In meiner Botschaft sprach ich oft vom Wesenhaften in der Schöpfung. Ich sprach von seiner Art und seinem Wirken, auch von der Bedeutung für den Menschengeist, dem es die Wege in der Schöpfung ebnet zu seiner Entwickelung bis zur Vervollkommnung.
Das alles ist Euch schon bekannt.
Trotzdem halte ich es für nötig, noch einmal jetzt ausführlicher von allem Wesenhaften zu sprechen, damit der Mensch das ganze Bild des Wirkens in sich aufzunehmen die Gelegenheit erhält. —
Das »Wesenhafte« ist ein Ausdruck, den ich selbst Euch gab, weil er am besten das ausdrückt, was Euch eine bestimmte Form zu geben fähig ist für Euere Begriffe von dem Wirken und auch von der Art dieses für jedes Schaffen wichtigen Bestandteiles der Schöpfung.
Das »Wesenhafte«, nennen wir es einmal auch das für die Schöpfung »Wesentliche«, oder besser noch: das in der Schöpfung »sichtbar Hervortretende«, dann wird Euch vielleicht noch verständlicher, was ich eigentlich unter dem Ausdrucke das »Wesenhafte« sagen will.
Wir können auch noch andere Begriffe Eures Sprachschatzes verwenden, um es noch besser zu gestalten. Es gehört dazu der Ausdruck: das »Verbindende« oder nur kurz: das »Bindende« und damit selbst »Gebundene«.
Nach allen diesen Übergangsausdrücken kann ich auch nun ruhig sagen: das »Formenbildende«, ohne daß Ihr dabei denkt, daß das Wesenhafte aus eigenem Wollen heraus die Formen schaffen würde; denn das wäre falsch, weil das Wesenhafte nur Formen bilden kann, wenn hinter ihm der Gotteswille treibend steht, das lebende Schöpfungsurgesetz.
Wir können das Wesenhafte ebensogut auch die ausführende und erhaltende Triebkraft der Formgestaltung nennen! Damit wird es Euch vielleicht am leichtesten, Eurem Denkvermögen den annähernd richtigen Begriff zu geben.
Wesenhaft, also in Form sichtbar hervortretend und deshalb auch im Bilde wiederzugeben, ist alles außer Gott. Gott selbst allein ist wesenlos. So benannt zum Unterschiede vom Begriffe wesenhaft.
Demnach ist alles, was außerhalb des wesenlosen Gottes ist, wesenhaft und geformt!
Das nehmt einmal zum Grundbegriffe des Verstehens.
Also wesenhaft ist alles außer Gott. Und da außer Gott nur noch Gottes Ausstrahlung besteht, so ist demnach das Wesenhafte die natürliche und unvermeidbare Ausstrahlung Gottes.
Es ist also das Wesenhafte viel umfassender und höher, als Ihr es Euch gedacht habt. Es ist außer Gott alles umfassend, teilt sich aber in viele Abstufungen, je nach dem Grade der Abkühlung und der damit verbundenen Entfernung von Gott.
Wenn Ihr die Botschaft richtig kennt, so werdet Ihr wissen, daß ich darin bereits von Göttlich-Wesenhaftem sprach, das in der göttlichen Sphäre sich befindet, ferner von Geistig-Wesenhaftem, das sich wiederum in das Urgeistig-Wesenhafte und das Geistig-Wesenhafte trennt; dann erwähnte ich die Stufe des Nur-Wesenhaften, dem sich abwärtsgehend die Feinstofflichkeit und zuletzt die Grobstofflichkeit mit allen ihren verschiedenen Übergängen anschließen.
Da aber alles wesenhaft ist außer Gott selbst, nannte ich die verschiedenen Arten einfach nur Göttliches, Urgeistiges, Geistiges und Wesenhaftes, dazu Feinstofflichkeit und Grobstofflichkeit als die verschiedenen Abstufungen nach unten zu.
Im großen Grundcharakter gibt es jedoch nur zweierlei: Wesenloses und Wesenhaftes. Wesenlos ist Gott, während seine Ausstrahlung wesenhaft genannt werden muß. Etwas anderes gibt es nicht; denn alles, was außer Gott ist, stammt und entwickelt sich lediglich aus der Ausstrahlung Gottes.
Trotzdem dies ganz klar aus der Botschaft bereits hervorgeht, wenn Ihr sie richtig betrachtet, so denken sich viele Hörer und Leser unter dem Wesenhaften doch vorläufig nur die Schöpfungsregion zwischen dem Geistigen und der Feinstofflichkeit, die Region, aus der die Elementarwesen kommen, wie die Elfen, Nixen, Gnomen, Salamander; ferner auch die Seelen der Tiere, die ja nichts Geistiges in sich tragen.
An sich war das bisher nicht falsch gedacht, da diese Region zwischen dem Geistigen und der Feinstofflichkeit das einfache Nur-Wesenhafte ist, aus dem sich Göttliches, Urgeistiges und Geistiges bereits ausgeschieden haben. Es ist die schwerste der in sich noch beweglichen Schichten, während aus dieser heraus sich dann noch die Stofflichkeit in weiterer Abkühlung absondert und senkt, die in ihrer ersten Abkühlung als schwerfällige Feinstofflichkeit verbleibt, aus der sich dann noch die in sich selbst unbewegliche Masse der Grobstofflichkeit löst.
Aber auch unter diesen beiden in ihren Arten sich gegenseitig fremden Stofflichkeiten sind noch viel besondere Abstufungen. So ist die Erde zum Beispiel nicht die schwerfälligste davon. Es gibt in der Grobstofflichkeit noch Abstufungen, die weit schwerer sind, viel dichter, und wo deshalb dadurch der Raum- und Zeitbegriff ein noch viel engerer wird, ganz anders als hier, in einer damit verbundenen noch langsameren Beweglichkeit und deshalb auch schwerfälligeren Entwickelungsmöglichkeit.
Nach den Arten der Bewegungsfähigkeit formen sich in den Regionen die Begriffe von Raum und Zeit; denn es wandeln in der größeren Dichtheit und Schwere nicht nur die Gestirne langsamer, sondern auch die Fleischkörper sind plumper und fester, damit auch die Gehirne weniger beweglich, kurz, alles ist anders mit der dadurch auch ganz anderen Art und Auswirkung der gegenseitigen Bestrahlungen, die der Antrieb zur Bewegung und gleichzeitig wiederum umgewandelt auch deren Folgen sind.
Gerade weil alles einem Gesetze in der Schöpfung unterliegt, müssen sich die Formen und Begriffe je nach Art der Beweglichkeit, die wiederum mit der jeweiligen Abkühlung und der daraus folgernden Dichtheit verbunden ist, in den einzelnen Regionen stets anders zeigen.
Doch ich schweife damit wieder zu weit ab; denn heute will ich vorerst einmal den Begriff über das Wesenhafte etwas mehr erweitern.
Dabei greife ich auf einen bildhaften Ausdruck zurück, den ich schon früher einmal gab, und sage kurz:
Das Wesenlose ist Gott. Das Wesenhafte der Mantel Gottes. Etwas anderes gibt es überhaupt nicht. Und dieser Mantel Gottes muß reingehalten werden von denen, die ihn weben oder sich in seinen Falten bergen können, zu denen auch die Menschengeister gehören.
Also wesenhaft ist alles außerhalb Gottes, deshalb reicht die Wesenhaftigkeit bis in die göttliche Sphäre hinein, ja, diese Sphäre selbst ist wesenhaft zu nennen.
Deshalb müssen wir nun einen feineren Unterschied machen, um keine Irrtümer aufkommen zu lassen. Es ist das beste, wenn wir die Begriffe trennen zwischen »das Wesenhafte« und »die Wesenhaften«!
»Das Wesenhafte« umfaßt alles außer Gott, weil es ja das Gegenstück von dem Wesenlosen ist. Aber das Wesenhafte trägt dabei noch in sich das Göttliche, das Urgeistige, das Geistige mit allen seinen besonderen Abstufungen, auf die ich bisher noch nicht eingegangen bin, da es zur Zeit für das Begreifen noch zu weit gehen würde. Es ist notwendig, daß vorher erst die genauen Grundlagen unerschütterlich im Bewußtsein des Menschengeistes festgelegt werden, von denen aus wir immer nur nach und nach mit kleinen Schritten die Erweiterungen vornehmen können, bis das für Menschengeist mögliche Begreifen umfassend genug geworden ist.
Wenn wir also in Zukunft von dem Wesenhaften sprechen, so ist damit das außer Gott alles umfassende Wesenhafte gemeint. Wie groß das ist, werdet Ihr erst im Laufe weiterer Vorträge erkennen; denn es gibt dabei nicht nur die schon bekannten abwärtsführenden Abstufungen, sondern auch verschiedene wichtige Abarten nebeneinander, durch deren Wirken sich die Schöpfung entwickelt.
Sprechen wir aber von den Wesenhaften in der Mehrzahl, so sind damit die Wesenhaften gemeint, unter denen Ihr Euch bisher das Wesenhafte als solches vorgestellt habt.
Es fallen darunter alle die Wesen, welche sich mit dem befassen, was die Menschen in sehr oberflächlicher Weise die Natur nennen, zu der also Meere, Berge, Flüsse, Wälder, Wiesen und Felder zählen, Erde, Steine, Pflanzen gehören, während die Seele des Tieres wieder etwas anderes ist, aber auch aus dieser Region des Nur-Wesenhaften kommt.
Das alles ist ganz richtig bezeichnet mit dem Ausdrucke »Wesen«. Elfen, Nixen, Gnomen, Salamander sind also Wesen, die sich lediglich mit der Stofflichkeit befassen in ihrem Wirken. Darin finden wir nun auch die eigentliche Einteilungsmöglichkeit.
Nun gibt es aber auch noch Wesen, die sich im Geistigen betätigen, Wesen, die im Urgeistigen wirken, und Wesen, die selbst im Göttlichen tätig sind.
Dieses Bewußtsein muß Euch allen Halt für den bisherigen Begriff nehmen, weil Ihr angenommen habt, daß Geist über dem Wesenhaften steht. Das trifft aber nur für eine ganz bestimmte Art Wesenhafte zu, für die, welche sich nur in der Stofflichkeit betätigen, wie die schon genannten Elfen, Nixen, Gnomen, Salamander, ebenso ist es auch den Tierseelen gegenüber. Aber nicht für andere.
Ihr könnt Euch doch sicherlich nicht vorstellen, daß ein Wesen, welches sich im Urgeistigen und sogar im Göttlichen betätigt, unter Euch Menschengeistern stehen soll.
Um hierin nun ein Verständnis herbeizuführen, muß ich zuerst einmal genauer den Unterschied erklären zwischen Geist und Wesen; denn nur dadurch vermag ich Euch einen Schlüssel zu geben für den rechten Begriff.
Zwischen den Kreaturen Geist und Wesen ist an sich in der Schöpfung kein Wertunterschied. Ein Unterschied besteht nur in der verschiedenen Art und der dadurch gegebenen andersartigen Notwendigkeit ihres Wirkens! Der Geist, der ja auch zu dem großen Wesenhaften gehört, kann Wege seiner eigenen Wahl gehen und entsprechend in der Schöpfung wirken. Das Wesen aber steht unmittelbar im Drang des Gotteswillens, hat also keine eigene Entschlußmöglichkeit oder, wie es der Mensch ausdrückt, nicht seinen eigenen, freien Willen.
Die Wesenhaften sind die Erbauer und Verwalter des Hauses Gottes, also der Schöpfung. Die Geister sind die Gäste darin.
Zur Zeit stehen in der Nachschöpfung aber alle Wesen höher als die Menschengeister, weil die Menschengeister sich nicht freiwillig in den Willen Gottes stellten, wohin der normale Entwickelungsgang von selbst geführt haben würde, sondern ihrem eigenen Willen eine andere Richtung gaben und ihn deshalb harmonie- und aufbaustörend dazwischen schoben und andere Wege gingen als die gottgewollten.
Die Art des Wirkens ist also die einzige Wertbemessung einer Kreatur in der Schöpfung.
Unter dieser störenden Arbeit der Menschengeister mit ihrem falschen Wollen litten aber die in der Stofflichkeit wirkenden kleineren Wesen sehr. Doch jetzt schöpfen diese eifrig aus dem lebendigen Kraftquell, der mit dem Gotteswillen auf die Erde kam, und alles durch die Menschengeister angerichtete Unheil wälzt sich nun auf diese Urheber zurück.
Aber auch davon später. Heute gilt es, den Begriff zu formen für die Grundlage des weiteren Verstehens.
Die Erzengel im Göttlichen sind Wesen, da unter dem größten Druck der Gottesnähe gar kein anderes Wollen möglich wäre außer dem, was in dem Gotteswillen rein und unverbogen schwingt.
Erst in ungeheuerer Entfernung, die für Euch unfaßbar ist, ganz an der Grenze der göttlichen Sphäre, dort, wo die Gralsburg in dem Göttlichen als Gegenpol verankert ist, kann sich zum ersten Male ein Ichbewußtsein lösen in den Ewigen oder, wie sie manchmal auch bezeichnet werden, den Alten, die gleichzeitig die göttlichen Hüter des Heiligen Grales sind. Nur die Entfernung aus der Gottesnähe gab die Möglichkeit dazu.
Und erst von da an abwärts führend, konnten sich in immer weiterer Entfernung von der Gottesnähe auch die kleineren Ichbewußtseine entwickeln, die aber leider damit auch den eigentlichen Halt verloren und zuletzt abstrebten von dem Schwingen des reinen Gotteswillens.
Nur durch die immer größer werdende Entfernung konnte auch einst Luzifer sich ändern und im Eigenwollen die Verbindung für sich abschneiden, wodurch er selbsttätig Abgründe riß, die mit der Zeit unüberbrückbar wurden, und er dabei verdunkelnd, schwerer werdend, immer tiefer sank. So wurde er in der Verdichtung und der Abkühlung zum Geist, der freies Wollen hatte und mit seinen großen Anlagen, die ihm der Ursprung gab, zuletzt als stärkster Geist unter der Stofflichkeit stand.
Sein falsches Wollen brachte dann das Unheil über alles Geistige in der Stofflichkeit, das sich von ihm erst angezogen fühlte und freiwillig dann den Lockungen erlag. Freiwillig; denn den Entschluß für ihren Fall mußten die Menschengeister selbst fassen nach dem Gesetze in der Schöpfung. Ohne eigenen Entschluß dazu wäre es für sie Unmöglichkeit geworden, daß sie hätten sinken können und nun stürzen müssen.
Doch auch hierin erfüllte sich nur folgerichtig das vollkommene Gesetz. —
Geister mit eigenem Wollen können also in unmittelbarer Nähe Gottes überhaupt nicht sein. Das ist gesetzmäßig bedingt durch die allmächtige Kraft des lebendigen Lichtes! —
Wo es nun Erzengel gibt, dort muß es auch noch andere Engel geben. Das liegt schon in dem Wort. Es sind davon sehr viele in dem Göttlichen, ebenso im Urgeistigen und auch im geistigen Gebiete, die alle aber Wesen sind.
Die Wesen, die man Engel nennt, schwingen im Gotteswillen und sind seine Boten. Sie führen diesen Willen aus, verbreiten ihn.
Außer den Engeln aber sind noch unzählige Wesen, die wie Rädchen eines großen Werkes ineinandergreifend und doch scheinbar selbständig am Aufbau und an der Erhaltung der gesamten Schöpfung zuverlässig wirken, weil sie fest in dem Gesetz verankert sind. Und über diesen allen stehen Einzelführer, welche ausgerüstet sind mit für den Menschen unfaßbarer Macht, und wieder über diesen sind noch höhere und machtvollere Führer, stets von einer diesen vorherigen fremden Art.
So geht es fort und fort, bis in das Göttliche hinein. Es ist wie eine große Kette, deren Glieder unzerreißbar freudig wirkend durch die ganze Schöpfung ziehen wie die Verse eines Lobgesanges, der zu Ehren und zum Lobe ihres Herrn erklingt.
Bedenkt, was Ihr hier um Euch seht, ist nur ein grobes Abbild alles Höherliegenden, das immer herrlicher, edler und lichter sich gestaltet, je näher es dem Kreis des Göttlichen sein darf. In allen diesen Kreisen aber schaffen stets die Wesen genau nach dem Willen Gottes, der in den Gesetzen ruht!
Alle Wesen stehen in dem Dienste Gottes, wozu sich Geister erst freiwillig selbst bekennen müssen, wenn sie segenbringend in der Schöpfung wirken wollen. Gehen sie den Weg, der ihnen darin genau vorgezeichnet ist und den sie leicht erkennen können, wenn sie es nur wollen, so ist ihnen ein Weg des Glückes und der Freude vorbehalten; denn sie schwingen dann gemeinsam mit den Wesen, die ihnen die Wege ebnen helfen.
Zu jedem falschen Wege aber müssen sich die Geister zwingen durch einen ganz besonderen Entschluß. Sie wirken damit aber dann nur Unsegen und schaffen sich das Leid, zuletzt den Sturz und das Hinausgestoßenwerdenmüssen aus der Schöpfung, in den Trichter der Zersetzung, als untauglich für die gottgewollte und gesetzmäßig bedingte Fortentwickelung alles bisher Entstandenen.
Das entwickelte Geistige allein hat sich nach der falschen Seite hin zur Harmoniestörung entwickelt. Es ist ihm nun nach dem Gericht noch einmal eine Frist zur Änderung gewährt durch das von Gott gewollte Reich der Tausend Jahre. Erreicht es bis dahin nicht seine unbedingte Festigkeit zum Guten, so muß das entwickelte Menschengeistige wieder zurückgezogen werden bis zu jener Grenze, wo es sich nicht zum Selbstbewußtwerden entwickeln kann, damit endlich der Frieden und die Freude herrschen in den Reichen Gottes für die Kreaturen!
So bist Du, Mensch, der einzige, der störend wirkt in der gewollten Schönheit dieser Schöpfung, wenn sie nun gehoben werden soll zu ihrer notwendigen Wende in den Zustand eines grobstofflichen Paradieses. Eilt Euch; denn in dem Wissen nur könnt Ihr Euch noch emporschwingen, Ihr Menschen! Die Kraft dazu erhaltet Ihr, sobald Ihr Eure Seelen dazu öffnet.
Ich gehe weiter mit meinen Erklärungen über das Wesenhafte und sein Wirken in der Schöpfung. Es ist notwendig, daß ich dabei erst einmal einen kleinen Ausblick gebe in die dem Erdenmenschen nähere Umgebung, was dem irdischen Begreifen leichter ist, bevor ich von oben ausgehend abwärts das große Bild alles Geschehens vor Euren Blicken lebendig werden lasse.
Deshalb nehmen wir zuerst einmal die Wesenhaften, welche sich mit der Grobstofflichkeit befassen. Diese bestehen in sich aus vielen besonderen Abteilungen, gebildet durch die Art ihrer Tätigkeit. Da gibt es zum Beispiel Abteilungen, die von den Menschengeistern ganz unabhängig wirken und, nur von oben geführt, sich mit der andauernden Entwickelung neuer Weltenkörper beschäftigen. Sie fördern deren Erhaltung sowie deren Lauf, ebenso auch deren Zersetzung dort, wo es sich in der Überreife nötig macht, um wieder neugestaltet erstehen zu können nach den Schöpfungsurgesetzen, und so fort. Das sind aber nicht die Abteilungen, mit denen wir uns heute befassen wollen.
Es sind die Kleinen, denen wir uns zuwenden wollen. Von den Elfen, Nixen, Gnomen, Salamandern habt Ihr oft gehört, die sich mit der Euch sichtbaren Grobstofflichkeit der Erde hier beschäftigen, wie auch in gleicher Art auf allen anderen grobstofflichen Weltenkörpern. Sie sind die dichtesten von allen und deshalb auch für Euch am leichtesten zu schauen.
Ihr wißt von ihnen, aber Ihr kennt noch nicht ihre tatsächliche Beschäftigung. Ihr glaubt wenigstens schon zu wissen, womit sie sich befassen; es fehlt Euch aber jede Kenntnis darüber, in welcher Weise deren Tätigkeit erfolgt und wie diese schöpfungsgesetzmäßig bedingt sich allezeit vollzieht.
Es ist ja überhaupt noch alles das, was Ihr schon Wissen nennt, kein wirkliches und unantastbares Erkennen, sondern nur ein ungewisses Tasten, wobei großes Geschrei erhoben wird, wenn einmal hier und da etwas dabei gefunden wird, wenn die an sich planlosen und für die Schöpfung so winzigen Greifversuche einmal auf ein Stäubchen stoßen, dessen Vorhandensein oft eine Überraschung ist.
Aber auch dieses will ich Euch heute noch nicht enthüllen, sondern einmal erst von dem erzählen, was mit Euch persönlich eng zusammenhängt, mit Eurem Denken und mit Eurem Tun verbunden ist, damit Ihr wenigstens in solchen Dingen nach und nach sorgfältig zu beobachten die Fähigkeit erlangt.
Es gehören diese Abteilungen, von denen ich Euch heute spreche, auch mit zu den kleinen Wesenhaften. Doch Ihr dürft dabei nicht vergessen, daß jedes Kleinste darunter außerordentlich wichtig ist und in seinem Wirken zuverlässiger als ein Menschengeist.
Mit großer Genauigkeit, die Ihr Euch nicht einmal denken könnt, erfolgt die Ausführung der zugeteilten Arbeit, weil auch das anscheinend Winzigste unter den Wesenhaften eins ist mit dem Ganzen und deshalb auch die Kraft des Ganzen durch dieses wirkt, hinter dem der eine Wille steht, fördernd, stärkend, schützend, führend: der Gotteswille!
So ist es in dem ganzen Wesenhaften überhaupt, und so könnte es, so müßte es auch schon lange bei Euch sein, bei den zum Ichbewußtsein entwickelten Geistern der Nachschöpfung.
Dieser festgefügte Zusammenhang hat zur selbsttätigen Folge, daß jedes dieser Wesenhaften, das einmal irgendwie versagen würde, sofort durch die Wucht des Ganzen ausgestoßen wird und damit abgeschnitten bleibt. Es muß dann verkümmern, weil ihm keine Kraft mehr zufließt.
Alles Schwache wird in solcher Art schnell abgeschüttelt und kommt gar nicht dazu, schädlich werden zu können.
Von diesen anscheinend nur Kleinen und in ihrem Wirken doch so Großen will ich nun sprechen, die Ihr noch gar nicht kennt, von deren Bestehen Ihr bisher nichts wußtet.
Aber von ihrem Wirken hörtet Ihr bereits in meiner Botschaft. Ihr werdet es allerdings nicht mit dem Wesenhaften zusammengebracht haben, weil ich selbst nicht darauf hinwies, da es damals noch verfrüht gewesen wäre.
Was ich damals in kurzen Sätzen sachlich zeigte, gebe ich Euch nun in seinem tatsächlichen Wirken.
Ich sagte früher einmal, daß die kleinen Wesenhaften um Euch beeinflußbar vom Menschengeiste sind und darnach Gutes oder sogar Übles wirken können.
Diese Beeinflussung erfolgt aber nicht in dem Sinne, wie Ihr es Euch denkt. Nicht, daß Ihr Herren über diese Wesen zu sein vermögt, daß Ihr sie lenken könnet!
Man könnte es in gewissem Grade allerdings so nennen, ohne damit etwas Falsches zu sagen; denn für Euere Begriffe und in Eurer Sprache ist es damit richtig ausgedrückt, weil Ihr alles von Euch aus seht und darnach auch urteilt. Deshalb mußte ich in meiner Botschaft sehr oft in der gleichen Weise zu Euch sprechen, damit Ihr mich versteht. Ich konnte es auch hierbei tun, weil es für Euer rechtes Handeln in diesem Falle keinen Unterschied ausmacht.
Verstandesmäßig lag es Euch damals viel näher, weil es der Einstellung Eures Verstandes mehr entsprach, wenn ich Euch sagte, daß Ihr stets mit Eurem Wollen alles Wesenhafte um Euch stark beeinflußt und daß sich dieses auch nach Eurem Denken, Eurem Handeln richtet, weil Ihr geistig seid!
Das bleibt an sich buchstäblich wahr, aber der Grund dazu ist anders; denn die eigentliche Führung aller Kreaturen, welche im Gesetze dieser Schöpfung stehen, also in dem Gotteswillen leben, geht allein von oben aus! Und dazu gehören alle Wesenhaften.
Sie sind nie fremdem Wollen untertan, auch nicht vorübergehend. Auch dort nicht, wo es so für Euch erscheint.
Die kleinen Wesenhaften, die ich nannte, richten sich in ihrem Wirken wohl nach Eurem Wollen und nach Eurem Tun, Ihr Menschengeister, doch ihr Handeln steht trotzdem allein im Gotteswillen!
Das ist ein anscheinendes Rätsel, dessen Lösung aber nicht so schwerfällt; denn ich brauche Euch dazu nur einmal jetzt die andere Seite zu zeigen als die, von der aus Ihr alles betrachtet.
Von Euch aus geschaut, beeinflußt Ihr die kleinen Wesenhaften! Vom Lichte aus geschaut, aber erfüllen diese nur den Willen Gottes, das Gesetz! Und da jede Kraft zum Handeln überhaupt nur vom Lichte aus kommen kann, so ist diese für Euch andere Seite die richtige!
Nehmen wir aber trotzdem des besseren Verstehens halber die Tätigkeit zuerst einmal von Euch aus geschaut an. Mit Eurem Denken und mit Eurem Tun beeindruckt Ihr die kleinen Wesenhaften nach dem Gesetz, daß der Geist hier in der Stofflichkeit mit jedem Wollen einen Druck ausübt, auch auf das kleine Wesenhafte. Diese kleinen Wesenhaften formen dann in der feinen Grobstofflichkeit alles das, was dieser Druck ihnen überträgt. Sagen wir also, von Euch aus betrachtet, führen sie alles das aus, was Ihr wollt!
In erster Linie das, was Ihr geistig wollt. Geistiges Wollen aber ist Empfinden! Die kleinen Wesenhaften formen es in der feinen Grobstofflichkeit, genau dem vom Geiste ausgegangenen Wollen entsprechend. Sie nehmen sofort den Faden auf, der aus Eurem Wollen und Tun heraus entspringt, und formen am Ende des Fadens das Gebilde, das diesem Willensfaden genau entspricht.
Solcher Art ist die Tätigkeit der kleinen Wesenhaften, die Ihr noch nicht kennt in ihrem eigentlichen Wirken.
In dieser Weise schaffen sie oder, besser gesagt, formen sie die Ebene der feinen Grobstofflichkeit, die Eurer harrt, wenn Ihr hinübergehen sollt in die feinstoffliche Welt! Es ist die Schwelle dazu für Eure Seele, wo sie sich nach Eueren Ausdrücken nach dem Erdentode erst »läutern« muß, bevor sie in die Feinstofflichkeit eintreten kann.
Der Aufenthalt der Seele ist dort von längerer oder kürzerer Dauer, je nach ihrer inneren Art, und je nachdem, ob sie stärker oder schwächer mit ihren verschiedenen Hängen und Schwächen dem Grobstofflichen zustrebte.
Diese Ebene der feineren Grobstofflichkeit wurde bisher schon von vielen Menschen geschaut. Sie gehört also noch zur Grobstofflichkeit und ist geformt von den Wesenhaften, welche überall den Weg des Menschengeistes bereiten.
Das ist sehr wichtig für Euch zu wissen: Die Wesenhaften bereiten dem Menschengeiste, also damit auch der Menschenseele und ebenso dem Erdenmenschen, den Weg, den er gehen muß, ob er will oder nicht!
Diese Wesenhaften werden von dem Menschen beeinflußt und anscheinend auch gelenkt. Anscheinend aber nur; denn der eigentliche Lenker hierbei ist nicht der Mensch, sondern der Gotteswille, das eherne Schöpfungsgesetz, welches diese Abteilung der Wesenhaften an die Stelle setzte und in dem Schwingen des Gesetzes deren Wirken leitet.
Durch ähnliche Tätigkeit der Wesenhaften entstehen auch alle Gedankenformen. Hierbei ist aber wieder eine andere Abteilung und eine andere Art der Wesenhaften am Werke, die ebenfalls neben den ersteren in der feinen Grobstofflichkeit eine besondere Ebene entwickeln.
So entstehen dabei auch Landschaften, Dörfer und Städte. Schönes und Unschönes. Aber immer die verschiedenen Arten genau zusammengefügt. Also das Unschöne zum Unschönen, das Schöne zum Schönen, der Gleichart entsprechend.
Das sind die Orte, die Ebenen, in denen Ihr Euch noch bewegen müßt nach Eurem Erdentode, bevor Ihr in die Feinstofflichkeit eintreten könnt. Das Gröbste, irdisch Eurer Seele noch Anhängende wird hier abgestoßen und zurückgelassen. Nicht ein Stäubchen davon könnt Ihr mit in die Feinstofflichkeit nehmen. Es würde Euch zurückhalten, bis es abgefallen, also von Euch abgelebt ist im Erkennen.
So muß die Seele nach dem Erdentode langsam weiterwandern, Stufe um Stufe, also Ebene um Ebene erklimmen in andauerndem Erkennen durch das eigene Erleben dessen, was sie sich erwarb.
Mühsam ist der Weg, wenn Euch die Wesenhaften dunkle oder trübe Orte bauen mußten, je nach Eurem Wollen auf der Erde hier. Ihr selbst gebt immer die Veranlassung dazu. —
Nun wißt Ihr, was und wie die kleinen Wesenhaften für Euch unter Eurem Einflusse wirken: Es ist in dem Gesetz der Wechselwirkung! Die kleinen Wesenhaften weben damit Euer Schicksal! Sie sind die kleinen Webmeister, die für Euch schaffen, weil sie immer nur so weben, wie Ihr wollt durch Euer inneres Empfinden, ebenso durch Euer Denken und auch Euer Tun!
Doch sie sind deshalb trotzdem nicht in Eurem Dienst! —
Es sind allein drei Arten solcher Wesenhaften, die dabei beschäftigt sind. Die eine Art webt alle Fäden Eueres Empfindens, die zweite Art die Fäden Eures Denkens und die dritte Art die Fäden Eurer Handlungen.
Es ist dies nicht etwa nur ein Gewebe, sondern drei; aber sie sind verbunden miteinander und auch wiederum verbunden mit noch vielen anderen Geweben. Ein ganzes Heer ist dabei an der Arbeit. Und diese Fäden haben Farben, je nach ihrer Art. Aber so weit darf ich bei den Erklärungen noch gar nicht gehen, sonst kommen wir in für Euch noch Unfaßbares und würden nie ein Ende finden. Damit könntet Ihr kein klares Bild erhalten.
Bleiben wir also vorläufig noch bei dem Einzelmenschen. Von ihm aus gehen außer anderen Dingen drei Gewebe von verschiedenen Arten, weil sein Empfinden nicht auch immer gleich ist mit dem Denken, das Denken wiederum nicht immer in genauem Einklang steht mit seinem Tun! Außerdem sind die Fäden des Empfindens von ganz anderer Art; denn diese reichen in das Feinstoffliche und in das Geistige hinein und werden dort verankert, während die Fäden des Denkens nur in der feinen Grobstofflichkeit bleiben und dort abgelebt werden müssen.
Die Fäden des Handelns aber sind noch dichter und schwerer, sie werden deshalb dem Erdensein am nächsten stehend verankert, müssen also nach Abscheiden von der Erde zuerst durchwandelt und abgelebt werden, bevor eine Seele überhaupt weitergehen kann.
Ihr ahnt gar nicht, wie weit der Weg so mancher Seele schon ist, um nur erst in die Feinstofflichkeit zu gelangen! Vom Geistigen gar nicht zu sprechen.
Das alles nennt der Mensch in seiner Oberflächlichkeit kurz Jenseits und gibt sich auch damit zufrieden. Er schüttet in seiner Trägheit alles in einen Topf.
Es sind viele Seelen lange Zeit noch erdgebunden, weil sie an Fäden hängen, die dicht bei dieser schweren Grobstofflichkeit fest verankert sind. Die Seele kann erst davon loskommen, wenn sie sich darin freigelebt hat, das heißt, wenn sie in dem Durchwandernmüssen zur Erkenntnis kam, daß alle diese Dinge gar nicht den Wert oder die Wichtigkeit besitzen, die sie ihnen beigelegt hatte, und daß es nichtig und falsch gewesen war, für sie einst auf der Erde so viel Zeit zu verschwenden. Es dauert oft sehr lange, und es ist manchmal sehr bitter.
Viele Seelen werden unterdessen wieder aus der schweren Grobstofflichkeit angezogen, kommen abermals und immer wieder hier zur Erdeninkarnierung, ohne inzwischen in der Feinstofflichkeit gewesen zu sein. Sie mußten in der feinen Grobstofflichkeit bleiben, weil sie sich davon nicht so schnell lösen konnten. Die Fäden hielten sie zu fest darin. Und ein Hindurchschlüpfen in Schlauheit gibt es dabei nicht.
Es ist so vieles hier auf Erden für den Menschen möglich, was er nach seinem Abscheiden nicht mehr vermag. Er hängt dann fester im Gesetze dieser Schöpfung, alles unmittelbar erlebend, ohne daß eine schwerfällige grobstoffliche Hülle verzögernd dazwischen steht. Verzögern kann die Erdenhülle in ihrer dichten Schwerfälligkeit und Undurchlässigkeit, niemals aber verhindern. Es ist dadurch so manches für die Auslösung nur aufgeschoben, niemals aber etwas aufgehoben.
Alles wartet seiner, was der Mensch auf Erden hier empfand und dachte, auch die streng gerechten Folgen seines Tuns.
Wenn der Mensch empfindet, so werden die dabei entstehenden Fäden, welche wie kleine, der Erde entsprießende Saat erscheinen, von den kleinen Wesenhaften aufgenommen und gepflegt. Dabei hat, wie in der schweren Grobstofflichkeit, das Unkraut genau dieselbe sorgfältige Pflege wie die Edelsprossen. Sie entfalten sich und werden an der Grenze der feinen Grobstofflichkeit zum ersten Male verankert, um dann weitergehen zu können in die Hände andersartiger Wesenhafter, die sie durch die Feinstofflichkeit leiten. An deren Grenze wiederholt sich die Verankerung und Weiterleitung in das Wesenhafte, aus dem heraus sie dann das Geistige erreichen, wo sie von wieder anderer Art Wesenhaften ihre Endverankerung erhalten.
So ist der Weg des guten Wollens, welches aufwärts führt. Der Weg des üblen Wollens wird in der gleichen Weise abwärts geleitet.
Bei jeder Grenzverankerung verlieren diese Fäden eine bestimmte Artschicht, die sie zurücklassen, um in die andere Art weitergehen zu können. Auch das geht gesetzmäßig und den jeweiligen Arten der Ebenen genau entsprechend vor sich. Und alle diese Entwickelungen unterstehen der Tätigkeit der Wesenhaften!
Da das Empfinden guten Wollens seinen Ursprung in der Beweglichkeit des Geistes hat, werden dessen Fäden auch in das Geistige getragen. Sie ziehen von dort aus an der Seele, oder halten sie wenigstens, wenn diese noch in der feinen Grobstofflichkeit manches zu durchleben, abzulösen hat. Dadurch kann sie, wenn viele solcher Fäden im Geistigen verankert sind, nicht so schnell sinken und fallen wie eine Seele, die nur Fäden für die feine Grobstofflichkeit an sich trägt, weil sie geistig auf der Erde träge war, sich nur an die Grobstofflichkeit gebunden hatte und deren Genüsse als allein erstrebenswert betrachtete.
Die Seele, die von den Fäden ihres Wollens gezogen wird, sieht diese Fäden selbst ebensowenig wie der Mensch hier auf Erden, da sie immer etwas feiner geartet sind als die äußerste Hülle, in der sich die Seele jeweils noch bewegt. In dem Augenblicke aber, wo diese Hülle durch Ableben im Erkennen die gleiche Feinheit der dichtesten unter den noch bestehenden Fäden erreicht, und sie diese dadurch in der Gleichart der äußeren Hülle sehen könnte, sind sie auch bereits abgefallen als gelöst, so daß ein wirkliches Schauen solcher Fäden von der mit ihnen verbundenen Seele niemals eintritt. —
So stehen diese kleinen Wesenhaften irdisch gedacht im Dienst des Menschengeistes, weil sie nach der Art des bewußten oder unbewußten Wollens der Menschen ihre Ausführungen richten, und doch handeln sie in Wirklichkeit nur nach dem Gotteswillen, dessen Gesetz sie damit erfüllen!
Es liegt also lediglich eine scheinbare Beeinflussung durch den Menschengeist in dieser Tätigkeit. Der Unterschied zeigt sich nur darin, von welcher Seite aus es betrachtet wird.
Wenn ich bei den Vorträgen über die Wechselwirkung einst von Fäden sprach, die von Euch ausgehend abgestoßen und angezogen werden, so sahet Ihr bisher wohl nur ein Gewirr von Fäden bildhaft vor Euch. Es war aber nicht anzunehmen, daß diese Fäden Würmern gleich allein weiterlaufen würden, sondern sie müssen durch Hände gehen, geführt werden, und diese Hände gehören den darin wirkenden kleinen Wesenhaften, von denen Ihr bisher noch nichts wissen konntet.
Nun aber stehet das Bild lebendig geworden vor Euch. Stellt Euch vor, daß Ihr dauernd umgeben seid von diesen Wesenhaften, die Euch beobachten, jeden Faden sofort aufnehmen und dahin leiten, wohin er gehört. Doch nicht nur das, sondern sie verankern ihn und pflegen ihn bis zum Aufgehen der Saat, ja bis zur Blüte und zur Frucht, genau, wie in der schweren Grobstofflichkeit hier von Wesenhaften alle Pflanzensamen aufgezogen werden, bis Ihr dann die Früchte davon haben könnt.
Es ist dasselbe Grundgesetz, dasselbe Wirken, nur von anderen Arten der Wesenhaften ausgeführt, die, wie wir irdisch sagen würden, Spezialisten darin sind. Und so durchzieht das gleiche Weben, das gleiche Wirken, Saat, Aufgehen, Wachsen, Blühen und Früchte bringend, unter der Aufsicht und Pflege der Wesenhaften für alles die ganze Schöpfung, gleichviel, was und welcher Art es ist. Für jede Art ist auch das wesenhafte Wirken da, und ohne das wesenhafte Wirken würde es wiederum keine Arten geben.
So erstand aus dem Wirken der Wesenhaften heraus unter dem Antriebe des niedrigen Wollens der Menschen in der Verankerung der daraus entstandenen Fäden auch die sogenannte Hölle. Die Fäden des schlechten Wollens kamen dort zur Verankerung, zum Wachsen, Blühen, und trugen zuletzt auch entsprechende Früchte, die die Menschen entgegennehmen mußten, welche die Saat zeugten.
Deshalb herrscht in diesen Niederungen verzehrende Wollust mit ihren entsprechenden Stätten, Mordlust, Streit und alle Auswüchse menschlicher Leidenschaften. Alles aber entspringt durch dasselbe Gesetz, in dessen Erfüllung die kleinen Wesenhaften auch das märchenhaft Schöne der lichteren Reiche formen!
So lasse ich nun Bild auf Bild erstehen aus der Schöpfung, bis Ihr einen einheitlichen, großen Überblick erhaltet, der Euch nimmer wanken lassen wird auf Euren Wegen und Euch nicht verirren läßt, weil Ihr dann wissend seid. Es müßte derjenige schon von Grund aus ganz verdorben und verwerfenswert sich zeigen, welcher dann noch seinen Weg nicht nach den lichten Höhen richten wollte.
Wir betrachteten bisher das Wirken der kleinen Wesenhaften in dem, was von den Erdenmenschen ausgeht, wie deren Empfinden, Denken und Tun.
Nun wollen wir zwar den Erdenmenschen ebenso nahe bleiben, sehen uns aber dabei einmal die Tätigkeit der Wesenhaften an, die auf den Erdenmenschen zuführend ihren Wirkungskreis entfalten. Die also nicht aus der schweren Erdengrobstofflichkeit herausführend die Wege der Seele bauen, sondern in entgegengesetzter Richtung dieser Erdengrobstofflichkeit zustrebend.
Alles zeigt Bewegung, nichts ist ohne Form. So erscheint es wie eine Riesenwerkstatt um den Menschen herum, teils auf ihn zuströmend, teils von ihm abweichend, sich dabei durcheinanderschlingend, knüpfend und lösend, bauend und abbrechend, in stetem Wechsel, andauerndem Wachsen, Blühen, Reifen und Zerfallen, um darin neuem Samen die Gelegenheit zu der Entwickelung zu geben in Erfüllung des schöpfungsgesetzmäßigen Kreislaufes bedingten Werdens und Vergehens aller Formen in der Stofflichkeit. Bedingt durch das Gesetz der ständigen Bewegung unter dem Drucke der Ausstrahlung Gottes, des einzig Lebendigen.
Es brauset und woget, zerschmilzt und erkaltet, hämmert und pocht ohne Unterlaß. Kraftvolle Fäuste stoßen und zerren, liebreiche Hände führen und schirmen, verbinden und scheiden die wandernden Geister in diesem Gewühl.
Doch stumpf, blind und taub für das alles taumelt der Mensch dieser Erde in seinem grobstofflichen Kleide umher. Gierig in seinen Genüssen und seinem Wissen, zeigt sein Verstand nur das eine als Ziel: irdische Freuden und irdische Macht als Lohn seiner Arbeit und Krone des Seins. Träge und Faule sucht der Verstand zu umgaukeln mit Bildern von stiller Behaglichkeit, welche wie Rauschgift geistfeindlich den Willen zur Tat in der Schöpfung lähmen.
Er will sich nicht fügen, der Mensch dieser Erde, weil ihm die Wahl zu dem Wollen verblieb! Und deshalb kettet er seinen lebendigen Geist an die vergehende Form, deren Entstehen er nicht einmal kennt.
Er bleibt dieser Schöpfung ein Fremdling, anstatt ihre Gaben aufbauend für sich zu benützen. Nur richtige Kenntnis gibt Möglichkeit einer bewußten Verwertung! Der Mensch muß deshalb nun aus seinem Unwissen heraus. Nur wissend kann er in der Zukunft wirken unter den Strahlen des neuen Gestirns, das Brauchbares von Unbrauchbarem in der ganzen Schöpfung trennen wird.
Das Brauchbare beurteilt nicht nach Menschendenken, sondern nur nach Gottes Heiligem Gesetz! Darnach gehört zu allem Unbrauchbaren in der ersten Linie auch jeder Mensch, der nicht in Demut Gottes Segnungen und Gnaden aufzunehmen fähig ist, was er nur in der Kenntnis alles Wirkens in der Schöpfung fertigbringt.
Nur aus dem Wort allein vermag er jedes Wissen zu erhalten, das er dazu nötig hat. Er wird es darin finden, wenn er ernsthaft sucht. Er findet genau das, was er für sich gebraucht! Doch Christi Wort ist jetzt viel mehr denn je Gesetz: »Suchet, so sollt Ihr finden!«
Wer nicht mit wahrem Eifer seines Geistes sucht, der soll und wird auch nichts erhalten. Und deshalb wird der Schlafende oder der Geistesträge auch im Wort nichts finden, das lebendig ist. Es gibt ihm nichts.
Es muß sich jede Seele selbst erst dazu öffnen und die Quelle anschlagen, die in dem Worte liegt. Darin besteht ein eisernes und sichtendes Gesetz, das sich in aller Strenge jetzt erfüllt.
Wissend müßt Ihr werden, sonst verliert Ihr jeden Halt und werdet straucheln, stürzen, wenn Ihr nun in dem Lauf des abrollenden Weltgeschehens mit Gewalt hineingezwungen werdet auf die Bahn, die Ihr zu gehen habt nach dem Heiligen Willen Eures Gottes, in dessen Gnadenwerken Ihr bisher umhergetreten seid wie unwissende Tiere in dem schönsten Blumengarten, vernichtend, anstatt fördernd aufzubauen und zu helfen, in dünkelhafter Dreistigkeit genießend, ohne sich zu mühen, das Verstehen dafür zu erhalten, warum Ihr in der schönen Schöpfung bewußt weilen und alles genießen dürft.
Ihr dachtet nie an eine notwendige Gegenleistung, achtetet nicht jenes großen Gottgesetzes, daß im Geben allein Recht zum Nehmen liegt, sondern Ihr habt gedankenlos genommen, mit oder ohne Bitten schrankenlos gefordert, ohne dabei einmal nur der Pflicht der Schöpfung gegenüber zu gedenken, in der Ihr Gäste Euch zu skrupellosen Herren machen wolltet!
Der Schöpfer sollte geben, immer geben. Ihr fragtet nicht einmal in ernstem Sinnen, womit Ihr das eigentlich verdientet, sondern Ihr habt nur geklagt bei selbsterworbenem Leid, gemurrt, wenn Euch einmal nicht in Erfüllung ging, was Ihr erhofftet. Und immer war das Hoffen, Euer Wünschen nur auf Erdenglück gestellt. Um alles andere, das Wirklichere, habt Ihr Euch noch nie mit wahrer Sehnsucht recht gekümmert. Wo Ihr Euch doch einmal damit befaßtet, dort war es Erdenwissensdrang, sonst nichts.
Ihr wolltet finden, um damit zu glänzen. Und wenn es vorkam, daß Ihr aus der Not heraus zu forschen suchtet, so war es dann nur deshalb, um aus dieser Not herauszukommen, mag es nun Seelen- oder Erdennot gewesen sein. Zur Ehre Gottes ist es nie geschehen!
Nun aber lernet endlich den Bau dieser Schöpfung kennen, in der Ihr wohnt und die Ihr auch zum Teil durchwandern müßt, damit Ihr nicht mehr als ein Fremdkörper darin verbleibt. Mit dem dann immer stärker werdenden Erkennen wird Euch auch die Demut kommen, die Ihr nötig habt, um noch das Letzte, Große aufzunehmen: das Geschenk des ewigen Bestehendürfens!
Mit der Kenntnis, die zu der ERkenntnis führen muß, verkürzt Ihr auch die Zeit Euerer Wanderungen durch die Schöpfung um Jahrtausende und kommt viel schneller, sicherer zu jenen lichten Höhen, die die Sehnsucht und das Ziel des Menschengeistes bleiben müssen, der nicht als unbrauchbar verlorengehen will.
Folgt mir also nun heute weiter auf den Wegen durch die nähere Umgebung Eures Erdenseins.
Denkt Euch, Ihr strebet dieser Erde zu, wie es bei jeder Inkarnierung ist, gleichviel, ob es die erste oder schon die fünfzigste sein mag.
Es ist dabei nicht möglich, daß die Seele, die der Inkarnierung harrt, so ohne weiteres in einen Erdenkörper schlüpfen kann. Die Seele selbst, die sich in ihrer Art dem grobstofflichen Körper nie verbindet, sondern die nur fähig ist, sich einem Erdenkörper anzuschließen, wenn die dazu bedingten Voraussetzungen erfüllt sind, vermöchte ohne besondere Brücke den Erdenkörper nicht zu bewegen, ebensowenig zu durchglühen. Die sich in der Anziehung der Gleichart knüpfenden Fäden reichen für einen solchen Zweck nicht aus.
Um das Bild ganz klar zu geben, will ich noch einmal zurückgreifen und in kurzen Zügen einige schon bekannte Notwendigkeiten zu einer Inkarnierung streifen.
Es sind für Inkarnierungen nicht in allen Fällen die Auswirkungen des Gesetzes der Anziehung der Gleichart ausschlaggebend, sondern es gibt dazu auch noch andere Möglichkeiten und zwingende Gründe.
Das Gesetz der Wechselwirkung greift hier auch mit ein, und manchmal in einer Stärke, die alles andere überstrahlt. Eine Seele außerhalb der Erdenkörper, die durch Fäden der Wechselwirkung mit einer anderen Seele stark verbunden ist, welche in einem weiblichen Erdenkörper auf der Erde weilt, wird durch diese Fäden unbedingt zu dieser Frau auf Erden geführt, sobald sich bei ihr die Gelegenheit zu einer Inkarnierung bietet.
Neben solchen Bedingungen, die unausweichbar sind, läuft dann noch das Gesetz der Anziehung der Gleichart. Es gibt aber außer diesen beiden Geschehen auch noch andere Arten und Möglichkeiten, auf die wir erst im Laufe der Zeit zu sprechen kommen werden, da heute jede unnötige Abzweigung nur die Klarheit des notwendigen Bildes trüben würde.
Sagen wir also deshalb vorläufig nur, daß alle Fäden, gleichviel welcher Art, nicht genügen können, um der Seele zu ermöglichen, den grobstofflichen Körper zu bewegen und zu durchglühen.
Auch wenn die Bedingung erfüllt ist, daß die Seele durch irgendwelche Fäden in der Nähe des werdenden Körpers weilt und daß auch der Körper in seiner Ausstrahlung den Grad erreicht, der die Seele halten kann, wie ich schon in einem früheren Vortrage erwähnte, so würde dadurch die Seele wohl an den Körper gebunden sein, aber sie wäre deshalb noch nicht in der Lage, diesen mit ihr verbundenen Erdenkörper zu bewegen oder zu durchglühen.
Es fehlt dazu noch eine Brücke. Wir können anstatt Brücke auch Werkzeug sagen, das die Seele noch besonders benötigt. Und diese Brücke muß wiederum von den kleinen Wesenhaften gebaut werden!
Es geschieht dies ebenfalls wie alles innerhalb der Gesetze des genauen Zusammentreffens ganz bestimmter Ausstrahlungen, woran in diesem Falle beteiligt sind: die Erdenmännlichkeit und Erdenweiblichkeit, sowie verschiedene für diese beiden Menschen und auch für die in Betracht kommende Seele laufende Schicksalsfäden. Auch dieser Vorgang bedarf später einer besonderen Erklärung. Für heute genüge der Hinweis, daß das alles den bestimmenden Ausgangspunkt zur Betätigung der kleinen Wesenhaften bildet, welche die Brücken für die Seelen zu deren Inkarnierungen bauen.
Und diese Brücken sind das, was heute schon von vielen der »Astralkörper« genannt wird.
Der Astralkörper besteht aus mittlerer Grobstofflichkeit. Er muß von den kleinen Wesenhaften dem schweren, grobstofflichen Erdenkörper unmittelbar vorangehend geformt werden, so daß es fast erscheint, als wenn er gleichzeitig geformt würde. Dem ist aber nicht so; denn der Astralkörper — ich will der Einfachheit halber noch bei dieser bisher bekannten Bezeichnung bleiben — muß allem vorangehen, was in der schweren Grobstofflichkeit sich formen soll!
Es gibt viele Menschen, die zum Wissen vom Bestehen der sogenannten astralen Dinge gekommen sind. Aber sie kennen weder deren tatsächlichen Zweck noch den wirklichen Vorgang des Entstehens.
Die bisher von astralen Dingen Wissenden betrachteten alles wiederum nur von sich aus gesehen und deshalb als von der schweren Grobstofflichkeit ausgehend erstanden. In den meisten Fällen sehen sie darin Abbilder der schweren Grobstofflichkeit, weil auch jede Pflanze, jeder Stein, überhaupt alles schwere Grobstoffliche in der Astralwelt anscheinend sein Abbild hat.
Es sind dies aber nicht Abbilder, sondern Vorbilder der Dinge in der schweren Grobstofflichkeit, ohne die sich in der schweren Grobstofflichkeit überhaupt nichts formen würde noch könnte! Darin liegt der Unterschied.
Man könnte dieses Feld der mittleren Grobstofflichkeit nach irdischen Begriffen am besten die Werkstatt der Modelle nennen. Wie ein Künstler vorher ein Modell formt, so ersteht der sogenannte Astralkörper vor dem schweren Erdenkörper. Nun ist in der Schöpfung nichts, was wie bei dem Erdenmenschen nur einem derartigen Zwecke dienen würde, um dann zur Seite gestellt zu werden, sondern alles, auch das anscheinend Geringste, hat in der Schöpfung einen vielseitigen Notwendigkeitswert.
Jedes einzelne gehört im Wirken der Wesenhaften als notwendiges Stück zum Ganzen. Es wird auch einheitlich vom Ganzen und mit dem Ganzen durchflutet und durchpulst.
So hat also jedes Stück auf der Erde, sogar die Erde selbst, ein mitwirkendes Modell. Manche Sehendürfende nennen es den »Schatten«, andere, wie schon gesagt, »Astralkörper«. Es gibt dafür auch noch weitere weniger bekannte Bezeichnungen, die alle aber dasselbe benennen. Keine davon trifft jedoch das Richtige, weil es wieder von der falschen Seite aus betrachtet wurde, während von der Entstehung überhaupt kein Wissen vorhanden ist.
Es gibt nichts auf der Erde, was die kleinen Wesenhaften nicht schon vorher in der mittleren Grobstofflichkeit bereits und noch viel schöner, vollendeter geformt hätten!
Alles, was in der schweren Grobstofflichkeit geschieht, sogar die Fertigkeit der Handwerker, das Schaffen der Künstler usw. ist nur der schon vorausgegangenen Tätigkeit der kleinen Wesenhaften entnommen, die das und noch viel mehr bereits in der mittleren und feineren Grobstofflichkeit fertig haben. Es ist dies alles dort sogar noch weit formvollendeter, weil die Wesenhaften unmittelbar in den Gesetzen des Gotteswillens wirken, der vollkommen ist und deshalb auch nur Formvollendetes zum Ausdruck bringen kann.
Jede Erfindung, selbst die überraschendste, ist nur Entlehnung von bereits in anderen Ebenen durch die Wesenhaften betriebenen Dingen, deren noch sehr viele zum Schöpfen für die Menschen bereitstehen, um sie hier auf Erden in die schwere Grobstofflichkeit übertragen zu können.
Und doch ist trotz der für ernste, aber nur demutsvolle Sucher so leicht erreichbaren Vorbilder hier auf Erden durch den Verstand wieder viel verbogen worden, weil bei den dazu Begnadeten in den meisten Fällen die zu reinem Schöpfen erforderliche Demut fehlte, und außerdem die Erdbewohner in ihrem alles hemmenden Dünkel die Gottgesetze in der Schöpfung bisher nicht beachteten. Erst in genauer Kenntnis derselben wird das Erfinden oder, richtiger ausgedrückt, das Finden in den anderen Ebenen und damit auch das richtige Übertragen in die schwere Grobstofflichkeit dieser Erde viel leichter und genauer werden als bisher, auch viel weitgehender.
Die Astralebene ist also nicht ein Spiegel der Grobstofflichkeit! Erstens besteht sie selbst noch aus Grobstofflichem, nur etwas feinerer Art als die Erde, und zweitens ist es außerdem auch umgekehrt: die schwere, irdische Grobstofflichkeit ist die Wiedergabe der mittleren Grobstofflichkeit, der sogenannten Astralebene.
Es gibt aber für die Astralebene zwei Wege und damit auch zwei große Grundabteilungen. Eine, die auf die schwere Grobstofflichkeit zuführt, und eine andere, die von dieser wieder abstrebt! Der darauf zustrebende Teil ist die notwendige Brücke zum Aufbau im Irdischen, der davon abstrebende Teil dagegen ist der geformte Ausdruck des Denkens und Handelns der Menschengeister, die sich auf der Erde in irdischem Kleide befinden.
Es ist das bisherige Wissen der Menschen darin nur vereinzeltes Stückwerk, wobei diese wenigen Stücke außerdem noch im Unwissen wirr durcheinander geworfen sind, ohne tatsächlichen Zusammenhang. Es wurde dadurch nur ein phantastisch zusammengestelltes, in der Luft schwebendes Bild entworfen, das wie eine Fata Morgana anmutet und deshalb wohl auf so viele in sich haltlose Menschen einen besonderen Reiz ausübt. Läßt es sich doch dabei so schön in Unverantwortlichem schwelgen. Der Mensch darf sich erlauben, kühne Vermutungen darin aufzustellen, die er natürlich gern als Wissen und Bestimmtheit angesehen haben will, in dem Bewußtsein, daß ihn dabei niemand verantwortlich machen kann, wenn er sich darin irrt. Es ist ihm nach seiner Meinung Gelegenheit gegeben, einmal etwas zu gelten, ohne Verantwortung zu haben.
Ja, vor den Menschen! Aber nicht vor den Gesetzen Gottes! Diesen gegenüber ist ein jeder voll verantwortlich in allem, was er sagt! Für jedes Wort! Und alle die, welche seinen falschen Anschauungen folgen, sogar auch die, welche er mit den Irrlehren nur anregt zu neuen, eigenen Phantastereien, sie alle werden fest an ihn gekettet, und er muß sie einzeln wieder lösen helfen, ehe er an sich und seinen Aufstieg denken kann!
Nachdem wir damit wieder einen kurzen Ausblick nahmen, müssen wir zur Einzelheit zurück.
Also die kleinen Wesenhaften formen vorerst den Astralkörper als notwendige Brücke für die Seele, damit diese den heranreifenden Körper auch beherrschen, lenken und bewegen kann.
Die Seele wird mit dem Astralkörper verbunden und wirkt durch diesen auf den schweren Erdenkörper. Und auch der Erdenkörper kann in seiner dazu notwendigen Ausstrahlung die Seele nur durch den Astralkörper als den Vermittler wirklich an sich binden. Die Strahlungen der vom Wesenhaften durchpulsten schweren Grobstofflichkeit müssen erst durch die mittlere Grobstofflichkeit des Astralkörpers dringen, da sie sonst sich mit den Strahlungen der Seele, deren äußerste Hülle dann schon von feinster Grobstofflichkeit ist, nicht aneinanderschließen können.
Wir wollen vorerst einmal drei Grundarten der Grobstofflichkeit unterscheiden. Es gibt deren aber außerdem noch verschiedene Zwischen- und Nebenarten. Wir nehmen vorläufig nur die feine, die mittelstarke und die schwerste Grobstofflichkeit an. In diesem Sinne gehört der Erdenkörper mit zu der irdisch schwersten Art, und der Astralkörper zu der Übergangsart der mittelstarken Grobstofflichkeit, also der der schwersten zunächst liegenden Art.
Dieser Astralkörper wird von den Wesenhaften zuerst geformt, wenn eine Inkarnierung erfolgen soll, unmittelbar nach diesem der Erdenkörper, so daß es den Anschein hat, als ob beides gleichzeitig vor sich geht. Aber die Bildung des Astralkörpers geht in Wirklichkeit dem Vorgange in der schweren Grobstofflichkeit voraus, muß vorausgehen, sonst könnte der andere nicht vollendet werden, und die Seele vermöchte in anderer Weise nichts mit dem Erdenkörper zu unternehmen.
Ich gebe hierbei nur das Bild des Vorganges, damit der Begriff davon erstehen kann. Später folgen wir vielleicht dem Werden, Reifen und Vergehen mit allen dazugehörenden Gliederungen und Fäden Schritt für Schritt, sobald erst einmal das Ganze bildhaft vor Euch steht.
Der Astralkörper hängt mit dem Erdenkörper zusammen, ist aber nicht abhängig von ihm, wie man bisher angenommen hat. Das Fehlen des Wissens von dem eigentlichen Werdegange in der Schöpfung hatte die vielen Irrungen im Gefolge, namentlich weil der Mensch das wenige Wissen, das er sich erwarb, grundlegend immer als von sich aus betrachtet darstellte.
Solange er sich als den wichtigsten Punkt in der Schöpfung vorstellt, in der er in Wirklichkeit gar keine besondere Hauptrolle spielt, sondern lediglich eine Kreatur ist wie unzählige andere, wird er immer falsch gehen, auch in seinen Forschungen.
Es ist richtig, daß nach Loslösung der Seele von dem Erdenkörper der Astralkörper mit dem Erdenkörper zerfällt. Aber das darf nicht als Beweis dafür genommen werden, daß er deshalb von ihm abhängig sein soll. Es gibt dies nicht einmal eine berechtigte Grundlage zu einer derartigen Annahme.
In Wirklichkeit ist der Vorgang anders: Bei Loslösung der Seele zieht diese als der bewegliche Teil den Astralkörper mit vom Erdenkörper fort. Bildlich gesprochen: die Seele zieht bei ihrem Austreten und Fortgange den Astralkörper mit aus dem Erdenkörper heraus. So erscheint es. In Wirklichkeit zieht sie ihn nur davon ab, da eine Verschmelzung nie stattfand, sondern nur ein Ineinanderschieben, wie bei einem ausziehbaren Fernrohre.
Sie zieht diesen Astralkörper dabei nicht sehr weit mit fort, da dieser nicht nur mit ihr, sondern ja auch mit dem Erdenkörper verankert ist, und außerdem die Seele, von der die eigentliche Bewegung ausgeht, sich auch von dem Astralkörper lösen will und demnach auch von ihm fortstrebt.
So bleibt der Astralkörper nach dem irdischen Abscheiden der Seele immer unweit des Erdenkörpers. Je weiter sich dann die Seele entfernt, desto schwächer wird auch der Astralkörper, und die immer mehr zunehmende Lösung der Seele bringt zuletzt den Verfall und Zerfall des Astralkörpers mit sich, der wiederum unmittelbar den Verfall des Erdenkörpers nach sich zieht, wie er auch dessen Bildung beeinflußte. So ist der normale, schöpfungsgesetzmäßige Vorgang. Besondere Eingriffe dabei ziehen natürlich auch besondere Umstände und Verschiebungen nach sich, ohne dabei aber das Gesetzmäßige ausschalten zu können.
Der Astralkörper ist der in erster Linie von der Seele abhängige Mittler zu dem Erdenkörper. Was dem Astralkörper geschieht, darunter leidet auch der Erdenkörper unbedingt. Die Leiden des Erdenkörpers aber berühren den Astralkörper viel schwächer, trotzdem er mit ihm eng verbunden ist.
Wird zum Beispiel irgendein Glied des Erdenkörpers abgenommen, nehmen wir dafür einmal einen Finger an, so ist damit nicht gleichzeitig auch der Finger vom Astralkörper genommen, sondern dieser verbleibt trotzdem ruhig wie bisher. Deshalb kommt es vor, daß ein Erdenmensch zeitweise wirklich noch Schmerzen oder Druck empfinden kann dort, wo er kein Glied mehr an dem Erdenkörper hat.
Solche Fälle sind ja genug bekannt, ohne daß der Mensch dafür die rechte Erklärung fand, weil ihm die Übersicht dazu fehlte.
So knüpfen die Wesenhaften alle Seelen verbindend an deren Astralkörper, die wir die Körper der mittleren Grobstofflichkeit nennen wollen, während die schweren Erdenkörper schon im Entstehen unmittelbar mit dem Körper der mittleren Grobstofflichkeit zusammenhängen und sich nach diesem formend entwickeln.
Wie die Art des Wirkens der Seele durch diese Hülle auf den schweren Erdenkörper vor sich geht, muß etwaigen späteren Vorträgen vorbehalten bleiben, da bis zu einem solchen Punkte vorher noch vieles zu klären ist, um das richtige Verständnis dafür voraussetzen zu können.
Es ist aber auch dieses alles von einem einzigen Gesetz durchzogen, das die kleinen Wesenhaften eifrig und getreu erfüllen, ohne davon abzuweichen. Vorbilder sind sie darin für die Menschengeister, die daran nur lernen können und auch lernen sollen, bis sie endlich Hand in Hand und ohne Überhebung mit den kleinen Baumeistern in dieser Schöpfung wirken, um in solcher Tat für volle Harmonie jubelnd die Weisheit und die Liebe ihres Schöpfers dankerfüllt zu preisen!
Ich erklärte in den letzten zwei Vorträgen die unmittelbar mit dem Erdensein der Menschen zusammenhängenden Vorgänge in den Ebenen der mittleren Grobstofflichkeit, die von den davon Wissenden bisher Astralebene genannt wurden.
Außer den darin genannten Vorgängen gibt es noch viele andere, die ebenfalls zu den Tätigkeitsfeldern der Wesenhaften gehören. Da diese Arbeitsarten aber erst indirekt mit den Menschenseelen in Berührung kommen, wollen wir heute noch davon schweigen und vorerst einmal das Zunächstliegende nehmen: die Menschenseele selbst in Verbindung mit dem schon Erklärten.
Folgt mir deshalb einmal eine kurze Strecke auf dem Wege, den eine Seele nach dem Abscheiden von ihrem Erdenkörper wandern muß. Die ersten Schritte dabei wollen wir betrachten.
Wir stehen in der mittleren Grobstofflichkeit. Vor uns sehen wir Schicksalsfäden verschiedener Farben und Stärken, von denen wir in den letzten Vorträgen sprachen, als wir die Tätigkeit der kleinen Wesenhaften betrachteten. Alles andere schalten wir einmal aus; denn in Wirklichkeit ist ja dicht beieinander und durcheinanderfließend noch viel mehr vorhanden auf der Strecke als nur diese Fäden. Alles in strengster Ordnung nach den Gesetzen in der Schöpfung schwingend. Aber wir schauen weder rechts noch links, sondern bleiben nur bei diesen Fäden.
Diese Fäden ziehen anscheinend nur schwach bewegt dahin, ohne besondere Tätigkeit; denn es sind solche, die schon lange gesponnen wurden. Da beginnt der eine davon plötzlich zu erbeben. Er zittert und bewegt sich mehr und mehr, schwillt an, vertieft die Farbe und beginnt in allem lebhafter zu werden ... Eine Seele hat sich von einem Erdenkörper gelöst, die mit diesem Faden verbunden ist. Sie kommt der Stelle näher, an der wir harren.
Es ist ein Bild ähnlich wie bei einem Feuerwehrschlauche, in den plötzlich Wasser getrieben wird. Man kann dabei genau den Weg des nahenden Wassers beobachten, wie es in dem Schlauche weiter und weiter vorwärts dringt. So ist der Vorgang bei den Schicksalsfäden, die zur Auslösung kommen, wenn die Seele den damit vorgezeichneten Weg wandern muß. Die Ausstrahlung des Geistes in der Seele strömt dieser voraus und belebt den Faden ihres Weges, auch wenn dieser Faden bis dahin nur schwach tätig war. In dieser Belebung verstärkt sich die Anspannung und zieht die Seele energischer dorthin, wo die nächste Verankerung dieses Fadens liegt.
Bei dieser Verankerungsstelle wimmelt es von Gleicharten solcher Fäden, die wieder mit Seelen verbunden sind, welche noch auf der Erde weilen in den grobstofflichen Erdenkörpern. Andere Seelen wieder befinden sich schon an der Stelle, wenn sie bereits von der Erde abgeschieden sind und nun hier an diesem Orte die Früchte genießen müssen, die in der Tätigkeit und Obhut der kleinen Wesenhaften reiften nach der Art der Fäden, die wie Samenstränge wirken.
Die Formen dieser Früchte sind an diesem einen Orte von ganz bestimmter, einheitlicher Art. Nehmen wir einmal an, es sei eine Stätte des Neides, der ja auf Erden so sehr verbreitet ist und bei den Erdenmenschen ausgezeichneten Boden hat.
Deshalb ist auch der Platz der Verankerung dieser Fäden ungeheuer groß und vielseitig. Landschaft an Landschaft, Städte und Dörfer mit den entsprechenden Betätigungen aller Arten.
Überall aber lauert ekelerregend der Neid. Alles ist damit durchzogen. Er hat fratzenhafte Formen angenommen, die sich in diesen Gegenden bewegen und betätigen. Betätigen an allen Seelen, die an diesen Ort gezogen werden, in ausgesprochenster, erhöhter Weise, damit die Seelen dort verstärkt an sich erleben, womit sie hier auf Erden ihre Nebenmenschen aufdringlich bedachten.
Mit Einzelschilderungen dieser Stätte wollen wir uns nicht befassen; denn sie ist so tausendfacher Art, daß ein fest gegebenes Bild darüber nicht ausreicht, um nur den Schatten eines Begriffes damit geben zu können. Aber der Ausdruck ekelhaft ist eine sanfte und ungemein beschönigende Bezeichnung dafür.
Hierher führt der Faden, den wir beobachteten und den wir plötzlich beweglicher, farbenkräftiger, frischer werden sahen durch das Nahen der von der Erde abgeschiedenen Seele.
Indem die Seele nun dem Orte selbst sich zubewegt, wird auch dort an einer ganz bestimmten Stelle, wo der Faden fest verankert ist, alles nach und nach beweglicher und farbiger, nennen wir es ruhig einmal lebendiger. Alles flackert auf.
Dieses Aufleben geht aber ganz unbewußt von dem Geiste der Seele aus; es kommt durch dessen Ausstrahlung, auch wenn diese Seele, wie in den meisten Fällen, mit noch geschlossenen Augen den Weg zurücklegt. An Ort und Stelle erwacht sie dann dort, wo es bei ihrem Nahen durch die Ausstrahlung gerade erst lebendiger geworden war; denn es sind die Früchte des Fadens, oder auch vielleicht verschiedener Fäden, der oder die mit gerade dieser Seele verbunden sind, weil sie von ihr gezeugt wurden.
Durch das Lebendigwerden in der eigenen Ausstrahlung der betroffenen Seele prägt der dieser Seele innewohnende Geist seiner neuen Umgebung, die bereits darauf harrte, eine gewisse eigenpersönliche Note auf, die immer anders ist als die der anderen Seelen. Es ist dadurch sozusagen stets für jede Seele eine ganz bestimmte Welt für sich, trotzdem alles miteinander verwoben wird, gegenseitig sich auch belästigt bis zum Überdruß, und alles wie eine einzige, große, gemeinsame Ebene betrachtet werden kann.
Daher kommt es auch, daß das Erleben, das an dieser Stätte so viele Seelen gleichzeitig haben und im Grunde genommen auch in gleicher Form, trotzdem von jeder einzelnen Seele immer nur in der ihr allein gehörenden eigenen Art erlebt und durchlebt wird! Daß also jede Seele einen ganz anderen Eindruck davon erhält als die anderen Seelen, die das gleiche mit ihr durchleben müssen. Ja, noch mehr, sie wird es auch anders sehen als eine zweite oder dritte Seele, die das gleiche Bild vor sich hat.
Stellt Euch das einmal vor. Eine Seele erwacht an einem solchen Orte. Dieser Ort oder diese Ebene hat ein ganz bestimmtes Bild in seiner Formung und allem, was sich darin bewegt. Auch die Vorgänge darin sind einheitlich zu nennen, weil auch sie einem einzigen, großen Gesetze unterworfen bleiben und sich darin auswirken.
Diese von uns gedachte Seele sieht nun die anderen schon dort befindlichen oder nach ihr dahin kommenden Seelen dasselbe erleben, was zu erleben sie auch selbst gezwungen ist. Sie sieht es aber von sich und den anderen in einer ganz bestimmten, nur ihr eigenen Art und durchlebt es auch dementsprechend.
Daraus darf nun nicht der Schluß gezogen werden, daß auch die anderen Seelen alles genau so sehen und erleben wie diese eine von uns genannte Seele; denn es ist nicht so, sondern jede dieser Seelen sieht und erlebt es ihrer eigenen persönlichen Art entsprechend ganz anders als die anderen! Sie sehen die Vorgänge anders, ebenso die Farben und Landschaften.
Das kommt daher, weil die Ausstrahlung des eigenen Geistes der Umgebung dort auch den nur diesem besonderen Geiste angehörenden persönlichen Ausdruck gibt, sie also seiner Art entsprechend belebt. Das mag Euch für den ersten Augenblick sehr sonderbar erscheinen.
Aber ich kann Euch vielleicht einige allerdings viel schwerfälligere Ähnlichkeiten aus der schweren Erdenstofflichkeit dazu geben, die Euch ein Ahnen davon werden lassen zu leichterem Verstehen.
Nehmen wir zwei Menschen an und lassen diese einmal einen schönen Park besuchen. Selten, daß beide zusammen ohne besondere Verständigung den gleichen Punkt als den schönsten darin bezeichnen, auch wenn sie nebeneinander den Park durchwandern. Jeder findet für sich etwas anderes schön. Der eine vielleicht überhaupt nichts, sondern er sagt nur aus Höflichkeit so, während er den wilden Wald dem gepflegten vorzieht.
Es wird dann einfach damit abgetan, daß es heißt, der eine hat keinen »Sinn« für das, was der andere für schön erklärt. Darin liegt aber eine gewisse Wahrheit. Das »Sinnen« des einen geht einfach eine andere Richtung! Deshalb erscheint ihm auch das Bild anders als seinem Begleiter.
Es ist in dem Erkennen eines Bildes, in der Art, wie man es sieht, das rein persönliche Sinnen oder die Richtung des Sinnens dessen, der es betrachtet, ausschlaggebend, nicht das betrachtete Bild oder die Landschaft selbst. Der eine erlebt es anders als der andere.
Das, was sich hier in einer solchen Art schwerfällig zeigt, ist in den leicht bewegbaren Schichten der Stofflichkeit lebendiger, eindringlicher. Und so kommt es, daß eine gleiche Stätte mit gleichen Vorgängen verschiedenes Erleben der einzelnen Seelen hervorruft, je nach deren eigensten Arten.
Wir können aber hierbei tiefer dringen.
Nehmen wir wieder zwei Menschen als Beispiel. Es wird diesen in der Jugend eine Farbe gezeigt und dabei erklärt, daß diese Farbe blau sei. Jeder dieser zwei Menschen hält dann diese von ihm gesehene, ganz bestimmte Farbe stets für blau. Damit ist aber nicht bewiesen, daß beide diese bestimmte Farbe auch in gleicher Art sehen! Es ist das Gegenteil der Fall. Jeder sieht diese von ihm blau genannte Farbe in Wirklichkeit anders als der andere. Auch hier im grobstofflichen Körper schon!
Wenn Ihr auch die grobstofflichen Augen genau untersucht und findet sie vollkommen gleichgeartet in ihrer Beschaffenheit, so ist dies Gleichbeschaffene nicht für die Bestimmung der Art des Schauens der Farben ausschlaggebend. Dazu spricht das Gehirn noch mit und außerdem als Hauptsache die persönliche Art des Menschengeistes selbst!
Ich will versuchen, die Erklärung weiter auszudehnen. Bleiben wir bei blau. Ihr selbst habt dabei eine ganz bestimmte Farbe vor Euch, die Euch einst als blau bezeichnet wurde mit allen ihren Abstufungen. Und wenn Euer Nebenmensch, der ebenso belehrt wurde, auch unter allen Farben auf Eure Frage darnach immer die gleiche Farbe heraussuchen wird, die Ihr selbst mit blau bezeichnet, so ist das kein Beweis dafür, daß er diese auch von ihm als blau genannte Farbe genau so erschaut wie Ihr!
Denn für ihn ist gerade diese ganz bestimmte Art blau. Wie sie für ihn in Wirklichkeit aussieht, das wißt Ihr nicht. Er wird und muß natürlich alles, was diese von ihm geschaute und derart bezeichnete Farbe trägt, als blau ansprechen, wie er auch die weiße Farbe als schwarz bezeichnen würde, wenn sie ihm von Anfang an so benannt worden wäre. Er wird immer für die eine bestimmte Farbe blau sagen, die auch Ihr blau nennt. Aber er sieht sie trotzdem nicht in derselben Art wie Ihr!
Nicht anders bei dem Ton. Ein bestimmter Ton, den Ihr hört, ist für Euch zum Beispiel ein »E«. Für jeden! Weil er ihn als solchen zu hören und zu bezeichnen erlernte. Er wird ihn auch mit dem Munde selbst so formen. Aber immer nach seinem eigenen Sinne, der natürlich stets denselben Ton dafür bringen wird, der auch Euch für »E« gilt. Aber es ist durchaus nicht damit gesagt, daß er ihn wirklich auch so hört, wie Ihr ihn hört. Sondern er hört ihn in Wirklichkeit immer nur nach seiner Geistesart, anders als sein Nebenmensch.
Nun komme ich zu dem, was ich damit erklären will. Die Farbe ist an sich in der Schöpfung feststehend und jede für sich unverändert, ebenso der Ton. Aber das Erleben dieser Farbe und des Tones ist bei jedem Menschen seiner eigenen Art entsprechend anders. Das ist nicht einheitlich!
Und zu dem Erleben gehört auch das Schauen, sei es nun grobstofflich in seinen verschiedenen Arten, oder feinstofflich, wesenhaft oder geistig. Wie mit der Farbe und dem Ton, so ist es auch mit der Form.
Jeder von Euch erlebt seine Umgebung anders, sieht und hört sie anders als der Nebenmensch. Ihr habt Euch nur daran gewöhnt, einheitliche Bezeichnungen dafür zu finden, in denen aber das Lebendige fehlt! Ihr habt das Bewegliche damit in feste Formen gepreßt und denkt, mit diesen festen Formen Eurer Sprache muß für Euch auch alle Bewegung in der Schöpfung erstarren!
Dem ist nicht so. Jeder Mensch lebt und erlebt ganz nach seiner eigenen Art! So wird er auch das Paradies einst anders sehen und erkennen als sein Nebenmensch.
Und doch, wenn einer davon ein Bild entwerfen würde, so, wie er es schaut, dann würden die anderen in dem Bilde sofort auch das als richtig erkennen und sehen, was sie selbst unter dem Paradiese erlebten; denn sie sehen ja das Bild auch wieder nach ihrer eigenen Art, und nicht so, wie es der erschaut, der es als Bild wiedergab.
Die Sache an sich ist immer dieselbe, nur das Schauen der Menschengeister ist verschieden. Farbe ist Farbe; aber sie wird von den Menschengeistern verschiedenartig aufgenommen. Ton ist Ton, und Form ist Form, in der ganzen Schöpfung von einer ganz bestimmten Art; die einzelnen Menschengeister aber erleben sie verschieden, stets ihrer Reife und ihrer Art entsprechend anders.
So kommt es ja auch, daß ein Mensch plötzlich das Frühjahr und alles Erwachen in der Natur auf eine ganz andere Art erleben kann, als es bis dahin in Jahrzehnten geschehen war, so, als ob er es noch nie richtig beobachtet oder »genossen« hätte. Das trifft namentlich ein, wenn der Mensch irgendeine einschneidende Wendung durchmachen mußte, die ihn innerlich reifen ließ!
Natur und Frühjahr waren schon immer so; aber er hat sich geändert, und je nach seiner Reife erlebt er sie anders!
Alles liegt nur an ihm selbst. Und so ist es mit der ganzen Schöpfung. Ihr Menschen verändert Euch, nicht die Schöpfung! Deshalb könntet Ihr auch das Paradies bereits hier auf Erden haben, wenn Ihr in Eurer Reife darnach wäret. Die Schöpfung kann dieselbe bleiben, aber Ihr, Ihr und immer wieder nur Ihr habt Euch zu ändern, um sie anders zu erschauen und damit anders zu erleben. Denn das Schauen, Hören, Fühlen gehört ja zum Erleben, ist ein Teil davon.
So kommt es auch, daß die Welt von den Menschengeistern in millionenfachen Unterschieden geschaut und erlebt wird. Diese Unterschiede werden aber allein von den Menschen aus hineingelegt; denn die Schöpfung selbst hat an sich ganz einfache, sich immer wiederholende Grundformen, die nach einem einheitlichen Gesetz gebildet werden, reifen und zerfallen, um in denselben Formen wieder neu zu erstehen. Alles, was wirklich ist, ist einfach, — aber dieses Einfache erleben die Menschen in tausenderlei Arten.
Nun kommt Ihr mit dem Wissen schon dem Vorgang näher, wie es der Seele ergeht, wenn sie von der schweren Erdenstofflichkeit gelöst ist. Wie sie in sich beschaffen ist, so erlebt sie das sogenannte Jenseits; denn sie belebt durch ihre eigene Ausstrahlung die Formen, die mit ihr verbunden werden mußten, belebt sie in ihrer eigenen Art, die sich darin ausleben muß!
Daß sie dabei zur Erkenntnis kommen kann, ob es richtig oder falsch war, was sie sich da geschaffen hat, also welche Wege sie gegangen ist, bleibt ein besonderer Gnadenakt für sich. Einer von denen, die der Schöpfer in alles wob, damit die ringende Seele stets Rettungsanker hat, an allen Orten und zu allen Zeiten, um wieder hochzukommen aus den Verwirrungen, und bei wirklich gutem Wollen und rechtzeitigem Erkennen nicht verlorengehen muß.
Der vielseitige Notwendigkeitswert alles dessen, was in der Schöpfung ist, gibt in irgend einer Art selbst bei dem größten von den Menschen angerichteten Durcheinander immer die Möglichkeit zum Wiederaufstiege. Ob die Seele nun diese Möglichkeiten erkennt und nützt, ist ihre Sache ganz allein. Die Rettungsringe sind da! Sie braucht sie nur mit gutem Wollen zu ergreifen, um sich daran aufzuschwingen. —
Mit Veränderung seiner inneren Art sieht also der Mensch auch alles verändert an, so spricht der Volksmund schon. Es ist dies aber nicht nur Sprichwort, sondern der Mensch erschaut dann auch in Wirklichkeit tatsächlich alles anders. Mit der inneren Veränderung verändert sich sein Sehen und sein Hören in gewissem Grade; denn der Geist sieht, hört und fühlt durch die entsprechenden Werkzeuge in den einzelnen verschiedenartigen Ebenen, nicht das grobstoffliche oder feinstoffliche Auge an sich selbst. Verändert sich der Geist, verändert sich mit ihm die Art des Schauens und dadurch auch die Art des Erlebens. Die Werkzeuge spielen dabei gar keine Rolle; sie sind lediglich Vermittler.
Die Ausstrahlung des Geistes nimmt die Widerstände auf, auf die sie trifft, und leitet sie zurück zum Geist in einer Art von Wechselwirkung. Die Zurückleitung in dieser schweren Grobstofflichkeit läuft durch die dazu geschaffenen grobstofflichen Organe, wie Augen, Ohren, das Gehirn. Das Gehirn ist dabei Sammelpunkt der Vermittelungen aller Unterorgane.
Hierüber sprechen wir erst später noch ausführlicher.
Ich versuche Euch heute nur damit klarzumachen, daß die Art des Eindruckes der Außenwelt, also der Umgebung, von dem jeweiligen Geiste selbst abhängig ist! Aus diesem Grunde wirkt ein und dieselbe Form stets anders auf die einzelnen Beschauer, auch wenn sie sich über deren Schönheit klargeworden sind. Und wenn ein Mensch eine bestimmte Form anders sieht als sein Nebenmensch, so muß bei Aufzeichnung die von dem einen gesehene Form für den anderen das Bild genau so ergeben wie die Form selbst.
In diesem Punkte muß ja alles wieder zusammentreffen in eins; denn nur das Sehen ist anders, nicht die tatsächliche Form.
Die Menschen haben sich für jede Form eine einheitliche Bezeichnung geschaffen. Die Bezeichnung dafür allein ist einheitlich, nicht aber die Art des Erkennens oder Schauens!
Auch darin seid Ihr bisher in Eueren Anschauungen falsch gegangen. Aber wenn Ihr nun von diesen Euch neu gezeigten Punkten aus dem Erleben in dem sogenannten Jenseits näher zu kommen sucht, wird Euch vieles klarer werden. So manches vermögt Ihr leichter zu verstehen, wenn ich in meinen Erklärungen nun weitergehen werde, und so vieles Rätselhafte wird sich lichten.
An diesem Euch Gezeigten liegt es auch, daß zwei oder mehr medial veranlagte Menschen ein und dieselbe Sache ganz verschieden sehen, hören und wiedergeben, ohne daß man ihnen darüber Vorwürfe zu machen berechtigt ist; denn sie sehen es nach ihrer Art, und deshalb immer anders als der andere. Die dabei behandelte Sache selbst aber ist nur in einer ganz bestimmten Art. Und nur wer gelernt hat, mit diesen Vorgängen zu rechnen in der Kenntnis der Gesetze des göttlichen Willens in der Schöpfung, der weiß auch den Zusammenhang aus den verschiedenen Berichten genau zu finden und dabei das Rechte zu erkennen, wie es wirklich ist.
Ihr aber habt versucht, die Schöpfung und Euch selbst in starre feststehende Formen einzupressen durch die Sprache, mit der Ihr Euch verständlich macht. Das gelingt Euch nie; denn die Schöpfung ist beweglich wie auch Euer Innenleben. Wenn Ihr jedoch darüber nachzudenken sucht, so denkt Ihr in den festgeformten Worten Eurer Sprache!
Überlegt Euch nur, wie unsinnig das ist. Die festgeformte Sprache reicht doch niemals aus, um Bewegliches richtig wiederzugeben!
Hierbei ist Euch das Hindernis schon wieder der Verstand, der nur in ganz bestimmten Worten wirken kann und auch nur ganz bestimmte Worte aufzunehmen fähig ist. Ihr seht darin, wie Ihr Euch damit festgekettet und geknechtet habt, daß Ihr Euch den Verstand als Höchstes für den Menschen dachtet, während er nur für die schwere Grobstofflichkeit dieser Erde brauchbar und verwendbar ist. Und auch dabei nur in beschränktem Maße, nicht für alles. Ihr erkennt so nach und nach, wie armselig in Wirklichkeit Verstandesmenschen sind.
Aus diesem Grunde rief ich Euch ja oft schon zu, daß Ihr mein Wort so in Euch aufzunehmen suchen sollt, daß Ihr beim Lesen Bilder davon vor Euch seht! Denn nur in Bildern könnt Ihr es verstehen, nicht mit den armseligen Worten dieser Erdenmenschen, welche zu verwenden ich gezwungen bin, um Euch davon zu sagen.
In Worten werdet Ihr die Schöpfung nie verstehen lernen, auch nicht das, was in Euch ist, weil alles das beweglich ist und bleiben muß, während die Worte alles nur in feste, starre Formen zwängen. Und das ist unmöglich, ganz vergebliches Bemühen bei allem und für alles, was beweglich ist. Mit Worten kann Euch kein Verständnis dafür kommen!
Sobald aber die Seele alle Erdenschwere dieses Erdenkörpers ablegt, tritt sie in die Beweglichkeit der Schöpfung ein. Sie wird hineingezogen in das andauernde Wogen und das Wallen und erlebt dann viel beweglicher ihre Umgebungen, welche oft wechseln in den Ablösungen, die auf jede Seele warten, zu denen sie gezogen wird durch die Belebung aller Fäden, welche an ihr hängen.
Und das ist alles wieder wechselwirkend. Wenn sich die Seele vom Erdenkörper zurückzieht, wenn sie von ihm abstrebt und ihn zurückfallen läßt, ihn also nicht mehr durchstrahlt, so gehen ihre Ausstrahlungen, die sich mit dem Freierwerden noch verstärken, dann nur nach der einen Richtung in ihrer vollen Stärke, der mittleren Grobstofflichkeit zu, wo die Schicksalsfäden am nächsten verankert sind.
Dadurch erhalten diese eine viel kräftigere Belebung, die von der nun nach der einen Richtung gelenkten Ausstrahlung der Seele hervorgerufen wird, und in dieser Belebung wird auch deren Anziehungsfähigkeit verstärkt, die rückwirkend die verbundene Seele trifft und sie schärfer anzieht. Alles dies sind selbsttätige, ganz gesetzmäßige und damit ganz natürliche Vorgänge, die auch von Euch leicht zu verstehen sind, wenn Ihr Euch hineinzudenken versucht.
So wird die Seele ihren Weg gezogen von Bändern, die sie selbst belebt durch ihre Ausstrahlungen, welche sie nicht zurückhalten und nicht vermeiden kann. Und darin geht sie ihrer Läuterung oder auch ihrem Untergang entgegen. Alles immer wieder durch sich selbst. Die Wesenhaften formen nur und bauen nach dem Gesetz. Belebung der Formen und die Auslösungen schaffen sich die Seelen selbst durch ihre Ausstrahlungen. Und dieser Art der Ausstrahlungen entsprechend wirken dann auch mehr oder weniger stark die in solcher verschiedenen Weise belebten Formen rückwirkend auf die Seele.
Auch hier macht sich das Wort geltend: »Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.« In diesem Falle ist es so: wie es in die Formen strahlt, so werden sie belebt und wirken dementsprechend. In dem allen liegt eine große, gesetzmäßige Einfachheit und unbeirrbare Gerechtigkeit! —
Was ich Euch hierin schilderte, gilt für die Menschengeister ganz allein; denn es liegt mit in Betätigung des freien Willens. Bei den Wesenhaften ist es wieder anders! —
Laßt diese Vorgänge einmal lebendig vor Euren Augen erstehen. Bemüht Euch darum; denn es ist der Mühe wert und wird Euch wechselwirkend reichen Lohn einbringen. Ihr werdet damit wiederum in einem Stücke dieser Schöpfung wissend. —
So war der bisherige Gang, den ich Euch schilderte. Nun aber kommt es wie ein Blitzstrahl aus dem Lichte! Göttliche Kraft schlägt unvermittelt, überraschend in die Schicksalsfäden aller Erdenmenschen wie auch aller Seelen, die sich in den Ebenen der Nachschöpfungen aufhalten.
Dadurch kommt alles nun unmittelbar und unerwartet zu der Endauslösung! Die Wesenhaften werden neu gestärkt zu unerhörter Macht. Sie wenden sich in ihrem Wirken gegen alle Menschen, die sie durch ihr Tun und Treiben bisher zwangen, dem Gesetze der Schöpfung gehorchend Unschönes formen zu müssen. Jetzt aber ist die Gotteskraft nun über allem Menschenwollen in der ganzen Schöpfung, der Gotteswille, der nur Reines, Gutes, Schönes formen läßt und alles andere vernichtet!
Die Gotteskraft ist auch schon in die Nachschöpfung gedrungen, um nun hier selbst zu wirken, und alle Wesenhaften greifen schnell in Freude und in Stolz, von dieser höchsten Kraft gestützt, in die zahllosen Maschen des Gewebes aller Schicksalsfäden für die Menschen, um sie jubelnd deren Ende zuzuführen!
Dem Lichtgebot gehorchend, zerreißen sie die Fäden, die nur schwach im Geistigen verankert sind, damit die Seelen völlig losgelöst vom Lichte bleiben, wenn die dunklen Schnüre scharf auf ihre Urheber zurückschnellen mit allem, was an ihnen hängt!
Aber auch das Zerreißen dieser Fäden geht in einer ganz gesetzmäßigen Weise vor sich, wobei die Art der Menschen selbst den Ausschlag gibt; denn die Wesenhaften handeln nicht willkürlich.
Göttliche Lichtkraft fährt blitzartig jetzt in alle Fäden! Die Fäden, welche in dem Lichte zustrebender Art entsprechend Ähnlichkeiten in sich tragen und durch wirklich starkes Wollen derer, die mit diesen Fäden verknüpft sind, auch kräftig genug wurden, das plötzliche Eindringen dieser ungewohnten Lichtkraft zu ertragen, erreichen damit Festigkeit und Frische, so daß die daran verknüpften Menschenseelen in starker Anziehung emporgerissen werden aus den Gefahren des Dunkels, und damit auch aus der Gefahr, mit in die Zersetzung hineingezogen zu werden.
Schwache Lichtfäden jedoch, von schwachem Wollen nur gezeugt, halten den plötzlichen, ungeheuren Druck göttlicher Kraft nicht aus, sondern sie versengen und werden dabei von den wesenhaften Helfern gelöst, wodurch die damit verknüpft Gewesenen dem Dunkel preisgegeben bleiben. Ursache zu diesem natürlichen Geschehen ist ihre eigene Lauheit, die die Fäden nicht fest und stark genug erzeugen konnte.
So findet Ihr in jeglichem Geschehen nur Gerechtigkeit! Deshalb ist es verheißen, daß die Lauen ausgespieen werden, wie es buchstäblich vom Lichte aus damit geschieht.
Alle wesenhaften Helfer, groß und klein, werden nun frei davon, in der Erfüllung des Gesetzes unter Zwang des üblen oder falschen Menschenwollens Dunkles formen zu müssen. Und aus dem abgetrennten Dunkel werden gleichzeitig alle Wesenhaften noch zurückgezogen von der Kraft des Lichtes, dem sie sich in jauchzender Freude eng anschließen, um das Lichtgewollte nun zu formen und zu halten. Dabei erstarken sie in neuer Kraft, um in dem rauschenden Akkord zu schwingen mit der ganzen Schöpfung, inmitten des flutenden Gotteslichtes!
Ehre sei Gott, der Liebe nur säet! Liebe auch in dem Gesetz der Vernichtung des Dunkels!
Mit meinen Vorträgen über »Das Wesenhafte«, »Die kleinen Wesenhaften«, »In der grobstofflichen Werkstatt der Wesenhaften«, »Eine Seele wandert« gab ich ein Stück Wissen von dem andauernden Wirken in der Schöpfung. Einen kleinen Teil erklärte ich aus Eurer nahen Umgebung, und auch nur von dem, was mit Euch selbst ganz eng verbunden ist. Ich gab es aber nicht nur dazu, daß es Euch bewußt werde, sondern zu dem Zwecke, damit Ihr daraus Nutzen für Euch ziehen könnt für Euer Leben auf der Erde, jetzt, im grobstofflichen Körper. Wie auch gleichzeitig zum Segen derer, welche mit und um Euch sind.
Das Wissen davon bringt Euch keinen Vorteil; denn jeder Menschengeist hat die heilige Pflicht, ein jedes Wissen in der Schöpfung fördernd zu verwerten, zum Fortschritt und zur Freude aller, die mit ihm verbunden sind oder mit ihm nur in Berührung kommen. Dann hat sein Geist hohen Gewinn davon, sonst nie.
Dieser wird frei von allen Hemmungen und wird in dem Gesetz der Wechselwirkung unfehlbar gehoben bis zu einer Höhe, in der er dauernd Kräfte schöpfen kann, die lichtdurchflutet sind und Segen bringen müssen dort, wo sie auf rechten Boden treffen hier auf Erden. So wird der Wissende zum starken Mittler hoher Gotteskraft.
Deshalb will ich Euch einmal zeigen, was Ihr aus den letzten Vorträgen entnehmen konntet für den Erdenweg und was Ihr auch entnehmen müßt; denn ohne Nutzanwendung darf das Wort nicht bleiben.
Ich machte Euch in großen Zügen aufmerksam auf einen kleinen Teil des Webens und des Wirkens ganz bestimmter Arten von den Wesenhaften in der Schöpfung, zeigte Euch auch, daß der Menschengeist darin bisher ganz unwissend umhergegangen ist.
Das Wesenhafte waltet und webt in Treue in dem Haushalte der großen Schöpfung, während das Geistige als Gast darin wandernd zu betrachten ist, der die Verpflichtung hat, sich der Ordnung des großen Haushaltes harmonisch einzufügen und mit bestem Können das Walten des Wesenhaften fördernd zu stützen. Er soll also mit Hand anlegen zu der Erhaltung des großen Werkes, das ihm Wohnung, Bestehensmöglichkeit und Heimat bietet.
Richtig betrachtet, müßt Ihr es Euch so vorstellen: Das hohe Wesenhafte hat den Geist aus sich heraus entlassen oder geboren und bietet ihm in seinem großen Haushalte der Schöpfung die Möglichkeit eines freudevollen Seins!
Vorausgesetzt natürlich, daß dieser Geist die Harmonie des Haushaltes nicht stört; denn sonst ist er ein unliebsamer Gast und wird entsprechend auch behandelt. Er wird dann nie ein wirklich freudevolles Sein empfangen und genießen können.
Der Gast hat selbstverständlich dabei auch die Pflicht, den Haushalt nicht zu hemmen, sondern sich einzufügen in die darin bestehende Ordnung, sie sogar als Gegenleistung für die Gastfreundschaft zu stützen und zu schützen.
Man kann es schließlich zu besserem Verstehen auch anders ausdrücken, ohne dabei den eigentlichen Sinn zu verschieben: Das große, alles umfassende Göttlich-Wesenhafte hat sich gespalten in zwei Teile, in einen aktiven Teil und einen passiven Teil oder in einen positiven und einen negativen Teil.
Der passive oder negative Teil ist der feinere Teil, der empfindsamere, weichere Teil, der aktive oder positive Teil der gröbere, nicht so empfindsame Teil!
Der empfindsamere Teil, also der passive Teil, ist aber der stärkere und alles überwiegende Teil, der in Wirklichkeit führend wirkt. Er ist in seiner Empfindsamkeit aufnahmefähiger und druckempfindlicher, und deshalb befähigt, sicherer in der Kraft des Heiligen Gotteswillens als dem höchsten Drucke zu stehen und zu handeln. Unter Druck ist hier die gesetzmäßige Beeindruckung der höheren Art auf die niederere Art gemeint, nicht etwa irgendein willkürlicher Gewaltakt, kein Druck einer gewalttätigen wandelbaren Herrschsucht. —
Damit seht Ihr das große Bild vor Euch, von oben herabkommend, und es ist nicht mehr schwer zu begreifen, daß die weiteren Folgerungen in der Schöpfung immer ganz naturgemäß sich in gleicher Art wiederholen und zuletzt auch auf die Abspaltungen der Menschengeister der Nachschöpfung zu übertragen sind, als Auswirkung eines einheitlichen Gesetzes, das durch die ganze Schöpfung zieht. Es wird nur in den verschiedenen Ebenen und Erkaltungsstufen anders benannt.
So verkörpert in der Abstufung das Menschenweib der Nachschöpfung das empfindsamere Wesenhafte als negativer, passiver Teil, und der Mann das gröbere Geistige als positiver, aktiver Teil; denn die einmal eingesetzte Spaltung wiederholt sich auch weiterhin in den bereits abgespaltenen Teilen immer wieder und weiter fortlaufend, so daß man sagen kann, die ganze Schöpfung besteht eigentlich nur aus Spaltungen! Der wirklich stärkere Teil, also tatsächlich herrschend, ist dabei aber immer der empfindsamere Teil, also unter den Menschen die Weiblichkeit! Sie hat es ihrer Art entsprechend viel leichter, dem Druck des Gotteswillens empfindend zu gehorchen. Damit hat und gibt sie auch die beste Verbindung mit der einzigen, wirklich lebendigen Kraft!
Dieses Gesetz der Schöpfung will auch von den Forschern beachtet und von den Erfindern in Rechnung gezogen sein. Der wirklich machtvollere und stärkere Teil ist immer der empfindsamere, also der negative oder passive Teil. Der empfindsamere Teil ist der eigentlich bestimmende Teil, der aktive Teil nur der ausführende!
Deshalb übt auch bei jeder normalen Entwickelung alles Weibliche einen starken, in den unbewußten Anfängen immer rein schwingend, nur hebenden Einfluß auf das Männliche aus, sobald dieses zur körperlichen Reife kommt. Mit der körperlichen Reife erwacht gleichzeitig das große Sexualempfinden, das die Verbindung oder Brücke bildet zur Betätigung des Geistkernes des Erdenmenschen in der Ebene der groben Stofflichkeit, also hier auf Erden.
Ihr wißt dies ja bereits aus meiner Botschaft. Das alles geht gleichzeitig vor sich. Eins bringt das andere sofort mit sich. Darin erkennt Ihr die ungeheueren Hilfen, welche ein Menschengeist auf Erden durch die Gesetze der Schöpfung erhält! Ihr seht den fast unbeschreiblichen Schutz und die gnadenvollen, eigentlich kaum zu übersehenden Stützen für den Aufstieg. Auch die darin genau gegebenen, sicheren Wege, auf denen sich niemand ungewollt verirren kann. Es gehört schon ein sehr übler Wille dazu, sogar widerstrebende Anstrengung, wenn ein Mensch alle diese Dinge leichtfertig zur Seite zu schieben und unbeachtet zu lassen versucht. Ja, der Mensch muß sich sogar gegen alle diese selbsttätigen Hilfen gewaltsam wehren, um sie nicht zu nützen!
Trotzdem aber tut er das. Ich sagte deshalb mit Absicht, in den »unbewußten« Anfängen der Reife wird der weibliche Einfluß bei dem Männlichen immer reines Schwingen zur Höhe auslösen, weil es da unbeeinflußt von dem verdorbenen Verstande sich nur nach den Gottgesetzen in der Schöpfung auswirkt! Erst wenn der Verstand mit allen seinen Künsten auch darin geweckt wird und zu wirken einsetzt, wird dieses Reine und mit ihm alle Hilfen durch übles Denken in den Schmutz gezerrt und entwertet.
Das üble Denken wird erzeugt durch Unreinheit der Weiblichkeit, Verführungen, Überredungen falscher Freunde, schlechte Beispiele und nicht zuletzt auch durch falsche Richtung in der Kunst und Literatur.
Sind damit aber erst einmal die vielen Brücken zu lichten, reinen Höhen gesprengt und abgebrochen, dann ist es sehr schwer, einen Weg zurückzufinden! Und doch gibt auch hierin der allweise Schöpfer in seiner Güte in den Gesetzen der Schöpfung noch tausenderlei Möglichkeiten und wiederum auch selbsttätige Hilfen, wenn ein verirrter Menschengeist nur erst einmal das wirklich ernste Wollen zu dem Reinen in sich aufzubringen sucht.
Die Botschaft gibt in allen diesen Dingen schon genügend Aufschluß, so daß es neuer Hinweise darauf nicht mehr für Euch bedarf.
Menschen, Ihr wisset überhaupt nicht, welche Gnaden Ihr immer erneut wieder und täglich fast mit Füßen tretet, wißt auch deshalb nicht, wie groß und größer Eure Schuldenlast mit jeder Stunde wird, die Ihr bezahlen müßt auf jeden Fall; denn alle die Gesetze Gottes, welche in der Schöpfung ruhen und Euch helfen, sind auch wider Euch, wenn Ihr sie nicht beachten wollt!
Um das Erkennenmüssen kommt Ihr nicht herum. Nicht eine unter allen Kreaturen. Und die Gesetze sind die Liebe Gottes, die für Euch unfaßbar blieb, weil Ihr aus ihr etwas ganz anderes zu machen suchtet, als sie wirklich ist.
Lernet und erkennet! Weib, wenn Du nicht erwachst zu Deinem eigentlichen Werte in der Schöpfung und dann darnach handelst, wird Dich die Rückwirkung der großen Schuld zerschmettern, ehe Du es ahnst! Und Du, Mann, sieh nun endlich in dem Weibe jene große Hilfe, die Du brauchst und nie entbehren kannst, wenn Du in den Gesetzen Gottes schwingen willst. Und ehre in dem Weibe das, wozu es Gott bestimmte! Die Art Deines Empfindens zu dem Weibe wird für Dich das Tor zum Licht. Vergiß das nie.
Auch zeigt sich wirklich starke, echte Männlichkeit nie anders als in zarter Rücksicht der echten Weiblichkeit gegenüber, was mit steigenden geistigen Werten immer deutlicher zum Ausdruck kommt.
Wie bei dem Körper tatsächliche Kraft sich nicht in wuchtigen, schweren Schritten zeigt, sondern in Beherrschung aller Bewegungen, die elastischen und leichten Schritt ergibt, worin die Sicherheit und Festigkeit ganz unverkennbar ist, so zeigt sich echte Männlichkeit in achtungsvoller Zartheit aller Weiblichkeit gegenüber, die in Reinheit schwingt.
So ist der ganz natürliche Vorgang in dem schöpfungsgesetzmäßigen Schwingen ungetrübter Strahlungen. Alles andere ist verbogen.
Versenkt Euch nun einmal in alle diese Schilderungen. Ihr werdet sie in Euerem Erleben überall bestätigt finden. Legt diese Worte Eueren Beobachtungen stets zu Grunde. Ihr werdet dadurch vieles ganz verändert sehen, besser auch erkennen als bisher. Selbst in den kleinsten Dingen wirkt es sich ganz deutlich aus. Nicht nur auf Erden, sondern in der ganzen Schöpfung.
Ihr werdet Euch nun vielleicht fragen, warum das Menschenweib der empfindsamere Teil ist. Deshalb will ich Euch auch darauf gleich mit Antwort geben:
Das Weib bildet bei den Ausscheidungen oder Spaltungen die Brücke zwischen Wesenhaftem und dem Geistigen! Deshalb mußte auch die Urmutter zuerst erstehen, bevor weitere Abspaltungen erfolgen oder vor sich gehen konnten.
Und Brücke zwischen dem zunächst höheren Wesenhaften und dem diesem entstiegenen Geistigen ist immer das Weib der jeweils abgespaltenen Ebene. Aus diesem Grunde hat es in sich noch behalten einen besonderen Teil des seiner eigenen Ebene nächsthöheren Wesenhaften, der dem Manne fehlt.
Der Volksmund sagt auch darin wieder richtig, wenn er festgestellt hat, daß das Weib naturverbundener ist als der Mann! Das Weib ist tatsächlich naturverbundener in jeder Beziehung. Ihr Kenner der Botschaft aber wißt, daß der Ausdruck naturverbunden nichts anderes bedeutet als das engere Verbundensein mit dem Wesenhaften!
So ist es in dem großen Haushalte der Schöpfung! Daraus sollt Ihr Lehren für Euch selber ziehen und diese weise auf das Erdenleben übertragen. Wie Ihr das machen könnt, will ich Euch heute sagen. Wenn Ihr es unterlaßt, so fügt Ihr Euch nicht ein in die schwingende Harmonie des Haushaltes, in dem Ihr Gäste seid. Und wenn Ihr anders handeln wollt und andere Wege geht, als die Schöpfung selbst Euch deutlich zeigt, so kann Euch nie Erfolg erblühen, nie echte Freude werden, noch der Frieden, den Ihr so ersehnt.
Alles muß versagen und zusammenbrechen, was nicht in dem Sinn und den Gesetzen dieser Schöpfung schwingt; denn dann verliert es nicht nur jede Unterstützung, sondern es schafft sich Gegenströmungen, die stärker sind als jeder Menschengeist und ihn und sein Werk zuletzt immer niederringen.
Stellt Euch also nun endlich ein in die Vollkommenheit der Schöpfungsharmonie, dann werdet Ihr den Frieden finden und Erfolg.
Vor allen Dingen hat das Weib zuerst darin gefehlt; Schuld daran aber ist hauptsächlich auch der Mann. Doch selbstverständlich deshalb nicht um Haaresbreite weniger das Weib, welches sich durchaus nicht nach ihm hätte richten müssen. Jeder ist für sich allein dabei verantwortlich. Das Hauptübel von allem war auch hierin wiederum die freiwillige Unterordnung unter den Verstand.
Das Weib der Nachschöpfung sollte die Brücke bilden von dem Wesenhaften zu dem Geistigen. Die Brücke von dem Wesenhaften, aus welchem sich das Geistige der Nachschöpfung erst löste! Nicht von dem Wesenhaften, das sich nach der Lösung des letzten Restes Geistigen noch weiter senkte, um die Brücke zu der Stofflichkeit zu bilden und den Ursprung aller Tierseelen zu geben.
An Schöpfungswert kommt also in der Abstufung nach unten zu in erster Linie das Weib und dann der Mann. Aber das Weib der Nachschöpfung hat darin vollständig versagt. Es steht nicht an der Stelle, welche ihm die Schöpfung zuerkannte und bestimmte.
Den großen Teil vom Wesenhaften, nicht dem niedereren, sondern dem höheren, behielt das Weib als Brücke in sich und konnte, sollte so dem Gotteswillen zugänglich verbleiben wie das Wesenhafte selbst, das immer nur im Gotteswillen schwingt. Bedingung selbstverständlich war, daß es den Teil des Wesenhaften rein erhielt, rein zum Empfinden des göttlichen Willens, der Gesetze in der Schöpfung!
Statt dessen öffnete es dies Empfinden nur zu schnell und leicht allen Verführungskünsten Luzifers. Und da das Weib durch seine Eigenart mit der Verbundenheit zum Wesenhaften in der Schöpfung stärker ist als die gröbere Geistesart des Mannes, und damit bestimmend oder, sagen wir einmal, den Ton angebend in buchstäblichstem Sinne, so riß es den Mann spielend mit sich in die Tiefe.
Aus diesem Grunde rief ich aller Weiblichkeit in meiner Botschaft auch schon zu, daß sie dem Mann voranzugehen hat im Aufstiege; denn das ist ihre Pflicht, weil es in ihrem Können liegt! Nicht nur, weil sie damit die Schuld ablöst, die sie sich aufgebürdet hat von Anfang an. Das ist ein Gnadenakt für sich, der wechselwirkend in dem Aufstiegswollen sich von selbst auslöst.
Das Weib der Nachschöpfung konnte trotz seiner wesenhaften Beigabe so fallen, weil es als Letztes seiner Art am weitesten entfernt ist von der Gottesnähe! Dafür aber hatte es in dem Teile des höheren Wesenhaften in sich einen starken Anker, an welchen es sich halten konnte und auch tatsächlich gehalten hätte, wenn es nur des Weibes ernster Wille gewesen wäre. Aber das gröbere Geistige in ihm wollte anders. Und die Entfernung von der Gottesnähe ließ es triumphieren.
Das Weib konnte fallen, aber es mußte nicht! Denn es hatte Hilfen genug zur Seite. Es nahm die Hilfen aber gar nicht an, indem es diese nicht benützte.
Doch in dem Reich der Tausend Jahre muß es anders sein. Das Weib wird sich nun ändern und nur nach dem Willen Gottes leben! Es wird gereinigt werden oder untergehen im Gericht; denn es erhält die Gotteskraft auf Erden nun unmittelbar! Damit ist nun jede Entschuldigung für alles Weibliche schon weggefallen! Und jedes Weib, das seinen wesenhaften Teil in sich noch nicht frevelnd und sündigend ganz zugeschüttet hat, das muß die Gotteskraft empfinden und darin erstarken zu erhöhter Kraft. Nach den lebendigen Gesetzen in der Schöpfung! Aber nur die, welche noch fähig sind, den Druck der reinen Gotteskraft als solchen dankbar zu erkennen, haben diese selbsttätige Hilfe.
Wer sie jedoch nicht mehr empfinden kann noch will, der wird verdorren und nicht lange mehr die Möglichkeit behalten, sich noch Weib zu nennen.
Nun werdet Ihr Euch selbstverständlich fragen, wie es dann kommen kann, daß manche Menschenseele auf Erden wechselnd einmal als Weib und ein anderes Mal als Mann inkarniert werden kann. Die Lösung dafür ist nicht so schwer, wie Ihr es denkt; denn ein in jeder Beziehung echtes Weib wird niemals in die Lage kommen, grobstofflich als Mann inkarniert werden zu müssen.
Ein solcher Vorgang ist wiederum nur eine der üblen Folgen der Herrschaft des Verstandes, so sonderbar das auch klingen mag.
Das Erdenweib, das sich dem Verstande unterwirft, drängt damit gerade seine echte Weiblichkeit zurück. Diese wird unterdrückt, da sie die Empfindsamkeit bildet, welche der nüchterne Verstand einmauert, und dadurch knüpfen sich die Schicksalsfäden so, daß ein solches Weib das nächste Mal als Mann inkarniert werden muß, weil ja dann nach dieser Zurückdrängung und Einmauerung nur das gröbere Geistige vorherrscht und die Fäden schöpfungsgesetzmäßig gar nicht anders geknüpft werden können.
Derartige Inkarnierungsänderungen sind dann notwendig, da sich alles entwickeln muß, was in dem Menschengeistkerne angeschlagen wird. Namentlich die jetzige unnatürliche, also schöpfungsgesetzwidrige Mannes-Nachahmung der Frauenwelt, sowie die ausgesprochenen Verstandesarbeiten müssen schwere Folgen für die Weiblichkeit nach sich ziehen, da darin eine Störung der Schöpfungsharmonie ruht!
Sie alle unterdrücken ihre echte Weiblichkeit und müßten daraufhin das nächste Mal in männliche Körper zur Inkarnierung kommen. Das wäre an sich noch gar nicht so schlimm. Aber hierbei spricht der Umstand mit, daß die Frauenseele bei dieser Verbiegung ihrer Aufgabe im Manneskörper wohl klug wirken kann, trotzdem aber nur körperlich, niemals auch geistig und seelisch ein wahrhaft echter Mann sein wird! Es ist und bleibt eine Abirrung.
Diese Vorgänge in der Verbogenheit der Schöpfung geschahen bisher. Im Tausendjährigen Reiche aber ist es nicht mehr möglich; denn dann werden alle solche Frauenseelen, die ihre Weiblichkeit vermauert haben, überhaupt nicht mehr zur Inkarnation auf Erden kommen können, sondern sie fallen als unbrauchbar bei dem Gericht alle unter die Massen, die in die Zersetzung gezogen werden. Sie alle sind verloren, wenn sie sich nicht noch rechtzeitig auf ihre Aufgabe als Weiblichkeit besinnen und entsprechend wirken.
Ebenso ist es in umgekehrter Weise. Die Mannesseele, die durch Verweichlichung zu sehr der weiblichen Art zuneigte in ihrem Denken und Tun, zwang sich dadurch selbst durch die damit entstandenen Fäden zu einer späteren Inkarnation in einen Frauenkörper. Es war aber dabei ebensowenig möglich, daß solche Seelen dann echte Frauen werden konnten, da ihnen der Teil des zur Weiblichkeit gehörenden höheren Wesenhaften fehlt.
Aus diesem Grund findet man auf Erden oft Männer mit vorherrschenden weiblichen Eigenschaften und Frauen mit vorherrschenden männlichen Eigenschaften! Die Art ihrer Seelen ist aber bei beiden nicht echt, sondern verbogen, und in der Schöpfung selbst außer für grobstoffliche Fortpflanzungsmöglichkeiten unbrauchbar.
Ausschlaggebend und grundlegend für sein ganzes Sein ist auch hierbei der erste Entschluß des Geistkeimes, der allerdings nicht bewußt geschieht, sondern nur in einem inneren, erwachenden Drange liegt! Führt der Drang zu zarterer Betätigung, so ist damit das Sein des Geistkeimes zum Weiblichen entschieden; denn er behält oder hält dadurch einen Teil des höheren Wesenhaften, aus dem er sich löst oder abspaltet. Neigt er zu dem gröberen, aktiven oder positiven Wirken, so löst sich davon nach und nach der zarte, feinere Teil des höheren Wesenhaften ganz und bleibt zurück; ja, es wird selbsttätig abgestoßen, so daß für solchen Geistkeim das Männliche damit grundlegend entschieden ist.
Es erfüllt sich auch hierin für das Geistige sofort am Anfang die Gewähr des einmaligen freien Entschlusses, der das freie Wollen genannt wird.
Weib! Was sagt das Wort allein schon als gesammelter oder ausgehender Begriff von Reinheit, Anmut, Sehnsucht nach der lichten Höhe!
Was sollte aus Dir, Du Erdenweib, so Großes, Hohes, Edles werden, und was hast Du selbst aus Dir gemacht!
Du kannst nicht einmal mehr empfinden, daß das bei Dir so sehr beliebte gesellschaftliche Spiel des Geltenwollens und Begehrenswerterscheinens, daß jedes Wort, ja jeder Blick darin von der männlichen Seite aus in Wirklichkeit Beschimpfung Deiner Weibeswürde ist! Beschmutzung Deiner gottgewollten Reinheit.
Wären nicht einige noch unter Euch auf Erden, in deren Seelen noch Verankerung des Gotteswillens möglich ist, wahrlich, es würde besser sein, wenn eine Handbewegung Gottes diese Zerrbilder der Weiblichkeit hinwegschleuderte von dem blanken Boden der herrlichen Schöpfung.
Doch um der wenigen Getreuen willen soll das Erdenweib durch Gottesnähe auferstehen dürfen zu der Höhe, welche ihm bestimmt war schon von Anfang an!
Des Erdenweibes Reinheit liegt in seiner Treue! Denn Treue ist die Reinheit! Ein Weib ohne Treue ist unwürdig, Weib genannt zu werden! Und treulos ist jedes Weib, das spielerisch mit Männern tändelt in Worten oder in Gedanken! Treulos gegen sich selbst und gegen seine hohe Aufgabe in dieser Schöpfung, also auch auf Erden!
Die Treue ganz allein läßt in dem Weibe alle Tugenden erstehen. Es wird nicht eine davon fehlen!
Wie die Menschen sich von der Keuschheit einen einseitigen, unbeweglichen und damit völlig falschen, kleinen Begriff gebildet hatten, so stutzten sie sich in ihrem niederen Denken auch ein unbeholfenes und lächerliches Etwas zurecht für den hohen Begriff der Reinheit! Sie machten ein Zerrbild, eine unnatürliche Fessel daraus, die im Widerspruch mit den Schöpfungsgesetzen steht, vollkommen falsch ist und nur von der Einengung des kleinlichen Verstandesdenkens zeugt.
Die Reinheit des Menschenweibes ruht allein in seiner Treue! Ja, sie ist für den Menschen die Treue!
Ganz klar gesagt: Die Reinheit ist bei den Menschen verkörpert in der Treue! Wer das richtig erfaßt, wird darin auch stets den rechten Weg finden und gehen können, und nicht in seelischen Verkrampfungen das Schöpfungsgesetz zur Seite drängen. Ihr müßt deshalb versuchen, es richtig verstehen zu lernen.
Reinheit ist allein göttlich! Deshalb kann der Mensch als solcher die Reinheit selbst gar nicht haben in ihrer ursprünglichen Form; denn er ist ja nur ein Teilchen in der Schöpfung und unterliegt als solches ganz bestimmten Gesetzen. Reinheit aber kann nur in göttlicher Vollkommenheit liegen; sie gehört zu dieser Vollkommenheit!
Der Mensch kann also die Reinheit in echtem Sinne gar nicht besitzen, sondern er vermag sie nur bildhaft seiner Art entsprechend zu verkörpern, also in veränderter Form wiederzugeben in der Treue! Treue ist also die Abstufung der Reinheit für die Menschen. Der Mensch setzt an Stelle der göttlichen Reinheit die Treue. Und in erster Linie und in edelstem Sinne das Weib! Was immer es tut, ist rein, sobald es in Treue getan wird! Nicht anders bei dem Manne. Die Treue ist für jeden Menschen die Reinheit!
Die Treue muß natürlich echt sein; sie darf nicht nur in Einbildungen wurzeln. Echte Treue kann nur in der wahren Liebe leben, nie in Leidenschaften oder Phantasie. Darin liegt wiederum ein Schutz und auch ein Maßstab, der zu Selbstprüfungen dient.
Der Mensch vermag nicht göttlich zu sein und muß sich nach den Gesetzen seiner Art richten. Alles andere wird zur Verzerrung, widernatürlich, ungesund, und ist nur die Folge falscher Anschauungen, dünkelhafter Sucht, die dazu drängt, um jeden Preis aufzufallen oder abseits zu stehen von den Nebenmenschen, bewundert zu werden, oder vielleicht auch vor Gott etwas Besonderes zu leisten. Niemals aber ist etwas Echtes und Natürliches dabei, sondern es ist unsinnig, gewaltsame seelische Verkrüppelung, die auch körperliche Nachteile bringt. Es liegt durchaus nichts Großes oder Erhabenes darin, sondern zeigt nur groteske Verkrampfung, die in der Schöpfung lächerlich wirkt.
Der Mensch kann in der Schöpfung nur zu nutzbringender Geltung kommen, wenn er das bleibt, was er sein soll, und seine Art durch Veredelung zu vervollkommnen sucht. Das kann er aber nur im Schwingen der Gesetze erreichen, nicht, wenn er sich außerhalb derselben stellt.
Die Treue ist deshalb die höchste Tugend jedes Weibes; sie läßt es auch die hohe Aufgabe in dieser Schöpfung voll erfüllen!
Nun achtet darauf, Menschen:
Das hohe, feine Wesenhafte, also das Empfindendste und Weichere, führt den Haushalt in der großen Schöpfung! Damit ist auch dem Weibe sein Amt angewiesen, das es völlig zu erfüllen fähig ist: Haushalt zu führen in dem Erdensein, Heimat zu bieten in dem rechten Sinne! Heimatlich und harmonisch diese Erde zu gestalten, ist Aufgabe des Weibes, die es bis zum Künstlertum entfalten kann! Darin liegt alles, und darin muß alles seinen Grund erhalten, wenn es gedeihen und erblühen soll!
Das Heim muß durch das Weib zum Heiligtume werden! Zu einem Tempel für den Gotteswillen! Darin ruht Gottverehrung, wenn Ihr sein Heilig Wollen in der Schöpfung Euch erlauscht und Euer Leben, Euer Wirken auf der Erde darnach richtet.
Und auch der Mann, dessen Beruf bisher ausschließlich nur Verstandessklaventum bewies, er wird sich ändern durch die Art des Weibes, wenn er gezwungen ist, den Fingerzeig zu Edlerem im Weibe zu erkennen.
Seht immer in den Haushalt dieser Schöpfung, und Ihr werdet wissen, wie Ihr Euer Leben auf der Erde einzuteilen habt!
Es darf aber der Mann nicht rücksichtslos die Ordnung eines Haushaltes durchbrechen, sei es aus nachlässiger Nichtbeachtung oder Herrschsucht; denn die Tätigkeit des Weibes in dem Haushalt ist genau so wichtig wie die seine im Beruf. Sie ist nur anderer Art, jedoch nicht zu entbehren. Die Aufgabe des Weibes in dem Heim schwingt in dem Gottgesetze, an das der Erdenkörper dringend mahnt, der in dem Heim Erholung, Ruhe, Nahrung sucht und nicht als letztes ... Seelenharmonie, welche erfrischt und neuen Ansporn, neue Kräfte gibt für jede Tätigkeit des Mannes!
Es muß der Ausgleich darin aber ganz harmonisch sein. Deshalb soll auch die Frau das Werk des Mannes achten und nicht denken, daß nur ihre Tätigkeit allein die ausschlaggebende sein darf. Die Tätigkeit der beiden Teile soll aneinander angegliedert sein in gleichmäßigem Schwingen. Das eine darf das andere nicht stören.
Der Mann darf also nicht durch Eigenwillen Ordnungen im Haushalte zerstören oder durcheinanderbringen, sondern er muß durch Pünktlichkeit und wachsendes Verstehen noch behilflich dabei sein, daß alles den harmonischen Verlauf behalten kann.
Das ist es, was Ihr aus der Schöpfung lernen könnt und lernen müßt. Ihr werdet in dem Reich der Tausend Jahre noch dazu gezwungen sein; sonst könntet Ihr niemals darin bestehen.
Alle Menschen, die sich den Gesetzen dieser Schöpfung nun nicht fügen wollen, sind Empörer gegen ihre Heimat, gegen ihren Schöpfer, ihren Gott! Sie werden ausgestoßen und vernichtet durch die Gesetze selbst, die sich in der verstärkten Gotteskraft nun schnell, unüberwindbar gegen alles wenden, was die gottgewollte Harmonie zerstört.
Beachtet deshalb Eure Heimat, Menschen, lernet diese Nachschöpfung verstehen! Ihr müßt sie kennenlernen und Euch endlich nach der Ordnung auch auf Erden hier nun richten!
