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  4. Gralsbotschaft

11. Ostern 1934

So, wie im Frühling oft die Stürme brausen, verkündend neues Auferstehen der Natur, so soll das Ostern Euch nun künden Eure und der Menschheit Auferstehung aus dem Geistesschlafe, welcher viele tausend Jahre währte. Auferstehung Eures Geistes soll es künden, der bisher geknechtet war in erdgebundenem Verstand.

Mit Stürmen und in Schmerzen wird die neue Zeit geboren, ein großes Weltenfieber führt die Reinigung herbei und schüttelt, rüttelt auch den kranken Körper dieser Erde, daß er zu vergehen wähnt, während in Wirklichkeit der Vorgang zur Gesundung führt.

Das Alte wird herausgezogen, ausgepreßt und abgeschüttelt, weil es falsch und störend in dem Schwingen dieser Schöpfung war, es muß vergehen, wird versengt, verbrannt, und aus der Asche blühet dann durch Gottes Gnade Neues, das sich den Gesetzen fügt, in ihnen wachsend auferblüht zu voller Schönheit und dann reiche Früchte bringt, welche an Köstlichkeit das Höchste bieten, das der Menschengeist vermag.

Aber die schweren Stürme müssen vorerst kommen, die reinigenden Fieberschauer müssen alles erst durchdringen, um das Alte abzutöten, bevor das Neue auferstehen kann. Und Ihr, die Ihr daraus hervorzugehen fähig werden sollt, bedürft der Gnade Gottes, um Euch wieder aufrichten zu können, wenn nach allen Stürmen dann die neue Sonne Euch zu neuem Leben ruft!

Es wird Euch wundersam in Eurer Seele sein. Müde zu seligem Vergehen und doch frisch gestärkt mit unnennbarer Kraft. Zaghaft und kühn zugleich, weh und doch voller Freude. Wie auf den Blumen und den Gräsern nach den heftigen Gewittern letzte Tropfen gleich den herrlichsten Kristallen funkelnd blitzen, so werden heiße Tränen der in Bitternis weinenden Seelen plötzlich strahlenden Brillanten gleich zur Zierde reinster Freude, tiefsten Dankes sein!

Ihr werdet weinend jauchzen und erzitternd Euch emporstraffen in dem leuchtenden Glanz der Liebe Eures Gottes! So wird Euch sein nach dem Gericht. –

Unwandelbare Treue aber ist für Euch dazu der Weg, heiliger Glaube Schlüssel zu dem Tore in das neue Leben, und in selbstloser Liebe ruht die Kraft, deren Ihr bedürfet!

Dann werdet Ihr einst auch die Osterglocken hören, welche Frieden läuten allen Menschen, die gleich Genesenden nach langer Krankheit geistig heimgefunden haben zu dem Herrn, dessen Heiligen Zorn sie fühlen mußten, bevor sie ihn erkannten, um dankerfüllt geborgen endlich seine große Liebe darin zu erblicken.

Osterglocken werden einst auch Freude künden einem Volk, welches auf seinen dünkelhaften Irrwegen die schlimmsten Schmerzen sich erzwang und darin erst den Blick aufwärts richten lernte, um endlich zu der Reife zu gelangen, die es berufen werden läßt, leuchtend voranzugehen aller Erdenmenschheit in dem Dienst des Herrn.

Und Osterglocken werden es zuletzt auch sein, die die Erfüllung in die Länder schallen lassen, daß das Dunkel von der Erde ganz gewichen ist und sie sich baden darf in neuem Licht, das ihr gespendet wird, bis sie sich lösen kann, um aufzugehen in den Urzustand, aus dem sie sich einst formte.

Jetzt aber läuten diese Glocken zum Gericht! Ein jeder Mensch muß an dem Richtschwerte vorübergehen, dessen Strahl ihn trifft. Nicht gleichzeitig, aber in einer ganz bestimmten Zeit, die für die Zahl der Menschen im Verhältnis kurz bemessen ist.

Und einmal nur hat jeder Mensch für sich Gelegenheit, die letzte Gnade Gottes in dem Worte zu empfinden! Es geht an ihm vorüber in irgendeiner Art, so, daß er es erkennen kann, wenn er nur will. Klammert er sich dann nicht mit aller Kraft daran und nützet diesen Augenblick, so kehrt es niemals für ihn wieder.

Es sind nur wenig Menschen, die die Gnade noch erkennen und auch für sich nützen werden. Die anderen versäumen ihre Zeit, die einmal nur sich nahende Gelegenheit. Sie denken, daß sie wie bisher zu jeder Stunde noch darauf zurückzugreifen fähig bleiben, wenn es gar nicht anders gehen will. Es wird jedoch ein furchtbares Erkennen werden, wenn sie einsehen müssen, daß damit alles schon für sie verloren ging, unwiederbringlich, und daß ihre Namen bereits ausgelöscht wurden im Buch des Lebens, des Lebendürfens in der Schöpfung.

Für viele kommt diese Erkenntnis nicht mehr auf der Erde hier, sondern erst dann, wenn sie den Fleischkörper verlassen mußten. Aber sie wurden vorher bereits für den Tod bestimmt, den ewigen, von dem es kein Erwachen für sie gibt nach unsagbaren Qualen der Zersetzung des persönlichen Sichselbstbewußtseindürfens! –

Nur einmal, Menschen, geht die Gnade still an Euch vorüber, ohne Euch zu rufen; denn Ihr müßt es sein, welche sich sehnend darnach umzuschauen haben, wachend ihrer harrend, geöffnet für den Strahl, der aus den lichten Höhen kommt. Nur einmal wird ein jeder von Euch Menschen noch davon gestreift! Nicht werbend oder lockend, sondern sachlich, gleichgiltig dafür, wer ihn ergreift oder vorübergehen läßt. Es ist der Wille Gottes, daß Ihr selbst Euch darum müht!

Furcht, grenzenlose Angst müßte die Menschheit fassen, wenn sie nur eine Ahnung von der Größe Gottes hätte, der in wesenloser Allmacht strahlend thront in unnahbaren Fernen. Unnahbar selbst für jeden reinsten Erzengel im Göttlichen!

Und viele Menschengeister dünken sich zum Teil selbst göttlich seiend aus dem Ursprung oder göttlich doch zu werden in der letzten, obersten Vollendung, noch mehr, vielleicht selbst dann ein Teil von Gott zu sein!

Sie, als die Kreaturen einer Ausstrahlung allein, die erst in deren allerletzten Ausläufern selbst zum Bewußtsein kommen können, da sie sonst zu schwach sind, den schon vielmals abgekühlten Lichtdruck zu ertragen, sie wollen Gottesfunken in sich tragen und haben nicht einmal einen Begriff von Gottes Schöpfung, noch viel weniger von Gott!

Sie wälzen sich nur in phantastischen Gebilden, welche ihren Ausgangspunkt im schwülen Sumpfe der eigenen Wünsche haben, die das liebe »Ich« anbeten und verehren. Ihre Demut ist schmutzige Lästerung der reinen Heiligkeit des Herrn! Sie sind mit ihrer anmaßenden Eitelkeit und der lauernden Heuchelei die widerlichsten Kreaturen dieser Erde.

Gerade diese Menschenkreaturen wagen es, den Willen Gottes in der Schöpfung zu mißachten und den ihren einzusetzen als für sie allein maßgebend und als Richtschnur dienend für ihr Denken und ihr Tun.

In alles ist das Gift gedrungen, was auf Erden ist. Nichts geschieht darin nach dem wahren Willen Gottes, alles nach der Menschen Wollen, die den Gotteswillen sogar nur nach ihren Wünschen formten und dann in Vermessenheit behaupten, daß der Gotteswille so und gar nicht anders sein darf, weil sie es so denken! Ihr Denken aber richtet sich nach ihren Wünschen!

Sündhafter, lästerlicher Frevel überall. Wohin der Mensch gekommen ist, hat er das Gift verbreitet. Wo immer er mit seinem Denken wirkt, welches als Mittelpunkt, als Kern des ganzen Seins und Handelns immer nur den Menschen selbst zu sehen fähig ist, dort hat er seinen Willen gegen Gottes Willen eingesetzt und alles in dem schädigenden Eigensinn verbogen.

Mit widerlicher Selbstverständlichkeit reißt er rechthaberisch auch das Bestimmungsrecht über so manches an sich, das ihm gar nicht zukommt nach den Heiligen Gesetzen Gottes, welche in der Schöpfung fest verankert sind und denen er sich hätte beugen müssen, wenn er Frieden haben will.

Aber das will er nicht! Gott soll ihm nur dem Worte nach vor anderen als Stützpunkt seines Dünkels dienen; denn er vermißt sich täglich, stündlich oft, die eigenen Gedanken und die Worte wie auch seine Taten als von Gott gewollt selbst zu bezeichnen, Gott zum Zeugen rufend für sein Recht!

Recht soll nun einem jeden werden, Heiliges Recht, doch anders, als er denkt!

Falsch ist es, was der Erdenmensch auch tut, weil er sich selbst von Gott entfernte. Von Grund aus muß erst alles neu werden, bevor er wieder Gnade finden kann vor Gott.

Schon der Begriff, den sich der Mensch von Gott gestaltet hat, ist falsch! Denn sogar dabei kann man ohne weiteres vieles als ein Erzeugnis des menschlichen Dünkels leicht erkennen, so eingefressen hat er sich im menschlichen Gehirn. Und darauf ruht der falsche Bau sämtlichen Denkens und auch Handelns. Der Mensch kennt seinen Gott nicht mehr, sondern er hat sich nur ein ihm bequemes Götzenbild daraus gemacht! Auf solchem falschen Grunde kann kein rechter Bau erstehen. Alles darauf Stehende muß stürzen.

Der Mensch ist selbst bei gutem Wollen nicht mehr wert, daß ihm geholfen werde. Nur unfaßbare Gottesliebe bringt es fertig, dennoch die Gelegenheit zu einer nochmaligen Hilfe auszusenden!

Aber es wird den Menschen diesmal nur Gelegenheit gegeben, weiter nichts. Wie dem Ertrinkenden, dem nur ein Rettungsring geworfen werden kann, während andere Möglichkeiten unausführbar bleiben.

So geht es Euch, Ihr Menschen! Verzweifelt müßt Ihr ringen für Euch selbst, müßt sehen, daß Ihr diesen Rettungsring zu rechter Zeit erfaßt.

Es ist Euch dieser Ring im Gotteswort geworfen, kämpft deshalb nun um Euer Sein mit Eurem allerbesten Wollen, sonst schlagen bald die Wogen über Euch zusammen! –

Gralsbotschaft von Abd-ru-shin, Edition 1941

12. Der Berg des Heiles

Wie oft wird dieser Name genannt von denen, die etwas erkannt zu haben glauben. Es soll die Zeit auch kommen, da er verbreitet sein wird über die ganze Erde.

Verheißungen werden damit erfüllt, die von den Gnaden Gottes sprechen, aber auch von seiner unverbiegbaren Gerechtigkeit. Mit Sehnsucht, Hoffnung und doch wieder auch mit Bangen wünschten sich die Menschen diese Zeit herbei schon seit Jahrhunderten.

Doch wie es bei den Menschen immer war und ist, sie formten sich selbst Zukunftsbilder aus den Worten, die sie allzu irdisch nahmen, Bilder, welche gar nichts anderes als die Ergebnisse eigener Wünsche in sich trugen und so jeder Wirklichkeit in dem Geschehen ferne stehen; denn sie tragen in ihren Erwartungen menschliche Forderungen in sich, die der falschen Einbildung eigener Wertüberschätzung entsprossen.

Eigene Wertüberschätzung ist ja jetzt viel mehr denn je das Grundübel bei allen Erdenmenschen! Und es ist die starke Angel, an der das Dunkel sie mit großer Stärke hält in der Erkenntnis ihrer Eitelkeit und Schwäche, ihrer Geistesträgheit und Bequemlichkeit. Das Dunkel wußte, welches Gift es damit großgezogen hat und wie verheerend alle Auswirkungen davon werden mußten mit der Zeit. Vor allen Dingen aber auch, wie schwer gerade solches Übel auszurotten geht!

An diesem Übel sind ja auch sehr viel Berufene gestürzt. Berufene, welche einst jubelnd ihr Gelöbnis zu des Gottesthrones Füßen niederlegten, nachdem ihnen die Bitte gnadenvoll bewilligt worden war, zur Jetztzeit auf der Erde hier zu dienen, um dem Lichte seinen Weg ebnen zu helfen, der ihm sowieso nicht leicht sein konnte.

Und um dieses Übels willen wurden viele davon auch zu haßerfüllten Gegnern, weil sie sich in ihren irdischen Erwartungen etwas ganz anderes erdacht hatten als freudevolles Wirken.

Sie wollten sich im Lichte sonnen, wollten nur Beschenkte sein und Erdennutzen davon haben, da ihnen die vielseitigen und bedeutungsvollen Geistesgaben nicht genügten, weil sie diese selbst durch eigenes Bemühen in ernster Arbeit zur Lebendigkeit gestalten sollten.

Nicht sie selbst gedachten irdisch hier wirklich an sich zu arbeiten, sondern das Licht sollte ihnen dienen, wenn sie sich dazu bequemen wollten, wenigstens daran zu glauben oder es in Frieden seinen Weg gehen zu lassen, den zu ebnen sie dereinst gelobten!

Und da die Art einer Erfüllung nach ihren Erwartungen schöpfungsgesetzmäßig nicht möglich ist, so warfen sie den Weg des Lichtes auf der Erde voll mit Kot und Schmutz, mit Hemmnissen und Hindernissen jeder Form.

Doch lassen wir die unsauberen Dinge, sprechen wir vom Berg des Heiles, der der Ausgangspunkt, der Mittelpunkt und Endpunkt aller irdischen Erfüllungen sein soll und letzten Endes auch sein wird!

Die Stätte Gottes hier auf Erden soll der Berg sein, wie es seit Jahrhunderten schon hieß in allen darauf deutenden Verheißungen, worauf auch immer wieder hingewiesen wird und wie es bleiben soll im Reich der Tausend Jahre. Verbleiben kann es auch für alle Zeit der Erde, wenn die Menschheit nach dem Worte wirklich leben will.

Die Stätte Gottes hier auf Erden! Menschen, erkennet dieses Wort in seinem rechten Sinne, wenn es Heil Euch bringen soll!

Ihr habt es heute aber bereits wieder nur nach Eurem Sinn erfaßt, nicht aber so, wie es für Euch gegeben ist. Die Stätte Gottes! Ihr seht darunter heute schon wieder etwas ganz anderes, als es wirklich ist, weil sich die Eigenwünsche schon bei dem Entstehen des Begriffes von Euch unbemerkt einschleichen in das Bild, das Ihr Euch von dem Worte der Verheißung macht.

Sogar Ihr Berufenen, die Ihr auf diesem Berge wohnen dürft, habt noch nicht alle schon das Rechte dafür in Euch auferstehen lassen! In gutem Glauben an Euch selbst denkt Ihr es zwar, doch es ist nicht der Fall! Es sind nur wenige, die auf dem rechten Wege wandeln in dem Tun und Denken über den Begriff.

Die Stätte Gottes hier auf Erden! Darunter denkt Ihr Euch den Berg, den Ort, auf den Gott seinen Fuß setzt, um von hier aus über alle Menschheit seine Gnaden zu ergießen, ihr damit zu helfen, sie durch seine Kraft zu fördern, zu erhalten und zu retten.

In diesem wohltuenden Selbstgefühle schreitet Ihr einher und sonnt Euch in der reichen Fülle seines Wortes, das Ihr hören dürft an jedem Tag!

Das Beste, was Ihr dabei tut, ist das Bestreben, Euch zu mühen, diese Stunden nicht zu trüben. Und wenn es Euch dann hier und da einmal gelingt, so seid Ihr wohlbefriedigt mit Euch selbst!

Aber … es gelingt nur leider sehr, sehr selten; denn die Eigenwünsche sitzen fest in Euch, sie sind nur bei den einzelnen mehr oder weniger verborgen. Zum Ausdruck kommen sie jedoch zu unrechten Gelegenheiten immer und in voller, ungeschwächter Stärke, weil Ihr ihnen keine Hemmungen bereitet.

Ich sage Euch das alles nur zur Hilfe; denn die Warnungen sind jetzt schon nicht mehr angebracht. Zur Hilfe und zu dem Verständnis vieler Auswirkungen, welche Euch nun treffen werden, treffen müssen als die Folge Eurer Eigenwünsche auf dem Berge, welche Ihr der Ausführung des Gotteswillens sehr oft hemmend gegenüberstellt.

Werfet also nicht die Schuld auf andere, wenn Euch der Schmerz die Seele oder Euren Körper niederzwingen wird, sondern geht in Euch selbst und suchet zu erkennen, daß es Eure Schuld allein gewesen ist, die einen Eingriff in Eure Geruhsamkeit erzwang!

Ihr seid zu hartnäckig verblieben in dem, was Ihr für richtig fandet in der falschgehenden Menschenart, und habt deshalb das notwendige Neue nicht freiwillig in Euch aufgenommen, noch viel weniger zur Tat geformt.

Zu einer Stätte Gottes auf der Erde soll der Berg gestaltet werden!

Ihr habt das alles zu bequem genommen. Ich will Euch ein Bild davon geben: Ihr wolltet eine Stätte für die Menschen daraus machen, so, daß sie es auf dem Berge hier so leicht wie möglich haben sollen!

Nicht Gott bereitet Ihr in solcher Art die Stätte, sondern nur den Menschen! So mancher unter diesen Bergbewohnern ist mit so viel Eigenwünschen hier, daß es schon sehr viel Langmut fordert, diese Art nicht wegzuschicken.

Im Anfang sind die Eigenwünsche gar nicht sichtbar und wohl keinem Menschen voll bewußt, doch mit der Zeit ringen sie sich schon durch und treten sichtbar an die Oberfläche. Sei es im Essen, Wohnen, in der Arbeit oder im Verhältnis der Eltern zu den Kindern.

Wünsche mancher Eltern für Schule oder Kindergarten wachen auf, die gar nicht hierher auf den Berg im Hinblicke auf das Neuwerdensollen passen, da es ja alte Fehler sind, welche die Menschen bisher auf so viele falsche Wege führten, deren Auswirkungen sie nun treffen müssen.

Die Eltern setzen dabei ihre Eigenwünsche für die Kinder sogar auf dem Berge unbedenklich allem anderen voran, was hier zur Form sich zuerst bilden soll. Natürlich fehlt es ihnen dabei an den Selbstentschuldigungen nicht, dafür sorgt schon der allzeit dafür willige Verstand.

Es ist also auch hier nur selten so, wie es sein soll, sondern es scheint, als ob sich alles auf dem Berge um der Menschen willen, für die Menschen formen solle!

Doch dieses darf nicht sein! Dabei hat sich der Mensch schon wieder ein ganz falsches Bild geformt. Er will nicht dienen mit dem ganzen Sein, sondern es soll ihm gedienet werden, irdisch sogar in erster Linie!

Er hat es wieder einmal langsam umgedreht und muß darin natürlich auf dem falschen Wege gehend unzufrieden werden mit so vielen Dingen, als eine Auswirkung, die gar nicht anders möglich ist.

Er wird in seinem Inneren auch die zuerst angreifen, die sich ehrlich mühen, alles Neue zu gestalten in Erfüllung ihrer Pflicht! Er wird ihnen nervös und reizbar, wenn nicht feindlich gegenüberstehen, weil sie nicht auf gleichem Wege mit ihm gehen, den er beibehalten möchte … den Weg des Menschen-Eigenwollens!

Also so, wie es gerade auf dem Berge nicht sein darf!

Ganz abgesehen aber davon, daß jeder Berufene sich mühen soll, das Neue zu gestalten, zuerst in sich und an sich selbst, und alles Alte hinter sich zu lassen, tritt dies als selbstverständlich stets Vorauszusetzende als oberste der Pflichten in verschärftem Maße und als unbedingte Forderung an den heran, der sich hier auf dem Berge anzuschließen wünscht, um die Aufgabe zu erfüllen, auf dem Berge eine Stätte Gottes zu errichten!

Eine Stätte, einen Ort, wo gar nichts anderes zu schwingen fähig sein darf als der Wille, Gott zu dienen, dieses Wollen auch zur Tat zu machen!

Es ist doch hierbei gar nicht möglich, falsch zu denken. Wer sich hiervon noch irrtümliche Vorstellungen machen kann, der hat das Ganze überhaupt noch nicht begriffen.

Er scheidet sich damit von selber aus, wie es bei jeglichem Versagen in der Schöpfung ist!

Niemand ist im unklaren gelassen worden, aber trotzdem, prüft Euch selbst. Ihr werdet sehen, daß nicht viele dem Gewollten wirklich Rechnung tragen oder überhaupt noch daran denken!

Gewiß, es sind schon einige, welche mit großem Ernste sich bemühen! Und diese wenigen halten den ganzen Bau, während die anderen weit abwärts davon stehen, und gerade diese wenigen, die sich bemühen, nicht nur selbst in rechter Art zu leben und zu wirken, sondern sogar das noch zu ergänzen suchen, was die anderen verfehlen, die wenigen werden von den nicht Mitschwingenden als nicht richtig handelnd wie ein Druck empfunden und unter die Kritik genommen!

Ja, einige sind da, die richtig stehen, richtig handeln, doch es sind nicht viele!

Aber ohne Zweifel denkt nach Menschenart nun jeder von sich, daß gerade er dazu gehört! Denkt das lieber nicht. Es ist im Gegenteil viel besser, daß Ihr denkt, nicht zu den wenigen zu zählen! Denn es ist Eigenart der Falschstehenden, an dem Alten Haftenden, daß sie stets von sich selbst das Beste halten und andere als mangelhaft bezeichnen.

Ich sage Euch, es wird wohl denen hart ergehen, ihnen alles genommen werden, was sie rechtem Dienen vorgezogen haben; denn es hat das richtige Sicheinfügen gehemmt.

Ihr, die Ihr Euch mit Eigenwünschen zu umgeben suchtet, teils aus Liebe, die nicht wahre Liebe ist, sondern nur Eigenliebe, Selbstsucht oder Affenliebe, wie man es in Menschenausdrücken bezeichnen kann, teils auch aus liebgewordener Gewohnheit oder dem verbogenen Verstandestriebe folgend, seht Euch vor; denn die Vergeltung kommet über Euch und Eure Schwächen, welche Ihr nicht abzulegen fähig sein wolltet! Es wird Euch nun mehr Schmerz bereiten, als Euch Euere freiwillige Selbstüberwindung nur vorübergehend hätte bringen können.

Ihr habt die volle Größe des Geschehens und dessen ungeheuren Ernst noch lange nicht erkannt, noch weniger erfaßt.

Wer auf dem Berge wohnen darf, der eine Stätte Gottes werden soll, der mache sich erst einmal richtig klar, was seine Pflichten sind, die er mit diesem Wohnendürfen übernimmt! Und auch ein jeder, der sich darnach sehnt, noch auf den Berg zu kommen. Es ist so wichtig, klar darin zu sehen, wie Ihr es scheinbar gar nicht ahnt; denn sonst würdet Ihr anders sein in allem, was Ihr denkt und tut!

Wer auf dem Berge wohnt, der hat die Pflicht, als Inhalt seines Erdenseins dem Drange nachzugeben und ihn restlos zu erfüllen, daß sein ganzes Denken, Sinnen und sein Tun, ja sein gesamtes Leben nur noch einem Zwecke dienen darf: In allem Gott zu ehren, alles nur zur Ehre Gottes zu gestalten!

Ein jeder Spatenstich, ein jeder Handgriff, jedes Wort muß sich zu einem Lobliede auf Gottes unfaßbare Liebe wandeln, ja, jeder einzelne Gedanke darf nicht anders sein!

Ihr habt das Gegenteil davon getan: Ihr habt das Hohe, Große, das Euch zum Geschenk gegeben wird, stets in das Irdisch-Kleinliche herabgezogen!

Das Wohnendürfen auf dem Berge selbst ist doch Erfüllung Eurer Bitte und eine Gnade, deren Ihr Euch heute überhaupt noch nicht bewußt geworden seid; denn sonst würdet Ihr aufhören, andere Mitbewohner durch kleinliche Eigenwünsche zu bedrücken.

Ihr wisset nichts von allen Gaben, die Euch täglich werden, weil Ihr sie oft mit Euren Erdenaugen nicht erschauen und mit Euren Händen nicht ergreifen könnt.

Unzähliges könnte ich nennen als Beweis, daß Ihr tatsächlich keine Ahnung habt von dem, wie es in Wirklichkeit sein soll und muß, wenn Ihr die Stätte Gottes hier auf Erden wohl bereiten wollt.

Ihr müßt die Stätte heilig machen in dem Wandel Eures Seins! Ihr selbst in allem, was Ihr denkt und tut! Und wer nun säumig darin bleibt, wie es so oft an jedem Tag geschieht, dessen Fehler zählen doppelt, weil ihm zur Erleichterung seiner Erfüllung Gnaden geschenkt wurden hoher Art, die er entwickeln soll zum Heil der Menschheit, aber nicht dazu, daß er sich selbst und denen, welche um ihn sind, möglichst viele Vorteile erringen kann und ein nach seiner Meinung angenehmes Leben.

Ein jeder muß sich völlig wandeln, und dazu gab ich helfenwollend vielseitig auch irdische Gelegenheit, sei es in dem Gemeinschaftsessen oder anderen gemeinschaftlichen Dingen!

Nicht zur Bequemlichkeit sollten die Einrichtungen dienen, sondern für leichtere Erneuerung des Einzelmenschen im gemeinschaftlichen Sein! Genau gemessen und geformt in eine Art, wie sie den Menschen die Erneuerung erleichtern kann.

Anstatt jedoch die Hilfen dankbar hinzunehmen, sie als solche zu erkennen, sich dabei zu bilden, zu entwickeln, von einer gleichgemachten Ebene nun aufzusteigen, sich herauszuschälen im Verstehen solcher, deren Art ihm bisher fremd geblieben war, erstanden, sich schnell durchringend, wieder die Eigenwünsche in vielerlei Gestalt und nahmen Form an in Beschwerden oder Bitten, wenn nicht sogar Forderungen, kurz, es wurde zur Erhöhung menschlicher Bequemlichkeit und zur Verbilligung gewertet, nicht aber für die notwendige Selbsterziehung angewendet!

Es sollte sich bei allem immer wieder um das Erdenwohl des Einzelmenschen drehen, hier, auf dem Berg des Heiles, auf dem Berufene unter den Menschen, also schon Herausgehobene, in vorbildlichem Leben Gott eine Stätte zu bereiten haben.

Ihr sehet selbst, der Sinn wurde zum Teil entstellt und damit auch die Stätte, welche unbedingt die reinste dieser Erde werden muß und jetzt auch schon sein sollte, verbogen und getrübt, durch Aufsteigen der Eigenwünsche und des Eigenwollens wiederum vergiftet!

So kann sie nicht zum Ausgangspunkte und zum Vorbild alles Erdenwirkens werden! Aber es wird erfüllt, auch wenn die Widerstrebenden in Wechselwirkung ihres falschen Wollens und verkehrten Tuns sich selbst ausscheiden und den Berg verlassen müssen.

Bedenkt, ich diene unter Euch und mit Euch allen, um Erfüllung zu erreichen.

Gottvater diene ich mit allem, was ich bin! So müsset Ihr mein Erdensein betrachten und mich selbst! Ihr dürft nicht etwa einen Götzen aus mir machen; denn das wäre falsch und würde mich nur hemmen und bedrücken!

Mein ganzes Wirken ist nichts anderes als Dienen! Warum wollt Ihr nicht auch das gleiche tun?

Außerdem ist Aufgeben alter Gewohnheiten und der falschen Begriffe für Euch nicht einmal ein Opfer, sondern nur zu Eurem Heil und geistigem Gewinn!

Warum beachtet Ihr die helfende Hand der Liebe nicht?

Die Hand, die Euch durch alle Einrichtungen einen Halt gewähren will, eine Erleichterung zur Reife Eures Geistes. Ihr nehmt sie aber nur als irdisch-körperliche Hilfen, die Ihr deshalb Euerer Verstandeskritik unterwerfen wollt!

Was habt Ihr Törichten Euch schon damit verscherzt und wie sehr habt Ihr Euch den Weg wieder erschwert.

Jetzt bricht es aber bald auch über Euch herein! Ich werde es nicht aufzuhalten suchen, sondern dankbar begrüßen, wenn die Übrigbleibenden dann endlich das bereiten in der reinsten Freude und in demutsvollem Eifer, wozu sie berufen wurden schon seit langem: die Stätte Gottes hier auf Erden! Auf einem Boden, den sie durch ihr vorbildliches Erdenleben dienend heiligen!

Ihr dient nicht nur mit Euren Arbeiten, sondern auch mit der Art des Lebens in Euerer Familie, wie Ihr Euch gebt in dem gemeinsamen Zusammensein, bei den Begegnungen und sonstigen Zusammenkünften, kurz, in allem und mit allem, was Ihr denkt und tut!

Eins lasset niemals außer acht: Ihr dienet Gott, nicht Euch und denen, die Ihr lieben wollt!

Ein Rat soll Euch nun noch gegeben sein für die Zeit, welche vor Euch liegt, damit Ihr sehen könnt, was Euch noch fehlt:

Die lebende, dienende Liebe, wahre Treue, die vorwiegend des anderen gedenkt, das Helfenwollen und Sich-selbst-Vergessen, das ist es, was Euch noch fehlt in dem Zusammenleben auf dem Berge.

Nicht rechts und links schauend, nicht nach Schönerem und Bequemerem haschend, nicht nach hohen Ehren trachtend, keine außergewöhnliche Stellung einnehmen wollend, so muß das Kleid derer sein, die auf dem Berge leben wollen.

Gralsbotschaft von Abd-ru-shin, Edition 1941

13. Pfingsten

Schmückt Eure Seelen nun mit sauberen Gewändern, Menschen; denn Ihr sollet Pfingsten feiern! Wer solches nicht vermag, wird geistig zu den Toten zählen.

Ihr erlebet Pfingsten an dem Tage der Heiligen Taube!

Wie bei dem neuen Werden in der dauernd tätigen Natur die Erde prangt in immer wieder jugendlichem Kleid, so von der Liebe ihres Schöpfers zeugend und von dem unermüdlichen Bereitsein, jede Gnade ohne Zögern umzuwandeln in die Tat, so sollt auch Ihr in stetem Wachsein dankerfüllt die Segnungen der Schöpfung nützen, daß Ihr reifend zum Erblühen bringt, was an wertvollen Gottgeschenken in den Fähigkeiten Eurer Geister liegt.

Schlummernde, wachet auf! So rufen unablässig Freude und auch Leid Euch zu; denn Euer Hasten durch das Erdensein ist Schlaf des Geistes, aber nicht das Wachsein und das Leben, das Euch in der Schöpfung aufwärts bringen kann!

Nicht einen Schritt weit kommet Ihr voran, selbst bei den höchsten Ehrungen, bei allem Reichtum, allem Ruhm, den Euch die Erdenmenschen bieten, wenn Ihr Euch einspannt in ihr Joch und darin Großes für sie leistet in dem Wahne, ihnen Großes damit auch zu geben!

Es ist nichts Großes in der Welt, was nicht gleichzeitig auch zu Gott hinführt, was nicht zu seiner Ehre dankerfüllt erstand. Darin allein liegt Größe und Bestand! Und alles andere ist nichtiger Vergänglichkeit verfallen schon bei dem Beginn.

Schmückt Eure Seelen, Menschen; denn die Weltenzeit erfordert es.

Das Reinigen Eurer Gewänder aber müßt Ihr selbst vornehmen! Kein anderer vermag es für den einzelnen zu tun, und Ihr müßt Euch bemühen mit der ganzen Kraft, die Ihr noch aufzubringen fähig seid, wenn Ihr es überhaupt erreichen wollt, daß aller Schmutz von den Gewändern weicht.

Es ist nicht so leicht, wie die Menschen anzunehmen sich gewöhnten oder wie die Kirchen lehren! Gebet allein nützt Euch nichts, es muß von Euch gehandelt werden. Euer ganzes Erdenleben muß ein Zeugnis dafür sein, daß Ihr in Wirklichkeit nur Gutes schaffen wollt mit allen Fähigkeiten, die Euch Gott gewährte!

Im Wort der Wahrheit gab ich Euch das Mittel zur gründlichen Reinigung. Nützt es in Eifer und mit Fleiß!

Erleichtert kann Euch durch ehrliche Arbeit an Euch selber vieles werden, aber nichts erlassen! Reißt Euch heraus aus diesem Traume über eine Gottesliebe, die willkürlich Euch auf Betteln hin die Schuld vergibt, die Ihr Euch aufgebürdet habt in Nichtbeachtung seiner Heiligen Gesetze. Geht an die Arbeit, ohne Säumen, und sucht noch zu retten, was zu retten ist in Euch. Seht dabei nicht auf andere, die wiederum für sich allein das Reinigen ihrer Gewänder durchzuführen haben, wenn es gelingen soll.

Es gibt nicht einen Menschen, der schon fertig damit wäre und sich fähig wähnen kann, schon einzutreten in das Gottesreich, das nun auf Erden werden soll, wie es verheißen ist seit langem.

Ihr habt den Weg dazu ja schon gefunden und könnt nicht irregehen, wenn Ihr nicht abweicht von dem Wort.

Denkt an Euch selbst, an Eure Fehler, die Ihr milde Schwächen nennt, und sucht Euch zu bereiten für die hohe Feier der Heiligen Taube! Schmückt Euch dabei nicht nur mit irdischem Gewand, sondern laßt die Gewänder Eurer Geister strahlen in dem hellsten Weiß durch Euer großes Wollen und die Sehnsucht nach dem Licht!

Am Tag der hohen Feier wird das Urlicht Gottes Euch einhüllen mit seinem Strahlenglanze. Bemüht Euch, davon aufzunehmen, soviel Ihr könnt; denn Ihr erhaltet nur so viel, wofür Ihr Euch geöffnet habt, nicht mehr, auch wenn es Euch umhüllt!

In Demut aber denkt an das kommende Fest, nicht mit irdischem Ehrgeiz oder dem Begehren nach Berufung. So mancher wähnt vielleicht, daß die Berufungen willkürlich vorgenommen werden, nur nach irdischem Ermessen. Wer solches denkt, der kennt den Wert einer Berufung nicht.

Ich wähle dabei nicht, sondern erfülle! Erfülle, was den Menschengeistern einst auf ihre Bitten hin gewährt wurde, sobald ein einstig Bittender mit gutem Wollen den Weg findet.

Aus diesem Grunde rufe ich, damit vom Licht erfüllet ist, was es in Gnaden einst gewährte. Wie dann der Mensch sich damit abfindet, ist seine Sache ganz allein. Ihm ist damit erst eine Frist gegeben zur Entwickelung oder zum Sturz.

Deshalb kommt es auch vor, daß ein Berufener trotz allem noch versagen kann. So mancher Kleinmütige aber denkt, daß ich jedes Versagen schon im voraus wissen müßte und solche Menschen, die versagen wollen, gar nicht erst berufen sollte.

Wie klein denkt Ihr vom Licht. Ich sage Euch noch einmal: Ich erfülle! In diesen Erfüllungen liegt aber auch die treibende Kraft für die einzelnen, emporsteigen zu dürfen in das Leben oder noch hinabsinken zu müssen in das Grauen.

Oft sehe ich bei der Berufung schon kommendes Wanken und auch Stürzen, aber ich erfülle! Damit wird der Sturz des Ungetreuen dann beschleunigt und vertieft, nachdem er durch Jahrtausende zum Dienen für die Jetztzeit treu geführt und vorbereitet wurde in Gewährung seiner Bitte.

Wie weit entfernt seid Ihr von dem Begreifen meines Handelns, wenn Ihr es nur irdisch abzuwägen sucht.

Wenn ich Euch andauernd belehren wollte, würdet Ihr nur immer wieder neue Fragen finden, noch bevor Ihr das Gelehrte Euch zu eigen gemacht habt, bevor Ihr überhaupt versucht, gründlich darüber nachzudenken und einfach darnach zu leben!

Es wäre solches Handeln von mir nur Erfüllung Eurer Wünsche durch ein Wirken ohne Ende, aber auch ohne Erfolg! Ich aber will den Gotteswillen hier erfüllen und nicht Menschenwünsche!

Ihr werdet mich in meinen Handlungen niemals richtig verstehen, weil sie nicht aus diesen engen Grenzen kommen, denen Erdenmenschen unterworfen sind. Deshalb versucht auch nicht, mein Handeln einzuzwängen in das Feld Eures Begreifenkönnens.

Ergreifet das, was ich Euch gebe. Ergreift es aber ganz und sucht darnach zu leben. Im Erleben kommt Euch dann auch bald Erkenntnis, daß es richtig ist, was ich Euch bot.

Seid nicht wie Hungernde, welche aus Gier andauernd nur nach Nahrung schnappen, alles an sich reißen in dem Wahn, es könnte ihnen sonst etwas entgehen, die das Erhaltene zur Seite legen, nur um die nächste Möglichkeit nicht zu versäumen, und dadurch nie zum Essen kommen, in ihrem Hasten immer schwächer werden und zuletzt tatsächlich noch verhungern.

Nehmt, was Ihr habt und nützt es gründlich aus, bevor Ihr wiederum nach weiterem verlangt! Und handelt darin nicht wie Toren. –

Aber neben diesen Euch für die Berufungen erklärten Vorgängen gibt es noch Menschengeister, die in üblem Wollen einst den Weg der Lichtgesandten kreuzten, ihnen Übel zudachten. Betreffe es nun einstens Abd-ru-shin oder auch Nahome, Maria als Kassandra oder Jesus – ein jeder dieser Menschen muß auf Erden nun mit mir zusammentreffen zu der letzten Abrechnung! Dabei ist ihm nach Gottes Heiligem Gesetz der Liebe noch einmal Gelegenheit geboten, altes Übel gutzumachen durch ehrliches Wollen zu geistigem Aufstiege.

Er hat nur kurze Wahl dabei. Doch wenn es vorkommt, daß ich ihn berufe, dann ist er auch zu der Zeit der Berufung von dem besten Wollen stark durchdrungen! Wankt er dann wieder, wird sein Sturz nicht aufgehalten.

Die meisten davon aber sind noch ebenso feindlich gesinnt wie einst; sie fordern aber diesmal damit ein Gericht heraus, das gegen sie sich auswirkt. Sie selbst führen die Auslösung herbei durch ihr erneutes übles Trachten! –

Was wißt Ihr von dem allen, Menschen! Nichts! Ihr könnt auch nicht von mir erwarten, daß ich Euch bei jedem einzelnen erkläre, worum es sich handelt, nur damit Ihr es versteht! Und der, den es jeweils betrifft, weiß ja genau, was es bedeutet; außerdem bittet er stets darum.

Seid demütig und danket dem Allweisen, Allmächtigen, der Euch die Gnade schenkt, die Weltenwende zu erleben, zu durchleben, um dann mitwirken zu können an dem großen Geistesaufbau, der nach Gottes Willen ist.

Dabei vergesset eines nicht: daß jedem Menschengeist der freie Wille zur Entscheidung bleibt! Es wäre ja kein Leben darin und kein freier Wille, wenn vorausgesehen werden könnte, wie ein Menschengeist für sich entscheidet! Wenn Ihr es überlegt, müßt Ihr selbst darauf kommen, daß von einem freien Willen zum Entschlusse keine Rede sein könnte, sobald sein Handeln schon von vornherein ganz genau festgelegt sein würde.

Aber es wird geistig alle Möglichkeit und die Wahrscheinlichkeit gesehen und dann rechtzeitig vorbeugend in Betracht gezogen.

Bei der gesamten Menschheit als ein Ganzes läßt es sich jedoch genau bezeichnen. Das Tun der Menschheit muß die Wege gehen, die das Wollen ihres stärksten Teiles nach sich zieht.

Auch darin aber könnt Ihr mir nicht folgen; denn Ihr würdet sagen, daß es jetzt doch anders ist, weil Menschenwille nicht mehr in der Schöpfung walten kann, sondern des Erbes schon verlustig ging.

Gewiß, aber deshalb ist ihm freies Entschließendürfen nicht genommen. Nur wird der Mensch, der sich nicht nach dem Willen Gottes freiwillig entschließt, vom Lebendürfen in der Schöpfung künftig ausgeschlossen bleiben, als untauglich für eine sichbewußte Kreatur.

Das ist der Unterschied von einst und in der Zukunft. Das Sichentscheidendürfen über Tod und Leben, Sein oder Nichtsein für sich selbst ruht immer in des Menschen eigner Hand. Ein andauerndes Schwanken und Besinnen wie bisher ist dabei aber nicht mehr möglich.

Nur der Mensch kann im Reich der Tausend Jahre hier auf Erden leben, der sich göttlichem Willen fügt. Doch auch das versteht Ihr nicht; denn es geschieht ganz anders, viel gesetzmäßiger und natürlicher, als Ihr es denkt, die Ihr auch dabei irdische Begriffe zu verwenden sucht. Die Gottesmacht ist größer, als Ihr wähnt, aber sie wirkt sich anders aus, als Ihr es in kindlicher Weise denkt. Nicht weniger gewaltig, aber allumfassend drängend, unerbittlich pressend und nur das zermalmend, was sich ihr nicht einfügt und entgegenstehen will.

Es ist alles zu groß für menschliches Erfassen.

Deshalb bereitet Euch in Demut für das Fest. An diesem Tage ist der Himmel für Euch offen! Sorget, daß die Kraft Euch segnend treffe und Euch stärke.

Gralsbotschaft von Abd-ru-shin, Edition 1941

14. Es muß alles neu werden!

An Euch, Ihr Träger des Kreuzes vom Heiligen Gral, muß sich das Wort zuerst erfüllen! Ihr habt voranzugehen der gesamten Erdenmenschheit, als leuchtende Vorbilder in allem, was den Menschen auf der Erde hier bewegt.

Das Wort erfüllt sich an Euch, wenn Ihr selbst es nicht freiwillig schon erfüllet habt! Das heißt, es ist die Zeit nicht Eurem Wollen überlassen, wann Ihr es erfüllen wollt, sondern Euch ist die Zeit bestimmt, zu der Ihr fertig und bereit sein müßt zum Dienst an dieser Menschheit nach dem Willen Gottes. Zum Dienst bereit sein aber kann nur der, der in und an sich völlig neu geworden ist und alles Alte hinter sich gelassen hat!

Damit legt sich der Mantel ungeheuerer Verantwortung auf Euch, der eine Zierde werden soll vor aller Welt, der aber den auch niederdrückt und ihn erstickt, der nicht gewillt war, alles Alte wirklich hinter sich zu lassen.

Ihr müßt! Das Wort ist für Euch etwas in seiner Auswirkung, das Ihr noch nicht erfassen könnt. weil Ihr es nicht erfassen wollt. Es wird den Menschen aber ernst genug noch eingehämmert werden; denn es zerstampft mit eherner Gewalt, was sich dagegen stemmen will oder auch nur sträubt.

Ihr habt die Wucht des allmächtigen Gotteswillens bisher nie gekannt, weil die Zeit dafür jetzt erst kommt. Darin gibt es kein Ausweichen vor diesem einen Euch ganz neuen Wort: »Ihr müßt!«

Nicht rechts noch links vermögt Ihr abzubiegen wie bisher, sondern Ihr müßt Euch beugen Dem, Der stärker ist als Ihr, durch Den Ihr überhaupt erst werden konntet!

Doch es ist zu Eurem Heil, zu Eurem Glück! Dafür gibt es keinen anderen Weg als den, daß Ihr Euch beugt und lernt, wie Ihr in dieser Schöpfung leben müßt.

Um es Euch leicht zu machen, gab ich Euch die Möglichkeit zum Lernen auf dem Berge hier.

Es sollte Euch zu dem Zusammenschwingen reifen, das die notwendige Harmonie zur Folge hat, die alles Gute nach den Schöpfungsurgesetzen fördert. Es war die Liebe, die Euch solche Möglichkeiten bot, damit das freiwillige Schwingen in der Harmonie Euch vor manchem Übel noch bewahrt.

Ich bot es Euch in Liebe und habe viel dabei gelernt, viel lernen müssen und mit Traurigkeit erkannt, was alles noch die Menschen treffen muß, in welcher unglaublichen Schwere, bis sie so sein werden, wie sie müssen in verhältnismäßig kurzer Zeit.

Altes suchten viele unter Euch in dem gebotenen Gemeinschaftsleben krampfhaft festzuhalten, das ich Euch zu schaffen suchte als ein Übergangserleben und zum Reifen für die neue Zeit!

Ihr habt den eigentlichen Sinn des Euch so leicht Gebotenen gar nicht erkannt, weil Ihr darin wie so oft zu oberflächlich dachtet, über die übliche menschliche Kurzsichtigkeit aber auch nicht das Vertrauen setztet, das Ihr lange schon in Euch lebendig haben müßtet, das Euch über solche Schwierigkeit menschlicher Schwächen hilft. Zur Hebung aus dem Alten bot ich Euch die Hand!

Doch viele machten es mir stets durch Kleinlichkeiten schwer. Ihr wolltet die Hand nicht ergreifen, welche ich Euch zu dem Übergange bot.

Und doch war alles Mittel zum Zwecke vieler Hilfen, die Euch Segen bringen konnten. Ihr aber saht es nur als etwas an, was Erdennutzen für die daran Teilnehmenden bringen soll! Das war ein großer Fehler, der Euch, die Ihr also dachtet, unkäufliche Schätze noch im letzten Augenblick verlorengehen ließ!

Ich wollte Euch damit an den Begriff des eigentlichen Müssens leicht gewöhnen, vor allem daran, freiwillig sich einzuleben, damit so manches dann an Euch vorübergehen kann, was alle Starrheit des menschlichen Wollens bald zu brechen hat, an die Ihr Euch dem Schöpfer gegenüber leichtfertig gewöhntet.

Es war mir leider nicht bei allen möglich, sondern nur bei denen, die aus Liebe zu der großen Aufgabe sich ohne Murren darein fügten und dadurch … stark und kraftvoll in sich wachsen und auch reifen konnten.

Sie werden reiche Früchte davontragen, nicht allein geistig, sondern auch irdisch.

Bei anderen stand aber manchmal stilles Murren auf, weil ihr Sinn dabei nur auf Irdisches gerichtet blieb. Ich weiß es wohl, trotzdem niemand zu mir davon gesprochen hat.

Mein eigentliches Wollen war von ihnen nicht erkannt, weil sie mich noch nicht richtig kennen, trotzdem sie alle wissen müssen, daß ich rechtzeitig in manchen Dingen Sorgen für sie abzulenken suche.

Es war nicht möglich, bei Euch allgemeines Mitschwingen zu finden. Aus diesem Grunde hebe ich die Wünsche heute auf, die ich bekanntgegeben hatte, alles, was hier oben Euch geboten wird, zu nützen. Denn Ihr denkt, daß damit Euren Nebenmenschen nur gedient sein soll, nicht Euch.

Bald wird alles Alte in den Menschen abgeschlagen, was nicht freiwillig abgelegt werden konnte. Und zu dem Alten gehört manches, vieles, das Ihr Euch nicht denkt. Ihr macht es Euch auch darin wiederum zu leicht und zu bequem, wie es die Menschheit bisher stets gewohnt gewesen ist.

Doch diesmal irrt Ihr Euch mit jeder, auch der kleinsten Hoffnung! Nichts vermag noch durchzuschlüpfen von dem Alten, es geht um Höheres als menschlich starres Eigenwollen, das die Menschen seit Jahrtausenden sich anerzogen. Es fällt mit allem, was dazu gehört! Und das ist viel; denn es umfaßt ja alles, was der Mensch bisher für sich in Anspruch nahm, und bildet das, was unter »alt« bezeichnet wird.

Vom Licht aus kommt der Schlag! Je fester der Mensch noch an diesem oder jenem hängt, je krampfhafter er sich daran zu klammern sucht, desto mehr kann er selbst dabei auch Verletzungen erhalten; denn von ihm muß dieses Falsche nun auf jeden Fall und bis zu ganz gewisser Stunde. Es gibt kein Warten mehr, kein Zögern und kein liebevolles Helfen; denn das Alte ist für Euch vergangen!

Das ist Schöpfungsgebot, es liegt im selbsttätigen Wirken der reifenden Schöpfung. Ihr aber werdet unbedingt zuerst davon betroffen. Es stärkt Euch oder es verwundet, ganz, wie Ihr selbst beschaffen seid diesem Gebote gegenüber, welches nun zu hoher Kraft geworden ist in unbeeinflußbarer Enderfüllung!

Wer nicht gelöst ist durch sein freies Wollen von allem Alten, das ihn binden, hemmen kann für das bedingungslose Neuerstehen, der wird gewaltsam davon abgetrennt, gleichviel, was es auch sei. Es gibt nichts, was nicht unter das Gebot zu fallen hat.

Ihr werdet es an Euch erleben und dürft dann auch nicht klagen. Wen es sehr schmerzhaft trifft, der trägt die Schuld daran in sich. Und wer nicht von dem Alten lassen will, sich zu fest noch mit ihm verbunden hält, wird zuletzt mit zerschlagen werden müssen.

Entweder kann der Mensch jetzt frei und losgelöst von allem Alten, als ein neuer Mensch im Gotteswillen stehend, emporgehoben werden, oder er muß mit versinken mit dem Alten, das vergeht.

Das Alte ist vergangen! Darin liegt Urteil und Erfüllung zugleich. Alles muß neu werden! Darin liegt Zwang, das den Menschen bisher unbekannte »Muß«, welches von Gott aus nun bedingt ist!

Ihr könnt Euch nicht genug in diesen Sinn vertiefen. Es ist ein Ruf von mir, der aus der Sorge um Euch kommt. Ich kenne Eure Oberflächlichkeit darin. In diesem Falle aber ist sie unverzeihbar. Deshalb rafft Euch auf dazu, mit allem Ernste Euch darüber klar zu werden, was in diesen Worten liegt.

Das bisher unbekannte »Muß« ist für den Menschen auf der Erde in erster Linie das große »Neue«! Es ist ihm nun ein höherer Wille in der Nachschöpfung gesetzt, unmittelbar wirkend, zwingend. Das ist so etwas Neues, daß sich der Mensch aufbäumen will in seiner Gewohnheit, tun und lassen zu können, wie er es bisher dachte, in dem Wahne, »Herr« der Schöpfung zu sein, deren Krone zu tragen.

Dieses Muß ist überhaupt der Urkern des Neuen! Weil es alles andere, die vollkommene Umänderung alles Bestehenden erzwingt und nach sich zieht.

Noch niemals war es so in dieser Nachschöpfung, wie es nun werden wird. Das Alte ist vergangen, heißt: Ihr Menschen seid enterbt! Enterbt der Macht, die Euch gegeben war in dieser Nachschöpfung. Für alle Menschen heißt es nun zum erstenmal: Ihr müßt! Nachdem es bisher hieß: Ihr sollt!

Damit allein ist alles neu geworden, damit allein wird sich nun alles ändern, alles erneuern müssen, wird alles anders werden, als es bisher war. So ist der Stand der Dinge.

In Liebe wollte ich Euch dazu führen, sorgsam hineingeleiten in die neue Art, damit Ihr freiwillig und freudig schon den rechten Boden für die notwendige Umstellung in Euch erhieltet, die dem Willen Gottes sich im Danke fügt.

Schmerzlos wollte ich Euch damit die Umwandlung durchleben lassen, derart, daß sie Euch noch Freude bringt statt Leiden, wenn Ihr in freiwilligem Mitschwingen durch Wissendwerden keinen Zwang empfindet, der sich drückend auf Euch legen muß, sobald Ihr an dem Alten festzuhalten sucht und plötzlich Euch darauf besinnt, daß dieser Menschheit freies Wollen auf den Weg gegeben ward.

Ich sage Euch, das war! Die Menschheit hat der Pflicht des freien Wollendürfens nicht geachtet und alles, was ihr damit untergeordnet wurde, nur geknechtet, falsch geführt, im Wahn des irrtümlichen Herrentums, das sein Eigen und sein Reich nicht kennt!

Die ganze Nachschöpfung schrie auf unter der Last des Menschendünkels, der sich als den Mittelpunkt betrachtete alles Geschehens, der sich nicht bequemen wollte, auch sich selbst mit einzufügen in das Ganze, sondern störend, hemmend sich dazwischenstellte als ein eigensinniges Geschöpf.

Die Menschheit ist enthoben ihrer ganzen Macht, bis sie sich freudig, willig einfügt in das Schwingen, das Gott in seine Schöpfung legte! Denn nur in solchem Einfügen vermag sie wirklich groß zu werden.

Und in der kleinen Welt hier oben auf dem Berge, die ich sanft gewöhnen wollte an das Neue, für den Menschen bisher ganz Unfaßbare, daß er sich fügen muß gleich jeder Kreatur dem allmächtigen Willen Gottes gegenüber, auch hier oben glühte trotzdem noch sehr oft die Starrheit kleinen Eigensinnes auf, von der Art, welche so verderbenbringend und verheerend für die Nachschöpfung gewesen ist.

Die Liebe wurde nicht gesehen, weil zuerst die Eigenliebe sich erhob und sich mit ihrem Vorteilsuchen in den Vordergrund zu drängen suchte!

Großes zu leisten, war ein jeder willig. Das Kleine aber, das das Große erst erstehen lassen kann, das blieb für manchen noch zu schwer. Die Hauptwurzel der Seele wollte der Mensch schon verankern in dem neuen Boden, aber viele kleine Nebenfäserchen versuchte er im alten Boden zu belassen.

Das aber würde nie etwas Gesundes sein noch werden; denn in Bälde müßte dadurch auch die Hauptwurzel wieder erkranken.

Jetzt schlage ich die Brücke für Euch ab, welche ich bieten wollte für die neue Zeit, damit Ihr dieses Alte, Langgewohnte hättet lassen können ohne Schmerz! Ihr wolltet Euch zwar nicht ganz offen gegen meine Wünsche stellen, aber nach der Menschenart suchtet Ihr einen Umweg darin für Euch selbst und wendetet das stille Widerstreben gegen alle die Berufenen, an welche Ihr Euch halten solltet, in dem widersinnigen Verlangen, daß diese über Nacht sich schon vollkommen zeigen sollten, wenn sie vor Euch Gnade finden wollten.

Es gibt schon einige, die allem, was hier auf dem Berg geboten wird, von vornherein mit Mißtrauen begegnen oder wähnen, daß sie besondere irdische Vorteile haben müßten, wenn sie sich darein fügen!

Daß alles Eingerichtete aber viel höhere und für Euch kostbarere Ziele hat, das kam Euch nicht in den Sinn, auch das nicht, daß Selbstüberwindung immer in erster Linie nur dem Nutzen bringt, welcher sich überwindet.

So mancher von Euch war nicht willig oder dachte neidvoll, daß in seinem Tun ein anderer Vorteile haben könnte! Wie klein, wie sonderbar klein das erscheint bei allem, was ihm auf dem Berge hier an Großem täglich, stündlich wird. Er will mit Kleinigkeiten feilschen, während er andauernd mit ungemessener Fülle überschüttet wird.

Ich schlage also diese Brücke deshalb heute ab, und Ihr, die Ihr noch nicht darüber gehen wolltet in freudigem Mitschwingen, Mithelfenwollen an dem Großen, Ihr stehet jenseits des zum Teil schon Neuen und müßt nun versuchen, mit einem Sprung über die Kluft zu kommen, die zwischen dem Alten und dem Neuen liegt!

Bei aller Anstrengung wird es keinem gelingen, ohne sich dabei nun zu verletzen, mehr oder weniger, je nach der Art, wie er sich darin zeigte, und es besteht die Möglichkeit, daß er das Neue dabei nicht erreicht und abstürzt in die Tiefe. Ich reichte Euch die Hand zur Hilfe. Nicht alle von Euch haben sie mit Dank ergriffen.

Es waren doch nur Kleinigkeiten, werdet Ihr Euch trösten wollen. Doch nicht die geringste unter allen Kleinigkeiten wird mit durchgelassen in das Neue. Auch daran müßt Ihr Euch gewöhnen; denn es gibt in Zukunft keine Kleinigkeiten mehr, sondern allein falsch oder recht. Ob groß oder ob klein ist gleich; denn beides stört das gleichmäßige Schwingen in der Schöpfung.

Und wenn Ihr Euch auch sagt: »Ja, hätten wir gewußt, daß es sich darum handelt, würden wir auf jeden Fall freudig alles erfüllet haben, da wir ja schon lange darauf warten, unser gutes, großes Wollen einmal mit der Tat zu zeigen!«, dann denkt Ihr falsch.

Im freiwilligen Tun liegt Echtheit! Das allein hat Wert für Euch und kann Euch wirklich helfen, Nutzen bringen, wenn Ihr freiwillig und in Freude fördernd mitzuschwingen, aufzubauen sucht!

Würde ich Erklärungen vorausgeschickt haben über den Zweck und Sinn der Wünsche, über die Folgen der Erfüllung, welche sie Euch bringen, dann hätten sie keinen Nutzen für Euch gehabt; denn Euer Tun wäre dann verstandesmäßig gewollt, wenn auch mit gutem Willen, aber doch verstandesmäßig. Es hätte nicht eingehen können in Euch selbst, als neue Art Eueres Wesens im freiwilligen Tun, als selbstverständlich nach dem allen, was Ihr an Wissen schon empfangen durftet. Es wäre unecht gewesen und verblieben. Unter den neugewordenen Menschen hier oben aber muß alles echt sein!

So scheidet sich das Echte von dem Unechten immer von selbst, im eigenen Tun und Denken, und wenn dann der Strahl des Gerichtes kommt, nimmt er hinweg, was unecht ist. Er schlägt es ab, vernichtet es, weil es zum Alten noch gehört, das für Euch schon vergangen sein muß und nicht mehr hierher gehört!

Da hilft kein Klagen und kein Bitten dann; denn es ist alles selbst gewollt, und auch der Nachlässige oder Oberflächliche ist nur selbst schuld, weil er sich nicht stärker bemühte, den tiefen Sinn zu fassen. –

Aber noch eine Schatzkammer hatte ich Euch damit geöffnet, in der Ihr Euch die Taschen füllen konntet überreich. Auch daran gingen einige von Euch verachtungsvoll vorüber in falschem Dünkel oder auch Bequemlichkeit.

Es war dies wohl der größte Fehler mit, den diese machen konnten; denn sie versäumten damit viel, sehr viel für sich, und die Versäumnis kann noch ihren Sturz herbeiführen, weil sie dadurch zurückgeblieben sind und nun das Vielfache an Kraft aufwenden müssen, um das Verlorene sich noch im letzten Augenblick mühsam zu erkämpfen.

Es wurde Euch in dem Zusammenleben oft Gelegenheit geboten, hilfreich zuzugreifen für den anderen oder auch für ganz allgemeine Arbeiten, die sich notwendig machen bei so vielen Menschen, die aber doch auch immer jedem einzelnen zugute kommen, ohne Ausnahme. Sei es nun Arbeit an den Straßen oder wirtschaftlicher Art.

Zu tun gab es genug, und in der freiwilligen Hilfsbereitschaft zu dem allgemeinen Nutzen ist kein Unterschied zwischen den Bildungsgraden; denn es ist eine Zier für jeden Menschen, niemals büßt er dabei etwas von der Würde ein.

Im Gegenteil, je mehr ein Mensch emporgehoben werden will, desto bereiter zu der Hilfe jeder Art muß er selbst sein. Ich bot Euch mit diesen Gelegenheiten eine unschätzbare Hilfe!

Wer freiwillig zugegriffen hat, die Männer in groben und in gröbsten Arbeiten, die Frauen in entsprechend leichteren Beschäftigungen, dem konnten dabei alte, starke Fäden übler Wechselwirkungen von früher her gelöst werden, so daß sie davon frei stehen bei dem Beginn und kraftvoll neu verbunden sind mit Fäden, welche aus der Höhe kommen, die sie halten, fördern, heben, stärken.

Aber nicht nur der Geist gewann dabei, sondern auch der Körper! Von vielem wurde er befreit, und vieles wurde auch neu aufgebaut; denn nur in der Bewegung und Betätigung kann ja die große Hilfe kommen, wie Ihr aus der Botschaft genau wißt.

Es sind ja auch schon manche unter Euch, die das an sich deutlich sichtbar bereits erleben konnten und sich dessen dankbar freuen.

Wer selbst nicht helfen will, dem kann auch nicht geholfen werden. Nicht allen konnten demnach diese liebevollen Gnaden werden; denn einige sind unter Euch, welche in falschem Denken, ja in Dünkel liebeleer an der sich immer wieder bietenden Gelegenheit vorübergingen oder, in klarem Deutsch gesagt, sich von der Arbeit drückten, wenn sie nicht dazu gezwungen wurden. Auch die Bequemlichkeit hat ihren großen Teil daran. Vorwiegend aber Dünkel, den ich in meiner Botschaft als den größten Feind verwarf und deutlich genug geißelte. Aber er zeigt sich in immer wieder neuer Form und wird von denen, die sich ihm versklaven, nie als solcher angesehen.

Sie haben aber ihren Lohn für dieses falsche Handeln schon empfangen; denn ihre geistige Entwickelung blieb weit zurück von jener Stufe, die sie eigentlich erreichen sollten, weil sie sich selbst die stärksten Hilfemöglichkeiten ferngehalten haben. Das wird sich nun immer bemerkbarer machen, bald offen erkennbar werden und zeigen müssen.

Außerdem hängen wohl manche üble Karmafäden noch an ihnen, welche nun zu notwendigen Ablösungen drängen, weil sie die Gelegenheit zur leichteren, symbolischen Auslösung nicht ergriffen, die ihnen hätte werden können.

Liebe lag in allem, was Euch hier geboten wurde! Eine Fülle reicher Gnaden, zarte Führung, die ich Euch nun zeigen kann, nachdem die Zeit vorüber ist, damit ein jeder noch erkennt, was er in seinem Menschendünkel sich verscherzte oder was er sich in Demut schon erwarb!

Nicht früher hätte ich Euch davon sagen dürfen, weil alles aus eigenem Wollen heraus kommen muß, wenn es für Euch den Nutzen bringen soll, der darin liegt. Ich biete nur Gelegenheit und zeige Euch den Weg. Entscheiden für Euch müßt Ihr dann allein.

Jetzt habe ich den Vorhang für Euch aufgetan. Laßt die Erfahrung nicht nutzlos an Euch vorübergehen.

So manchen von Euch fehlt auch heute noch jeder Begriff, wie ernst, wie ungeheuer ernst mein Ruf zu nehmen ist und jeder leise Wink, den ich Euch gab, und welchen unschätzbaren Nutzen für Euch vieles in sich birgt, was Ihr gar nicht beachtet.

Es wird Euch eines Tages aber plötzlich bewußt werden. Doch dann ist nichts mehr nachzuholen, Ihr könnt nur noch nachtrauern den Minuten, welche Ihr versäumtet.

Freudig blicke ich auf die, welche sich mühten in der Überwindung ihres alten, bisherigen Menschen, mitzuschwingen und sich anzupassen.

Leichter werden sie es haben, sich nun einzuleben in das Neue; denn sie erfüllten aus getreuer Liebe, und in den Erfüllungen wurde ganz sanft und zart in ihnen alles umgestellt, sie wurden selber neu und werden fertig stehen zu der Stunde, wo die anderen in Wehklagen versinken!

Gralsbotschaft von Abd-ru-shin, Edition 1941

15. Das lebendige Wort

Pfingsten! Vor wenig Tagen erst feierten wir das Fest der Ausgießung Heiliger Gotteskraft in diese Schöpfung! Erneuerung ist es, Erhaltung und Gesundung!

Es wird die Zeit erst kommen, da Ihr Menschen es erfaßt, was für ein Opfer von dem Lichte nötig war, um Euch dem sicheren Verderben zu entreißen. Heute vermögt Ihr es noch nicht. Es steht weit über allem menschlichen Verstehen.

Doch danken könnt Ihr Gott, dem Herrn, für seine unfaßbare Güte, die täglich, stündlich zu erkennen ist in Eurem ganzen Sein, wenn Ihr nur ehrlich wollt! Und Dank soll deshalb Euer ganzes Leben werden! –

Dank Euer ganzes Leben! Wenn Ihr die Worte in üblichem Sinne nehmt, so, wie es Menschen denken, müßte es ermüden, ohne Unterbrechung Dank zu bringen; denn der Mensch stellt sich dabei die Aneinanderreihung vieler Dankgebete vor.

So ist es aber nicht gewollt. Der schönste Dank ist reine Freude! Die Menschen könnten, wenn sie nach dem Gotteswillen leben würden, überhaupt nichts anderes bei ihren Wanderungen durch die Stofflichkeiten finden als nur Freude! Daß es dabei auch Trübsal gibt, ist Schuld der Menschen ganz allein; denn Trübsal ist dem Lichte fremd.

Die Menschen schafften sich das Dunkel und damit die Trübsal und verstrickten sich in starrem Eigensinne darein so, daß es für sie zuletzt gar nicht mehr möglich war, die Wege noch zu finden, die herauszuführen fähig waren.

Die Stofflichkeit war unter falschem Willenseinflusse der Menschen nicht zum Paradies, sondern statt dessen nur zu einem Irrgarten geworden, aus dem heraus sich keine Menschenseele finden konnte. Dabei vermehrten sich die Fehler, deren Folgen unerhörte Steigerung des Übelwollens brachten, und in dem Gestrüpp verbogener Begriffe wurde jeder Ansatz guten Wollens fest umklammert und in seinem Wachstume gehindert, so daß er bald wieder verkümmern mußte.

So sah es aus, als Hilfe von dem Licht sich in die Stofflichkeiten senkte, um noch denen letzte Hilfe zu gewähren, welche Sehnsucht darnach in sich tragen. –

Nun habt Ihr Euch das alles aber viel zu oberflächlich vorgestellt; denn Menschen sind darin sehr sonderbar. Entweder sind sie schnell bereit, alles vom Licht Gesandte in dem dünkelhaften Besserwissenwollen zu verwerfen, oder sie verfallen in das Gegenteil, erwarten wie Blindgläubige phantastische Unmöglichkeiten, welche außerhalb der göttlichen Schöpfungsgesetze liegen.

Sie sind deshalb enttäuscht, verfallen sogar leicht wieder in Unglauben, wenn sich so vieles anders abspielt, als sie es sich dachten. Sie können auch in ihren selbstverschuldeten Enttäuschungen ebenso maßlos werden wie vorher in ihrem blinden Glauben und deshalb zu ärgsten Feinden alles dessen, was sie ihrer Meinung nach enttäuschte. Unfaßbares vermögen sie darin zu leisten, wenn ihr Handeln auch vollständig unbegründet ist und kindisch, eines Menschen gar nicht würdig.

Für ein genau geordnetes und festgefügtes Wirken in der Schöpfung nach dem Willen Gottes, welcher unverbiegbar ist, wollen sie kein Verständnis haben, sondern wähnen, daß Gott seine eigenen Gesetze darin jeden Augenblick willkürlich stürzen und verändern kann. Sie überlegen nicht, daß sie damit ganz deutlich ihren Zweifel an der ewigen Vollkommenheit Gottes bekennen oder ihre eigene unglaubliche Beschränktheit, die nur noch Trägheit des Geistes genannt werden kann oder Dummheit, die aus Faulheit kommt.

Mit großen Worten wollen sie sich darauf stützen, daß doch in der Schöpfung alles dauernden Veränderungen unterworfen ist. Das ist schon recht gesagt, doch die Veränderungen zeigen sich in folgerichtiger Entwickelung und Aufblühen des schon Bestehenden, auf Grund der trotzdem unverbiegbar bleibenden Schöpfungsgesetze, die antreibend wirken, aber niemals sich verändern. Es sind also die großen Worte nur leeres Geschwätz, vollkommen undurchdacht benützt in leichtfertiger Oberflächlichkeit.

Die Menschen streuen mit den Worten ungeheure Werte wie spielende Kinder aus, ohne diese Werte selbst erfaßt zu haben. Deshalb wenden sie die Worte auch falsch an und geben ihnen irrtümliche Deutungen.

Die Wahrheit, die in ihnen ruht, sehen sie nicht, da sie nur das herauslesen und hören, was sie wollen. Zu einem tiefen Schürfen und Bemühen, das zu verstehen, was die Worte sagen sollen und auch deutlich genug sagen, sind sie in ihrer trägen Selbstgefälligkeit gar nicht bereit.

Das richtige Verständnis dafür fehlt auch vielen noch von Euch, weil Ihr doch noch nicht tief genug in meine Botschaft eingedrungen seid, um die Vollkommenheit des allmächtigen Schöpfers Euch bildhaft zu denken in ihrer Unantastbarkeit und Unverbiegbarkeit vom Grunde aus, worin die unfaßbare Größe liegt in einer klaren Einfachheit, die sich der Menschengeist nicht denken will.

Ihr müßt bei allem Euren Denken stets die Unverbiegbarkeit in der Vollkommenheit der göttlichen, selbsttätigen Gesetze dieser Schöpfung streng zu Grunde legen, bei der Erforschung und Erklärung jeglichen Geschehens. Sonst könnt Ihr niemals weiter und müßt irregehen!

Deshalb ist es angebracht, daß ich gerade heute einmal etwas von dem Schleier lüfte, welcher Euch die Größe jenes Opfers noch verhüllt, das Parzival für Euere Erlösung und Befreiung brachte.

Ihr wähnt wahrscheinlich, daß das Schwerste dabei wohl der Kampf mit Luzifer gewesen sei, der mit der Fesselung Luzifers endete. Dem ist aber nicht so, sondern das Schwerste war, für Euch die Wege aus dem Irrgarten zu schlagen, den Ihr durch Eure Fehler großgezogen hattet!

Das ist zwar nur ein Teil seines Erlösungswerkes, aber wenn Ihr das nur etwas zu erfassen sucht, so, wie es tatsächlich gewesen ist, dann könnt Ihr gar nicht anders mehr, als Gott in Eurem Seindürfen zu danken unentwegt.

Stellt Euch nur einmal vor: Vom Lichte ausgehend, die ganzen Mühen eines Weges in die dichten Stofflichkeiten auf sich nehmend, kam Parzival auf den durch Menschenschuld so tief gesunkenen Erdball herab.

Er, aus dem Lichte kommend, wußte nicht, was Fehler und was Trübsal war, trotzdem er schon einmal den Haß der Menschen kennenlernen konnte; denn Licht kennt Trübsal nicht noch Fehler. Unwissend darüber stand er erst mitten unter diesen Menschen und deren ganz verbogenen falschen Begriffen. Alles um ihn her war falsch unter der Herrschaft Luzifers, vom Lichte abgebogen, alles für ihn deshalb fremd und kalt, ja feindselig und häßlich.

Nun denkt Ihr vielleicht wieder, daß er nur den Weg zu zeigen hätte nach den lichten Höhen, um den Menschen damit das zu geben, was sie nötig hatten zu ihrer Erlösung. Ihr stellt Euch vor, daß er einfach das Gotteswort zu künden brauchte, wie es ist! –

Die Menschen hätten damit gar nichts machen können; denn sie waren ja in ihre Fehler vollständig verstrickt und konnten nicht mehr aufwärts schauen, wenn nicht für sie vorher der Weg dazu erst geschlagen wurde, der den Ausgang freilegte, durch den sie das verheißungsvolle Licht wieder erblicken konnten.

Es kam also ganz darauf an, wie Parzival das Wort den Menschen näherbrachte! Er mußte dem Heiligen Worte eine Form geben, die für die Menschen in ihrer Bedrängnis paßte; denn das Wort an sich hatten sie durch Jesus schon erhalten, aber sie konnten es in sich nicht mehr zum Leben bringen; denn sie fanden keinen Weg dazu, und Deutungen der Kirchen waren viel zu schwach und zum Teil falsch, um wirklich eine Hilfe noch zu sein.

Das Wort! Auch Ihr wißt noch nicht recht darin zu denken; denn Ihr vergeßt wie alle anderen dabei, was das Wort wirklich ist, von dem ich immer spreche. Ihr wißt wohl, daß es das lebende Wort ist, aber Ihr stellt Euch doch noch nicht so ganz das Rechte dabei vor.

Wie Jesus einst vom Worte sprach: Ich bin das Wort! So sage ich Euch heute: Ich gebe mich Euch selbst in meinem Wort!

Wenn ich das Wort den Menschen aber geben wollte, ohne es für sie zu formen, würden sie mich nicht verstehen! Das prägt Euch flammend ein; denn das Wort ist lebendig, es ist selbst das Leben, und es ist in seinem Urzustande ohne für Euch sichtbare oder erkennbare Form. Es ist!

Sobald ich es den Menschen aber zugänglich machen will, das heißt für sie verständlich formen, muß ich es umwandeln aus seiner Art, so, wie es für die Menschen faßlich ist. Die Form muß so gegeben werden, wie sie ihnen nützlich ist.

Niemand kann es Euch erschließen in seiner ganzen Kraft! Das heißt, die ganze Kraft würdet Ihr nicht ertragen. Deshalb erhaltet Ihr das Wort in einer Form, die nur für Euch, Ihr Menschen, zubereitet ist und die gerade so viel Kraft enthält, wie Ihr für Euch benötigt und wie Ihr sie ertragen könnt, wenn Ihr geöffnet dafür seid; denn ohne Euch dafür zu öffnen, könnt Ihr nichts empfangen von der Kraft, da zum Empfangen Euer Wollen nötig ist, das einer Bitte darum gleicht.

Wie spielt Ihr doch noch oft mit dem Heiligen Wort in Eueren Gedanken, ohne eigentlich zu wissen, was Ihr damit tut.

Wie oft ist diesen Menschen auch schon zugerufen worden, daß sie das Wort ans Kreuz geschlagen haben, indem sie Jesus kreuzigten, aber sie kreuzigen das Wort noch immer, täglich neu, wenn sie es zu verbiegen wagen oder nur nach ihrem Willen deuten, um es sich für manche Wünsche dienstbar zu gestalten, dienstbar in seiner Wirkung auf die Menschen!

Wer aber denkt daran, daß sich diese Vergehen bitter rächen müssen an den Frevlern, die ein solches Übel wagten, daß es keine Vergebung dafür geben kann; denn das in tausenderlei Arten durch die Erdenmenschen schon mißbrauchte Wort ist das lebendige gewesen!

Vergesset nie, was das Wort ist, das Ihr erhaltet in der Form, welche Euch nötig ist, und nehmt es auf als Labung Eures Geistes; denn es ist die Speise, die er braucht, der Trank, nach dem er dürstet, ohne das er nicht zu sein vermag! Sucht es nicht durch den irdischen Verstand noch einmal zu entwerten! Erhaltet es, damit es nicht für Euch verlorengehen kann!

Das Wort sind nicht die menschlichen Ausdrücke und Sätze, die ich dazu benutze, sondern es ist etwas für Euch Ungreifbares für sich, das durch diese Formen in Euch einzugehen fähig ist, wenn Ihr Euch dafür öffnet. Ich nütze Eure Wortformen und Sätze nur als eine Art Kanäle, durch die ich das lebende Wort zu Eurem Geiste führe, der allein befähigt ist, es aufzunehmen, damit er dann erstarkend alle Fesseln des schleichenden Dunkels sprengen kann.

Nun wird Euch wohl die Notwendigkeit auch vertrauter werden, die von Parzival ein langes Erdensein ganz unerkannt unter den Menschen grundsätzlich bedingte, wenn der Menschheit überhaupt noch einmal Hilfe durch das Wort gegeben werden sollte. Und nur das Wort konnte die Hilfe geben, da Rettung ganz allein in dem Erwachen eines Menschengeistes liegt, dem das Erkennen folgen muß. Das Gottgesetz hat keinen anderen Weg vorgesehen als diesen einzigen Weg unantastbarer Gerechtigkeit!

Wenn Parzival nun eine rechte Form für das Wort finden wollte, die den Erdenmenschen helfen konnte, mußte er zuerst die Art der Menschen selbst erkennen mit allen ihren Fehlern, den verbogenen Begriffen, mußte erst die Wurzel alles Übels in den Menschen suchen, um die Wege zu ergründen und zu schlagen durch die Form, die er dem Worte gab, die wirklich helfen mußten, wenn die Menschen diese Wege gehen wollten.

Das konnte er jedoch erst dann, wenn er in allen ihren Fehlern und in allen ihren Schwächen wissend wurde!

Das Wissendwerden aber ist für einen aus dem Licht Gesandten niemals zu erreichen in Beobachtung oder durch Fragen, sondern nur in eigenem Erleben, weil Fehler, Schwächen, Übles und Verbogenes dem Lichte an sich fremd sind und auch fremd verbleiben. Es kann niemals Verständnis dafür einem Lichtgesandten werden.

So war für Parzival der Teil als schwerster Weg zu gehen. Wenn er helfen wollte, blieb ihm nur das eine: Er mußte als Mensch unter den Menschen eine Zeitspanne leben, ohne seine Herkunft oder Aufgabe dabei zu wissen; denn sonst hätte ein Erleben niemals kommen können!

Doch nicht nur das, sondern er mußte mit sämtlichen Fehlern dieser Menschheit unmittelbar in Berührung kommen, mußte sie an sich erleiden, um durch dieses Miterleiden wenigstens zu einem Wissen davon zu gelangen; zu einem Verständnis konnte es nie kommen, da seiner Art und Herkunft das Verbogene der Menschenansichten und Menschenrechte immer fremd und falsch verbleiben mußte. Auch konnte er deshalb nicht nach den irrtümlichen Menschenrechten denken oder handeln, sondern er vermochte trotz des Erdenlebens immer nur die Gottgesetze auszuführen, denen zahlreiche der Rechtsbegriffe der so tief gesunkenen und eingeengten Menschheit vielfach feindlich gegenüberstanden.

Das ergab natürlich andauernden, schweren Kampf, Sorge und Leid in irdischer Beziehung für den über seine Sendung in der Zeit des schweren Lernenmüssens unwissenden Fremdling aus dem Lichte auf dem Tummelplatze alles Dunkels.

Deshalb wurde er rücksichtslos hineingewirbelt in die Strudel, welche ihn durch alles führten, was an Unrecht unter Menschen war, nicht an alles heran, das hätte nicht genügt, sondern er mußte selbst verstrickt werden in alles, um mitten in dieser schrecklichen Verstrickung einzeln alle Übel zu erkennen und im eigenen Erleiden einen Weg zu finden, der den Menschen eine Möglichkeit gewährt, wieder herauszukommen aus den unheilvollen Fesseln.

Er mußte den Weg der Errettung selbst erst gehen und ihn damit für die Menschen bahnen, jeden einzelnen, um den Menschen dann im Wort zu zeigen, wie sie sich aus allen diesen Übeln wieder loszuringen vermögen.

Nichts konnte ihm deshalb erspart bleiben, da ihm nichts fremd sein durfte, was die Menschen bedrückt und peinigt und von dem Lichte zurückreißt!

So wurde ihm alles irdische Übel in den Weg gelegt, damit er es im eigenen Erleiden zuerst überwinde, in dem Überwinden gleichzeitig die jeweilige Wurzel ausreiße und niedertrete und die Wege bahne für die Menschen, die herausführen dem Lichte zu.

Während er also unter der Menschheit und durch diese litt, mußte er die gleiche Menschheit von all den Dingen, die sie gegen ihn verwendete, freiringen, indem er dabei das Falsche erkannte und als Erster den Weg zur Erlösung davon schritt. Mit dem Erkennen eines jeden Übels durch Parzival war auch stets die Macht des Übels schon gebrochen und der Grund zur Hilfe für die darin stehende und sinkende Menschheit gelegt.

Das war das größte und das schwerste Opfer, was er für die Erdenmenschen brachte, und wie zum Hohn ist es gerade diese Erdenzeit, aus der ihm Menschen aus dem Dunkel Anwürfe zu formen suchen! Sie wollen gerade diesen schwersten Teil seiner Aufgabe, den er für die Menschen erfüllte in eigenem Leid, dazu verwenden, ihn herabzuzerren und in widerlichster Weise zu beschmutzen.

Gerade alles das, was er für sie erlitt, um ihnen zur bestimmten Stunde wirklich aus eigener Erfahrung heraus helfen zu können mit seinem Rat, der aus dem Erleben geboren werden mußte, suchten willige Werkzeuge des Dunkels ihm zum Vorwurf zu machen in niedrigster Art, immer und immer wieder, um andere Menschen von dem Rettungswege abzuhalten oder abzubringen, indem sie das Vertrauen und den Glauben an den Retter und dessen Sendung erschüttern wollten. Ihr habt es ja zum Teil selbst miterlebt.

Versucht es, Euch vorzustellen, was es bedeutet, was es ist, in wenigen Jahrzehnten alle menschlichen Fehler und Schwächen, die es auf Erden gibt, in eigenem Erleben kennenlernen zu müssen! Versucht Euch hineinzudenken in die Lagen, die sich ergeben, wenn alle Folgen der falschen und verbogenen Begriffe der Menschen durchkostet werden müssen, um die Möglichkeit des Davonlosringens zu finden und es den Menschen in der dazu geeigneten Form des Wortes dann zu geben, da sie es selbst unmöglich noch einmal hätten erreichen können.

Und was es für Empfindungen erweckt, gerade dafür dann von Übelwollenden beschimpft zu werden. Es ist kein anderes Empfinden, als der Gottsohn Jesus einst schon hatte, da man ihn als Gotteslästerer und Aufrührer beschuldigte und kreuzigte, gerade ihn, der selbst in Gott war und auch Gott in ihm! Und der auch um der Menschheit willen schon genug gelitten hatte, nur für sie gekommen war, um ihr rechtzeitig die Hilfe noch zu bringen in dem Wort!

Hätte Parzival nicht dieses Leid auf sich genommen, um zur Hilfe der gesunkenen, verirrten Menschheit die rettende Form für das Heilige Wort zu finden, die die Menschen brauchen in ihrer Bedrängnis, um den Weg zur lichten Höhe wiederum wandern zu können, sie hätten niemals wieder wahres Pfingsten dankbar feiern können nach dem Heiligen Gericht, das über diese Erde bald hereinbricht, um alles Alte auszugleichen in Gerechtigkeit des Herrn!

Dankt deshalb dem Schöpfer, Eurem Gott, daß Er die Gnade hatte, Euch noch einmal seine Hand zu reichen, auf daß Ihr nicht verlorengehen mußtet! Seid froh in seiner Kraft, die Er Euch wiederum gewährte, und lebt dankbar nach dem Worte ihm zur Ehre! Denn in dem Worte gebe ich Euch Weg, Nahrung und Kraft, und damit habt Ihr alles, was Ihr für das Sein und für den Aufstieg braucht!

Gralsbotschaft von Abd-ru-shin, Edition 1941
  1. 16. Die große Reinigung
  2. 17. Die Flamme des Jüngers
  3. 18. Wegbereiter
  4. 19. Wenn die Not am größten ist, ist Gottes Hilfe Euch am nächsten!

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