Und der hüllende Schleier wird nun reißen, wird in grauen Fetzen hin und her jagend zerrieben, bis der Strahl des Lichtes voll einströmen kann in die vor Reue tief gequälten Seelen, die sich in neu erwachter Demut beugen wollen ihrem Herrn und Gott, den sie nicht mehr erkennen konnten in den Wirren, die der erdgebundene Verstand zu allen Zeiten seines unbeschränkten Herrschendürfens angerichtet hat.

Ihr müßt aber den Ekel vor der Erdenmenschen Tun und Denken erst an Euch und auch in Euch gründlich erleben, bevor Euch die Erlösung davon werden kann. Ihr müßt den Ekel so auskosten, wie die Erdenmenschheit diesen alle Lichtgesandten stets erleben ließ in ihrer lichtfeindlichen, häßlichen Verworfenheit. Nicht anders könnt Ihr zur Erlösung kommen!

Es ist die einzige lösende Wechselwirkung Eurer Schuld, die Ihr nun selbst durchleben müßt, weil sie Euch anders nicht vergeben werden kann.

Ihr tretet ein in dies Erleben schon in allernächster Zeit; je früher es Euch anrührt, desto leichter wird es für Euch werden. Möge es Euch gleichzeitig den Weg zur lichten Höhe schlagen.

Und wiederum wird dabei nun die Weiblichkeit zuerst die Schmach empfinden müssen, da ihr Niedergang sie nun sich diesen Dingen auszusetzen zwingt. Sie selbst hat sich auf eine Stufe leichtsinnig gestellt, die sie verrohter Männlichkeit nunmehr zu Füßen zwingt. Mit Zorn und mit Verachtung wird die Erdenmännlichkeit auflodernd nun herabblicken auf alle Frauen, welche nicht mehr das zu geben fähig sind, wozu sie von dem Schöpfer ausersehen waren, was der Mann so dringend nötig hat in seinem Wirken.

Es ist dies Selbstachtung, die jeden wahren Mann zum Mann erst macht! Selbstachtung, nicht Selbsteinbildung. Selbstachtung aber kann der Mann allein im Aufblick zu der Frauenwürde haben, die zu schützen ihm die Achtung vor sich selber gibt und auch erhält!

Das ist das große, bisher noch nicht ausgesprochene Geheimnis zwischen Frau und Mann, das ihn zu großen, reinen Taten hier auf Erden anzuspornen fähig ist, das alles Denken reinigend durchglüht und damit über das gesamte Erdensein heiligen Schimmer hoher Lichtsehnsucht verbreitet.

Das alles aber ist dem Mann genommen worden durch das Weib, welches den Lockungen Luzifers durch des Erdverstandes lächerliche Eitelkeiten schnell erlag. Mit dem Erwachen der Erkenntnis dieser großen Schuld wird nun der Mann die Weiblichkeit nur noch als das betrachten, was sie durch ihr Eigenwollen wirklich werden mußte.

Aber diese Schmach ist schmerzend wiederum nur starke Hilfe für die Frauenseelen, welche unter den gerechten Schlägen des Gerichtes noch erwachend und erkennend sehen, welchen ungeheuren Raub sie an dem Mann mit ihrer falschen Eitelkeit vollbrachten; denn sie werden alle Kraft aufbieten, um die Würde wieder zu erlangen, die ihnen damit verloren ging, welche sie selbst von sich geworfen haben wie wertloses Gut, das ihnen hinderlich auf dem gewählten Wege abwärts war.

Ihr wurdet Euch noch nicht ganz klar über die Wucht der schädigenden Folgen, die auf die gesamte Erdenmenschheit fallen mußte, als die Erdenweiblichkeit durch falsches Tun zum größten Teil die Brücken eifrig abzubrechen suchte, die sie mit den Lichtströmen verbanden.

Es sind die schädigenden Folgen hundertfältig und von vielerlei Gestalt, nach allen Seiten wirkend. Ihr braucht nur zu versuchen, Euch hineinzustellen in den Gang der unvermeidbaren, schöpfungsgesetzmäßigen Auswirkungen. Das Erkennen wird dann gar nicht schwer.

Denkt noch einmal an den einfachen Vorgang selbst, der in strenger Gesetzmäßigkeit sich vollzieht:

Sobald die Frau versucht, sich in ihrem Denken und Tun zu vermännlichen, so wirkt sich dieses Wollen schon entsprechend aus. Zuerst in allem, was von ihr mit Wesenhaftem eng verbunden ist, dann auch in der Feinstofflichkeit, sowie nach einer ganz bestimmten Zeit in der feineren Grobstofflichkeit.

Die Folge ist, daß bei den ihrer Aufgabe entgegenstehenden Versuchen positiven Wirkens alle feineren Bestandteile ihrer weiblichen Art als passiv seiend zurückgedrängt werden und zuletzt sich von ihr lösen, weil diese durch die Nichtbetätigung an Stärke nach und nach verlierend durch die gleiche Grundart von dem Weibe abgezogen werden.

Dadurch ist dann die Brücke abgebrochen, die das Erdenweib befähigt, in seiner passiven Art höhere Strahlungen aufzunehmen und diese der gröberen Stofflichkeit zu vermitteln, in die es durch seinen Körper in einer ganz bestimmten Stärke verankert ist.

Es ist dies aber auch die Brücke, welche eine Seele zu der Erdeninkarnierung in den grobstofflichen Körper braucht. Fehlt diese Brücke, so ist jeder Seele ein Eintreten in den werdenden Körper unmöglich gemacht; denn sie vermag die Kluft nicht selbst zu überschreiten, die dadurch entstehen mußte.

Ist diese Brücke aber nur teilweise abgebrochen, was von der Art und Stärke der gewollten Vermännlichung in der Betätigung eines Weibes abhängt, so können sich trotzdem Seelen inkarnieren, die in gleicher Art ebenfalls weder ganz männlich noch ganz weiblich sind, also unschöne, unharmonische Mischungen bilden, die später alle möglichen unstillbaren Sehnsüchte bergen, sich in ihrem Erdensein dauernd unverstanden fühlen und dadurch sich und ihrer Umgebung zur beständigen Unruhe und Unzufriedenheit leben.

Es wäre solchen Seelen wie auch deren späterer irdischer Umgebung besser, wenn sie keine Gelegenheit zu einer Inkarnierung gefunden haben würden; denn sie laden sich dadurch nur Schuld auf und werden niemals etwas ablösen, weil sie in Wirklichkeit nicht auf die Erde gehören.

Die Gelegenheit und Möglichkeit zu derartigen von der Schöpfung, also von dem Gotteswillen ungewollten Inkarnierungen geben nur die Frauen, die in ihrer Launenhaftigkeit und ihrer lächerlichen Eitelkeit, sowie der entwürdigenden Sucht zu einer Scheingeltung einer gewissen Vermännlichung zuneigen. Gleichviel, welcher Art diese ist.

Zarte, echt weibliche Seelen kommen durch solche unweibliche Frauen niemals zur Inkarnierung, und so wird nach und nach das weibliche Geschlecht auf Erden vollständig vergiftet, weil sich diese Verschrobenheit immer mehr ausgebreitet hat und immer neue derartige Seelen anzieht, die weder ganz Weib noch ganz Mann sein können und damit Unechtes, Disharmonisches auf der Erde verbreiten.

Glücklicherweise haben die weisen Schöpfungsgesetze auch in solchen Dingen selbst eine scharfe Grenze gezogen; denn mit einer derartigen gewaltsam durch falsches Wollen erzwungenen Verschiebung erstehen zuerst schwere oder frühe Geburten, anfällige, nervöse Kinder mit Zerrissenheit der Empfindungen, und zuletzt tritt dann nach einer ganz bestimmten Zeit die Unfruchtbarkeit ein, so daß ein Volk, das seine Weiblichkeit der für sie unpassenden Vermännlichung zustreben läßt, zum langsamen Aussterben verurteilt ist.

Das geschieht natürlich nicht von heute auf morgen, so daß es den jeweilig lebenden Menschen schroff auffällig wird, sondern es muß auch ein solches Geschehen den Weg der Entwickelung gehen. Aber wenn auch langsam, so doch sicher! Und es bedarf schon des Verwischtwerdens einiger Generationen, bevor die Folgen eines solchen Übels der Weiblichkeit aufgehalten oder gutgemacht werden können, um damit ein Volk aus dem Niedergang wieder zur Gesundung zu bringen und vor dem gänzlichen Aussterben zu retten.

Es ist unverrückbares Gesetz, daß dort, wo die Größe und Stärke der beiden Balken des Schöpfungskreuzes nicht in vollkommener Harmonie und Reinheit zu schwingen vermögen, also das positiv Männliche wie das negativ Weibliche nicht gleichstark und unverbogen bleibt, und damit auch das gleichschenklige Kreuz verbogen wird, der Niedergang und zuletzt auch der Untergang zu folgen hat, damit die Schöpfung wieder frei von derartigen Widersinnigkeiten wird.

Kein Volk kann deshalb Aufstieg haben oder glücklich sein, das nicht die echte, unverfälschte Weiblichkeit aufweist, in deren Gefolgschaft allein sich auch die echte Männlichkeit entwickeln kann und muß.

Tausenderlei sind die Dinge, die die echte Weiblichkeit in dieser Art verderben. Deshalb zeigen sich auch alle Folgen davon ganz verschieden, mehr oder weniger scharf in ihren schädigenden Auswirkungen. Aber zeigen werden sie sich stets, auf jeden Fall!

Ich will hier noch nicht sprechen von den leichtfertigen Nachahmungen übler Angewohnheiten der Männer durch die Frauen, zu denen wohl in erster Linie das Rauchen zählt; denn das ist eine Seuche ganz für sich, die ein Verbrechen an der Menschheit bildet, wie ein Mensch es sich vorläufig kaum zu denken wagt.

Bei näherem Erkennen der Gesetze in der Schöpfung wird die ungerechtfertigte und gedankenlose Anmaßung des Rauchers, auch im Freien seinem Laster noch zu frönen, wodurch das für jede Kreatur zugänglich bleibensollende Gottesgeschenk der frischen, aufbauenden Luft vergiftet wird, sehr bald verschwinden, namentlich wenn er erfahren muß, daß diese Unsitte die Herde für so manche Krankheit bildet, unter deren Geißel die heutige Menschheit seufzt.

Ganz abgesehen von den Rauchern selbst, hemmt das Einatmenmüssen solchen Tabakrauches bei den Säuglingen und Kindern die normale Entwickelung mancher Organe, namentlich die notwendige Festigung und Kräftigung der Leber, die für jeden Menschen ganz besonders wichtig ist, weil sie bei rechter und gesunder Tätigkeit den Krankheitsherd des Krebses verhindern kann, als sicherstes und bestes Mittel zur Bekämpfung dieser Seuche.

Das Weib von heute hat sich in den meisten Fällen einen falschen Weg gewählt. Sein Streben geht nach der Entweiblichung, sei es im Sport, in Ausschweifungen oder in Zerstreuungen, am meisten in der Anteilnahme an den positiven Wirkungskreisen, die der Männlichkeit zukommen und verbleiben müssen, wenn es wahren Aufstieg geben soll und Frieden.

Es hat sich damit grundlegend auf Erden alles schon verschoben, ist aus dem Gleichgewicht gekommen. Auch die immer stärker anwachsenden Streitigkeiten sowie Mißerfolge sind nur von den eigensinnigen Vermischungen des von der Schöpfung nur als reinbleibend bedingten positiven wie des negativen Wirkens unter allen Erdenmenschen abzuleiten, was den Niedergang und Untergang in dem dadurch herbeigezwungenen Wirrwarr zur Folge haben muß.

Wie töricht seid Ihr Menschen doch, daß Ihr die Einfachheit der Gottgesetze nicht erkennen lernen wollt, die in der unbedingten Folgerichtigkeit leicht zu beachten sind.

Wohl habt Ihr weise Sprüche, die Ihr gerne hören laßt. Allein der eine Satz schon sagt Euch viel: »Kleine Ursachen, große Wirkungen!« Doch Ihr befolgt sie nicht. Ihr denkt gar nicht daran, bei allem, was um Euch geschieht, was Euch bedroht, bedrängt, bedrückt, zuerst einmal die kleine Ursache zu suchen, um diese zu vermeiden, damit die großen Wirkungen nicht erst entstehen können.

Das ist Euch viel zu einfach! Deshalb wollt Ihr lieber nur den schweren Auswirkungen erst zu Leibe gehen, wenn irgend möglich mit viel Lärm, damit die Tat auch voll bewertet wird und Euch irdischen Ruhm einbringt!

Ihr werdet aber damit nie den Sieg erreichen, auch wenn Ihr noch so sehr dazu gerüstet zu sein glaubt, wenn Ihr Euch nicht bequemt, in aller Einfachheit die Ursachen zu suchen, um in Vermeidung aller Ursachen die schweren Folgen auch für immerdar zu bannen!

Und wiederum könnt Ihr die Ursachen nicht finden, wenn Ihr es nicht lernt, in Demut Gottes Gnaden zu erkennen, der Euch alles in der Schöpfung gab, was Euch bewahren kann vor jedem Leid.

Solange Euch die Demut fehlt, um Gottes Gnaden dankbar zu empfangen, so bleibet Ihr verstrickt in Euer falsches Tun und Denken bis zum letzten Sturz, der Euch in ewige Verdammnis führen muß. Und dieser letzte Zeitpunkt liegt vor Euch! Mit einem Fuß steht Ihr schon in der Pforte. Der nächste Schritt wird Euch in bodenlose Tiefe stürzen lassen.

Bedenkt das wohl, reißt Euch zurück und lasset hinter Euch das fade, form- und wärmelose Erdensein, das Ihr bisher zu führen vorgezogen habt. Werdet endlich die Menschen, die der Wille Gottes in der Schöpfung für die Zukunft weiterhin noch dulden will. Ihr kämpfet dabei für Euch selbst, denn Euer Gott, welcher in Gnaden die Erfüllung Eures Dranges nach bewußtem Sein in dieser Schöpfung Euch gewährte, braucht Euch nicht! Des bleibet eingedenk zu aller Zeit und danket Ihm mit jedem Atemzuge, den Ihr machen dürft in Seiner unsagbaren Liebe!

 

Gralsbotschaft von Abd-ru-shin, Edition 1941
  1. 176. Die Hüterin der Flamme
  2. 177. Schöpfungsübersicht
  3. 178. Seele
  4. 179. Natur

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